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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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recherchiert. Sie war schließlich eine Bibliothekarin, Informationen zu finden war ihre Spezialität. In knapp einer Stunde wusste sie alles, was es über das Claddagh-Symbol zu wissen gab.
    Sie hatte die Geschichte, die Nick ihr erzählt hatte, gefunden sowie einige andere, jede charmanter und romantischer als die andere. Es war der perfekte Ehering.
    Es war die perfekte Hochzeit.
    Über die Jahre war Charity auf vielen Hochzeiten von Schulfreunden, Kommilitonen aus dem College und Kollegen gewesen. Es schien, dass jeder von ihnen vom Heiratsfieber erfasst worden war. Nicht vom Ehefieber – viele der Ehen waren schon wieder geschieden –, aber von irgendeiner wahnsinnigen Zwangsneurose, die ihnen keine andere Wahl ließ, als die Hochzeit in ein lächerlich teures und aufgeblasenes Spektakel zu verwandeln.
    Sie hatte Freundinnen zur Anprobe von Brautkleidern begleitet, die fünfzigtausend Dollar gekostet hatten und nie wieder getragen wurden, und sie hatte geholfen, zehntausend Dollar teure Brautjungfernoutfits auszuwählen. Sie hatte sich mit ihnen über absurd opulente Blumenarrangements den Kopf zerbrochen und die Vorteile einer zehnstöckigen Vanillebaiser-Buttercremetorte gegenüber einer achtstöckigen Torte mit Schokoladentrüffelganache und einem Monogramm in Echtgold erörtert. Wie eine Wahnsinnige hatte sie Brautmagazine durchgeblättert, die fast so dick wie „Krieg und Frieden“ waren.
    Dazu noch die Diskussionen über das Orchester und die Geschenke und das Hochzeitsmenü – eine Freundin hatte auf über zwanzig Gängen bestanden – und die Kleidung für die Hochzeitsreise. Mit den besonderen Dessous, den halterlosen Strümpfen und Schuhen. Oh, und die Kosmetikerin und Friseurin auf Abruf … Die Details nahmen kein Ende.
    Während einer durchschnittlichen Planungssitzung hatten sich ihre Freundinnen mit ihren Müttern, ihren Verlobten und ihren Brautjungfern gestritten und sich dann unter Tränen wieder versöhnt. Einige hatten zehn Pfund Gewicht verloren, andere nahmen vor Angst zwanzig Pfund zu. Sie hatte mit ihnen gelacht und geplant und sie durch ihre Krisen begleitet. Und die ganze Zeit hatte sie gedacht, wie albern all dieser oberflächliche Trubel für ein Ereignis war, das der feierlichste Moment eines Lebens sein sollte. Ein privater Akt der Liebe zwischen zwei Menschen. Ein Schwur lebenslanger Treue.
    Das Ende eines Lebens als Single und der Beginn eines neuen als Paar. Einzig übertroffen nur noch von der Verbindung, die Kinder bedeuteten, dem heiligsten Bund von allen.
    Eine Hochzeit wie die ihre heute hätte sie sich nie getraut zu planen – man lebte schließlich nicht allein, sondern in einer Gemeinschaft mit anderen Menschen –, aber für sie war es perfekt gewesen. Vor allem, nachdem Nick ihr gesagt hatte, dass sie später einen Empfang im Da Emilio’s veranstalten könnten. Ihre Tante und ihr Onkel waren zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, um sich ausgeschlossen zu fühlen, und ihre Freunde würden mit einer Party zu einem späteren Zeitpunkt zufrieden sein. Die Hochzeit selbst – das war nur für sie und ihren zukünftigen Ehemann gewesen. Ihrem jetzigen Ehemann.
    Perfekt.
    Sie wollte so sehr, dass der Rest des Tages genauso perfekt werden würde wie die Zeremonie selbst. Nick hatte gesagt, dass er erst gegen fünf oder sechs Uhr zurück sein könnte. Das sollte ihr genug Zeit geben, alles vorzubereiten.
    In Gedanken dankte sie Mrs Marino, der Haushälterin ihres Onkels und ihrer Tante, die es zu ihrer heiligen Aufgabe erklärt hatte, Charity ein bisschen zu füttern. Sie musste also keine Unordnung schaffen oder das Haus zudünsten, um ein Hochzeitsessen zuzubereiten. Mrs Marino schien etwas geahnt zu haben und hatte ihr ein Festessen vorbereitet.
    Im Gefrierschrank waren köstliche Häppchen, Lasagne, Kalbsschnitzel in Marsalasoße, überbackenes Gemüse und sogar eine Hochzeitstorte – in Form des besten Tiramisus diesseits von Rom. Sie hatte geräucherten Lachs und zwei Flaschen hervorragenden chilenischen Sekt im Kühlschrank, ein Geschenk von Mr Hernandez, dem Besitzer der einzigen Landschaftsgärtnerei in Parker’s Ridge, dessen Sohn sie Nachhilfe in Englisch gegeben hatte.
    Sie konnten ihre Flitterwochen direkt hier verbringen. Eine Woche allein in ihrem Haus, ohne es je zu verlassen.
    Und zu alledem hatte sie auch das perfekte Outfit. Ein apricotfarbenes tief ausgeschnittenes Negligé mit einem passenden Morgenmantel, noch eingeschlagen in

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