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Gefährliches Talent: Kriminalroman

Gefährliches Talent: Kriminalroman

Titel: Gefährliches Talent: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Elkins , Charlotte Elkins
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dem Tod zu entrinnen auch nicht. Mit Hochgenuss nahm sie noch einen großen Schluck und wohlige Wärme rann ihre Kehle hinunter.
    »Wie schön, noch am Leben zu sein«, sagte sie.
    Chris, die sich einen Gin Tonic gönnte, nickte zustimmend. »Sehen Sie, ich habe doch gesagt, Sie brauchen einen Drink. Und ich kann auch einen vertragen.« Sie schüttelte den Kopf und sagte leise: »Was für ein Tag! Und er ist noch nicht mal vorbei.«
    Alix lächelte und nahm noch einen Schluck. »Danke, aber mir reicht die Aufregung für heute. Hoffentlich wird der Abend schön langweilig.«
    Der Tumult nach der Explosion war riesig, aber beruhigend gewesen. Sirenen, Feuerwehrmänner, tüchtige, fürsorgliche Hotelmitarbeiter … Einer hatte sogar ihr Zittern bemerkt und ihr eine riesige mexikanische Decke gebracht, groß genug, um sie dreimal um ihre Schultern zu wickeln. Das alles wirkte sich beruhigend auf ihre Nerven und ihren Puls aus. Außerdem kümmerte sich Chris fast wie eine Mutter um sie und Alix ließ sich gern verhätscheln. Nach so vielen Jahren der Einsamkeit – natürlich selbst verschuldet – fand sie es erstaunlich angenehm, sich so umsorgen zu lassen.
    Sie war in ein Zimmer im Hauptgebäude verlegt worden (»Selbstverständlich übernachten Sie kostenlos, Madam«), man hatte ihr Gepäck hochgetragen und sie hatten Getränke aufs Haus bekommen. Dann hatte Chris sie einfach reden lassen. Und nun saßen sie in harmonischer Stille in der menschenleeren Cottonwood Bar, die zur Hacienda gehörte. In bequeme Sessel direkt am Kamin gekuschelt – Gott sei Dank echtes, knackendes und knisterndes Holzfeuer und kein Propangas –, nippten sie an ihren Drinks und erfreuten sich daran, dass die Welt wieder ihren gewohnten Lauf nahm.
    »Alix …«, sagte Chris. Zum ersten Mal bemerkte Alix so etwas wie Zögern oder Unsicherheit in ihrer Stimme. »… Ich muss michbei Ihnen entschuldigen. Ich war auf dem Flug hierher so übel gelaunt, aber das hatte wirklich nichts mit Ihnen zu tun.«
    »Das habe ich auch nicht angenommen, Chris.«
    »Es war nur, weil …« Sie drehte ihr Glas zwischen ihren Fingern und starrte es an. »Es war nur, weil … ach, verdammt, nur weil …«
    Auch Alix zögerte. Nur eine knappe Stunde zuvor hatte sie sich selbst ermahnt, sich bloß aus den Problemen anderer Leute rauszuhalten, aber jetzt war alles anders. Sie war nur knapp dem Tod entronnen und sie betrachtete Chris immer mehr als Freundin, als echte Freundin …
    Sie atmete ganz tief durch und fasste sich ein Herz. »Weil Sie und Craig, der Pilot, mal was miteinander hatten«, sagte sie. »Und Liz war irgendwie auch in die Sache verwickelt. Oder Craig und Liz hatten was miteinander und Sie waren darin verwickelt. Eine Dreiecksgeschichte jedenfalls. Etwas in der Art?«
    Chris brach in Gelächter aus. »War das so offensichtlich?«
    Alix lächelte. »Ich fürchte, ja. Also wie rum war’s denn jetzt?« Sie nahm noch einen Schluck Cognac. »Oder wollen Sie nicht drüber reden?«
    »Doch, doch«, sagte Chris. Sie leerte ihr Glas und hielt es dem Barmann zum Nachfüllen hin. »Nicht so viel Gin diesmal«, rief sie. »Und könnten wir ein paar Chips oder so was haben?«
    Chris lehnte sich in ihrem Sessel zurück und sah Alix an. »Mit Ihrer ersten Vermutung lagen Sie richtig. Craig und ich waren mal zusammen, aber es war schon irgendwie seltsam. Ich war nämlich eine Zeit lang seine Vorgesetzte.«
    »Das muss aber schwierig gewesen sein.« Als der Barmann sie fragend ansah, winkte sie ab.
    »Ja, aber ganz so problematisch war’s auch nicht. Ich war nur zwei Monate lang seine Vorgesetzte. Das Projektmanagement bei Sytex war so organisiert, dass Zuständigkeitsbereiche ständig wechselten. Außerdem war die Atmosphäre ziemlich entspannt und persönliche Beziehungen zwischen Angestellten interessierten niemanden sonderlich – eigentlich gar nicht –, selbst zwischen Vorgesetzten und ihren Mitarbeitern. Hauptsache, im Büro gabman sich professionell. Da wir alle wie verrückt arbeiteten, sieben Tage die Woche, machte es auch irgendwie Sinn. Wer hatte schon Zeit für einen Partner außerhalb der Firma? Ach, ich war damals übrigens auch Liz’ Vorgesetzte.«
    »Langsam wird die Sache interessant«, bemerkte Alix.
    »So sehr auch nicht. Danke«, sagte sie, als der Barmann einen Gin Tonic und einen unterteilten Teller mit Kartoffelchips und Nüssen auf das Beistelltischchen zwischen sie stellte. Chris nahm eine Handvoll Nüsse und einen

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