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Gefährliches Talent: Kriminalroman

Gefährliches Talent: Kriminalroman

Titel: Gefährliches Talent: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Elkins , Charlotte Elkins
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ich haben Millionen gemacht. Craig hat für all seine Mühe keinen Cent gekriegt. Eigentlich habe ich deswegen ein schlechtes Gewissen.«
    »Na ja, er nagt ja nicht gerade am Hungertuch. ShareJet-Piloten verdienen nicht schlecht.«
    »Stimmt.« Dann kam wieder ein spürbares Zögern. »Er weiß nichts davon«, sagte sie mit gesenktem Blick, »aber ich habe ihm die Stelle besorgt.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
Die Sache wird wirklich immer interessanter,
dachte Alix.
    »Also ich hatte damals beruflich mit einem Manager von ShareJet zu tun. Ich wusste, dass Craig Amateurpilot war, aber zu wenig Flugerfahrung hatte, um allein Passagierflugzeuge zu fliegen. Deshalb habe ich meinen Geschäftsfreund überredet, ihn als Kopilot einzustellen, während er seinen Berufspilotenschein machte. Natürlich hatte Craig keine Ahnung, dass ich meine Finger im Spiel hatte. Wenn er sich bewährte, sollte er auch für Soloflüge eingesetzt werden. Er hat sich bewährt und wurde fest eingestellt. – Sie sehen verwirrt aus.«
    »Ich bin auch ein wenig verwirrt. Wenn Sie ihn nie wiedersehen wollten, warum fliegen Sie dann mit ShareJet und nicht mit einem anderen Unternehmen?«
    »Bei Sytex haben wir schon ShareJet benutzt und ich bin einfach dabei geblieben. Eigentlich gab es eine Abmachung, dass ich nie mit Craig fliegen würde. Ich weiß nicht, was da schiefgelaufen ist. Es ist noch nie passiert. Essen Sie gar keine Chips? Die schmecken gut – extra dick!«
    Alix schüttelte den Kopf. »Ich habe noch immer ein bisschen Flattern im Bauch. Aber was Craig angeht: Sie wollen sagen, Sie haben ihn heute zum ersten Mal gesehen, seit … seit der Sache mit Liz?«
    Sie nickte. »Sie können sich ja vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, als er nach so langer Zeit plötzlich hereinspaziert kam. Den wollte ich nun wirklich nicht wiedersehen. Es hat mich total aus der Fassung gebracht. Ich habe einfach … Ach, Mist.« Sie blickte hinunter auf ihr Glas und verzog ihr Gesicht. »Was für eine verkorkste Situation.«
    Mensch, du liebst ihn immer noch
, dachte Alix.
    »Ich habe heute den ganzen Tag immer wieder darüber nachgedacht«, sagte Chris müde. »Habe ich es damals versaut? Hätte ich Liz nicht glauben sollen? War ich zu hart? Habe ich mich zu voreilig von Craig getrennt?«
    »Mag sein«, sagte Alix. »Wir haben alle unsere schwachen Momente. Und wir machen alle Fehler.«
    Chris dachte darüber nach und schüttelte dann den Kopf: »Nein, das war mehr als ein Fehler. Die vielsagenden Blicke, die ›versehentlichen‹ Berührungen … das ging wochenlang.«
    »Das sagt Liz.«
    Chris sah sie neugierig an. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Es ist eben nur Liz’ Version. Sie haben es nur von ihr gehört, nicht von Craig. Vielleicht ist das nicht die ganze Wahrheit. Oder vielleicht war’s auch umgekehrt und
sie
ist
ihm
nachgestiegen.«
    »Was für einen Unterschied macht das schon, wer wem nachgestiegen ist?«
    »Ja, sicher. Aber war das nicht der Grund, warum Sie weiter mit Liz befreundet sind, aber ihm den Laufpass gegeben haben?«
    »Ich habe ihm nicht den Laufpass gegeben«, begann Chris und zuckte dann mit den Schultern. »Ja, okay, stimmt wohl«, sagte sieunsicher. Sie machte eine kurze Pause. »Ehrlich gesagt, ich hatte so meine Zweifel, was Liz angeht. Schon damals hatte sie so was … Aber es spielt keine Rolle mehr, Alix. Ich habe ihm eine Chance gegeben, sich zu rechtfertigen, es zu erklären und Liz die Schuld zu geben, wenn es denn so war … Tief in meinem Innern habe ich’s gehofft, aber er tat es nicht. Warum nicht?«
    »Sie haben recht, es ist reine Spekulation, aber könnte es nicht sein, dass er sich nur wie ein Gentleman verhalten wollte? Vielleicht wollte er Verantwortung für sein Verhalten übernehmen? Vielleicht meinte er, Liz die Schuld in die Schuhe zu schieben, wäre nicht sehr – ich weiß nicht – galant?«
    Chris lachte ihr bellendes Seehundlachen. »Galant! Das Wort hört man heutzutage aber nicht mehr sehr häufig.« Dann wurde sie wieder ernst. »Aber wissen Sie«, sagte sie wehmütig, »er ist der Typ Mann, für den so etwas tatsächlich wichtig sein könnte.«
    »Sehen Sie?«
    »Sehe ich was? Und wieso ergreifen Sie Partei für ihn und nicht für Liz?«
    »Ich ergreife doch gar nicht …«
    »Doch, tun Sie.«
    »Okay, stimmt vielleicht.«
    »Also?«
    »Weil …« Aber sie konnte schlecht sagen, dass sie Craig auf Anhieb gemocht hatte und Liz gegenüber vom ersten Moment an nur

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