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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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fühlst du dich jetzt irgendwie anders? Denkst du Sachen, die du nicht denken solltest?«, fragte Korum sie mit einem neckischen Funkeln in seinen Augen.
    Mia schüttelte ihren Kopf und warf ihm einen leicht bösen Blick zu. Es ärgerte sie, dass er sich über ihre Unwissenheit lustig machte.
    Und dann stockte ihr der Atem.
    Korum hatte gerade krinarisch mit ihr gesprochen — und sie hatte jedes einzelne Wort verstanden.
    »Warte einen Moment«, sagte sie und die Worte, die aus ihrem Mund kamen, waren fremd und unbekannt. Und doch wusste sie genau, was sie meinten und auch ihre Gesichtsmuskeln schienen kein Problem damit zu haben, die Laute zu formen. »Du hast gerade krinarisch gesprochen!«
    Korum lächelte. »Und du auch. Wie fühlt sich das an?«
    Mia blinzelte ihn an. Es fühlte sich eigenartig, aber gleichzeitig mühelos an. »Es scheint in Ordnung zu sein«, sagte sie wieder auf Krinarisch. »Ich verstehe nur nicht wie es funktioniert. Was passiert, wenn ich etwas auf Englisch sagen möchte?«
    »Wenn du etwas auf Englisch sagen möchtest, musst du einfach auf Englisch denken und du wirst die Sprache automatisch wechseln«, erklärte ihr Saret. »Im Moment ist die natürliche Reaktion deines Gehirns krinarisch zu sprechen, weil wir dich in dieser Sprache angesprochen haben. Ansonsten musst du ausdrücklich denken, dass du englisch sprechen möchtest, wenn wir dich auf Krinarisch ansprechen. Aber in einiger Zeit, wenn du dich an das Implantat gewöhnt haben wirst, wird das Umschalten zwischen den Sprachen automatisch passieren und keine besonderen Gedanken von dir benötigen. Es unterscheidet sich überhaupt nicht davon, mehrsprachig zu sein. Ich nehme an, dass du Menschen kennst, die mehrere Sprachen fließend sprechen können — und du hast jetzt die gleiche Fähigkeit, nur auf einem höheren Level.«
    Mia ließ seine Erklärung auf sich wirken und langsam wurde sie sich der ganzen Tragweite dieses Eingriffs bewusst. »Wow«, flüsterte sie leise, »also kann ich jetzt wirklich jede bekannte Sprache sprechen? Einfach so?«
    Sie wollte am Liebsten im Raum umherspringen, vor Freude schreien und konnte sich nur unter höchsten Anstrengungen beherrschen, da sie sich vor Korums Freund nicht wie ein dummes Kind aufführen wollte. Das war so unglaublich fantastisch. Sie war in der Schule immer gut in Fremdsprachen gewesen und hatte während ihrer Highschoolzeiten Französisch und Spanisch gelernt, aber sie hatte es nie geschafft, eine dieser Sprachen fließend zu sprechen. Und jetzt konnte sie jede Sprache sprechen, die sie wollte? Mia hatte ihren anfänglichen Widerwillen schon längst vergessen und konnte jetzt nur noch an die überwältigenden Möglichkeiten, die sich ihr boten, denken.
    »Einfach so«, bestätigte Korum und sah lächelnd auf sie hinab und Saret nickte zur Bestätigung.
    Mia, die immer noch damit beschäftigt war, gefasst zu wirken, unterdrückte das breite Grinsen, das sich auf ihrem Gesicht breit machen wollte. »Danke«, sagte sie zu Saret. »Ich freue mich wirklich sehr darüber.«
    »Gern geschehen, Mia. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.« Und mit diesen Worten berührte er wieder Korums Schulter und die Wand auf ihrer rechten Seite löste sich auf, um ihn hinaus zu lassen.

3. Kapitel
     
    Sobald Saret weg war, konnte Mia ihre Begeisterung nicht länger zurückhalten. Sie fühlte sich, als würde sie wegen der puren Freude, die sie gerade erfüllte, gleich platzen und sie wusste, dass sie dauergrinste und wahrscheinlich wie ein Idiot aussah. Aber sie konnte sich einfach nicht mehr beherrschen, da ihre Hochstimmung zu groß war, um weiter unterdrückt zu werden.
    Jetzt war sie ein Polyglott!
    Sie versuchte sich vorzustellen wie sie Kantonesisch sprach und plötzlich hatte sie die zugehörigen Worte im Kopf. Sie öffnete ihren Mund und hörte die harten Klänge, die dort heraus kamen, als sie Korum sagte: »Ich kann gar nicht glauben, dass das echt ist.« Übergangslos ins Russische wechselnd fuhr sie fort: »Ich kann gar nicht glauben, dass ich das wirklich kann!« Und dann weiter auf Deutsch und vor Aufregung schon fast hüpfend: »Das ist ja unglaublich, ich kann sie alle sprechen!«
    Er grinste sie an und sein Gesicht glühte vor Freude. Korum ließ ihre Hand los, führte seine Handfläche zu ihrem Gesicht und legte sie um ihre Wange. Dann sah er zu ihr hinunter und sagte auf Englisch, »Das freut mich, dass du so begeistert bist. Es gibt so vieles, das ich dir noch zeigen möchte,

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