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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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die Erde an sich zu reißen.
     
    * * *
     
    Die Keiths standen mit bitteren und trotzigen Gesichtern in ihrem jeweiligen Kreis. Silberfarbene Ringe umschlossen ihre Hälse — die gleichen Ringe, die die Wärter ihnen angelegt hatten, als sie gefangen genommen wurden, wie Mia gesehen hatte. Sie nahm an, dass das die krinarische Version von Handschellen war. Es waren fünf Männer und zwei Frauen, alle groß und wunderschön, wie es für ihre Rasse normal war.
    Da Mia neugierig auf Korums Reaktion war, schaute sie sich zu ihm um und zuckte fast zurück, als sie die eisige Verachtung auf seinem Gesicht sah, mit der er die Verräter anblickte. Sie konnte die gefährlichen goldfarbenen Flecken in seinen Augen sehen und seine Lippen waren zu einer dünnen, grausamen Linie zusammen gepresst.
    Er hasste und verachtete die Keiths wirklich für das, was sie getan hatten, erkannte Mia erschaudernd und fragte sich erneut, wie es ihm gelungen war, ihr Verhalten zu verzeihen.
    In der Arena herrschte Totenstille. Es gab weder Jubelrufe noch Ausbuhen, obwohl man das von einer solchen Ansammlung von Zuschauern erwartet haben könnte. Es war die größte Gerichtsversammlung der letzten zehntausend Jahre, hatte Saret gesagt und Mia konnte sehen, dass sich das in der ernsten Stimmung der Anwesenden widerspiegelte.
    Ein Teil des Bodens löste sich erneut auf und ein weiterer männlicher Krinar erschien. Er saß auf einem großen schwebenden Sitz und erhob sich, sobald der Boden sich wieder geschlossen hatte. Im Gegensatz zu allen anderen Krinar trug er schwarze Kleidung. Wahrscheinlich ist das der Protektor, dachte Mia.
    Es hallte noch ein Gong durch das Gebäude und alle Ratsmitglieder erhoben sich hinter ihren Podesten. Einer von ihnen trat nach vorne, um den Neuankömmling zu begrüßen. Er berührte seine Schulter und sagte, »Willkommen Loris«.
    Der Protektor lächelte und erwiderte die Geste. »Danke, Arus.« Dann wandte er seine Aufmerksamkeit den restlichen Ratsmitgliedern zu und nahm ihre Anwesenheit mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis.
    Das waren also Korums Gegenspieler, dachte Mia und beobachtete sie mit großem Interesse. Loris' Haare waren pechschwarz und seine Augen waren onyxfarben. Er erinnerte sie mit seinen scharfen, hübschen Gesichtszügen und seinem leicht raubtierhaften Gesichtsausdruck an einen Falken. Im Gegensatz dazu schien Arus viel zugänglicher zu sein. Mit olivfarbener Haut, schwarzem Haar und dunkelbraunen Augen war er ein sehr typischer Vertreter ihrer Art und sein Lächeln besaß eine gewisse Ehrlichkeit, die Mia zu dem Schluss kommen ließ, dass er vielleicht doch nicht so eine schlechte Person war.
    Nachdem die Begrüßung abgeschlossen war, kehrte Arus auf seinen Platz zurück, während Loris stehen blieb.
    Als sie eine Bewegung hinter sich hörte blickte Mia sich um und sah, dass Korum sich erhoben hatte. Er ging mit langsamen und bedächtigen Bewegungen um seinen Tisch herum zur Mitte der Arena. Er lächelte Loris kalt an und fragte, »Ist der Protektor bereit für die Präsentation?«
    Loris nickte und konnte seinen wütenden Gesichtsausdruck kaum unterdrücken. Es sah ganz so aus, als ob Korum nicht damit übertrieben hatte, dass Loris ihn hasste.
    Mit einer Bewegung aus seinem Handgelenk erschuf Korum eine dreidimensionale Darstellung, die mitten in der Luft schwebte, um für alle gut sichtbar zu sein.
    »Meine Mitbewohner der Erde und Zuschauer, die das Geschehen hier gerade von Krina aus verfolgen«, sprach Korum und seine Stimme hallte durch den Kuppelbau. »Ich möchte euch ein so abscheuliches Verbrechen beweisen, wie es in ähnlicher Form in der Geschichte der Krinar seit über einhunderttausend Jahren nicht vorgekommen ist. Ein Verbrechen, bei dem eine Handvoll Verräter, die mit ihrem Ansehen in der Gesellschaft nicht zufrieden waren, bei einer erbärmlichen Machtergreifung versucht haben, fünfzigtausend ihrer Mitbürger in ihren Tod zu schicken. Diese Verräter — die sieben Individuen, die ihr gerade vor euch seht — hatten nicht den Wunsch, uns als Rasse oder als Gesellschaft voranzubringen. Nein, sie wollten einfach nur Macht und sie haben alles dafür getan, ihr Ziel zu erreichen. Sie haben gelogen, sie haben Angehörige unseres Volkes betrogen, sie haben Menschen manipuliert, die empfänglich für ihre leeren Versprechungen waren ... und sie hätten jeden einzelnen von euch getötet, um die Macht über diesen Planeten an sich zu reißen und von den leichtgläubigen Menschen

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