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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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Vereinigung verbindlich. Danach verlieren Paare, deren Verbindung scheitert, ihr Ansehen in der Gesellschaft. Falls ein Partner den anderen betrügt oder etwas anderes macht, das zum Ende der Beziehung führt, wird dessen Ansehen natürlich mehr darunter leiden, als das des Unschuldigen.«
    »Also gibt es kaum Trennungen bei den Krinar?«
    Korum nickte und erhob sich geschmeidig vom Bett, auf dem er gerade gelegen hatte. Er selbst trug ein Paar enge weiße Hosen, die er in ein Paar kniehohe, graue Stiefel gesteckt hatte, und ein ärmelloses, weißes Shirt, das aus einem steifen, strukturierten Material gefertigt war. Es war offensichtlich die traditionelle krinarische Kleidung für solche Feiern und er sah einfach umwerfend darin aus.
    »Ja, Trennungen — oder Auflösungen der Vereinigungen — sind selten. Aber dauerhafte Verbindungen an sich sind es auch. Viele Krinar finden keine Person, mit der sie für Jahrhunderte oder Jahrtausende zusammen sein wollen, und andere legen sich aus verschiedenen Gründen nicht auf eine offiziell bindende Vereinigung fest. Wie du siehst, ist die Feier des siebenundvierzigsten Jahrestags ein wichtiges Ereignis für uns, und es werde viele Personen daran teilnehmen. Wir dürfen nicht zu spät kommen.«
    »Natürlich nicht«, sagte Mia und folge ihm zur Schlafzimmertür.
    Sie verließen das Haus wie immer durch die sich auflösende Wand und stiegen in die Gondel, die Korum schon startbereit für ihren Flug neben dem Haus stehen hatte. Die Feier fand hier in Lenkarda statt, aber zu weit von ihrem Haus entfernt, um zu Fuß gehen zu können. In den letzten zwei Wochen hatte Mia gelernt, dass sich die Krinar auf zwei Arten fortbewegten — zu Fuß oder in diesen kleinen fliegenden Objekten. Es gab keine Autos oder andere Transportmittel, die sich auf dem Boden bewegten.
    Mia setzte sich in ihren intelligenten Sitz und genoss das Gefühl, völlig gemütlich und entspannt zu reisen. Obwohl es schon fast zehn Uhr abends war und sie einen langen Tag im Labor gehabt hatte, war sie ziemlich aufgeregt darüber, an dieser Feier teilzunehmen. Sie tippte mit dem Fuß auf den Boden und sah dabei zu, wie das Schiff abhob und sie rasch zum Zentrum der Siedlung brachte.
    Eine Minute später landeten sie vor einem Gebäude, das Mia noch niemals zuvor gesehen hatte. Anstatt auf dem Boden zu stehen, schwebte es ein paar Meter über den Baumwipfeln in der Luft. Ein langer Steg verband eine seiner Wände mit dem Boden und diente als eine Art Brücke.
    »Das ist die Festhalle«, erklärte ihr Korum, als sie aus dem Flugobjekt stiegen und auf dem Steg entlang zu dem beeindruckenden Bau gingen. Das Gebäude schien etwa zwanzig Etagen hoch zu sein und hatte die Ausmaße eines Häuserblocks. Mia war erstaunt, dass sie es nicht vorher schon auf der virtuellen Karte Lenkardas gesehen hatte.
    »Ist das Gebäude immer hier?«, fragte sie, während sie die anderen Schiffe um sie herum landen sah, denen hunderte Krinar entstiegen.
    »Nein«, antwortete ihr Korum und führte sie, unter Nichtbeachtung der starrenden Blicke in ihre Richtung, zu dem Gebäude. »Es wurde speziell für diesen Anlass errichtet und wird danach wieder in seine Bestandteile aufgelöst. Auf Krina gibt es eine viel größere Festhalle, die auch immer da ist, aber hier auf der Erde sind wir zu wenige, als dass es sich lohnen würde, die ganze Zeit ein so großes Gebäude hier stehen zu haben. Die Feier des siebenundvierzigsten Jahrestags ist eines der wenigen Ereignisse, bei dem die gesamte krinarische Bevölkerung der Erde zusammenkommt. Außerdem werden auch viele virtuell von Krina zusehen.«
    Die komplette krinarische Bevölkerung der Erde? Alle fünfzigtausend? Mia hatte den vollen Umfang dieses Ereignisses überhaupt nicht realisiert. Nervös und aufgeregt hing sie an Korums Arm, als sie das Gebäude betraten.
    Der Geräuschpegel, der innen herrschte, war ohrenbetäubend. Es schienen sich schon Tausende versammelt zu haben und Mia konnte ihren Blick nicht von diesen atemberaubenden Kreaturen um sich herum abwenden. Die Frauen trugen glänzende, helle Kleider, die Mias ähnelten, während die Kleidung der Männer so wie Korums war. Allerdings fiel Mia auf, dass selbst die kleinste aller krinarischen Frauen noch mindestens zehn Zentimeter größer war als sie, und sie wünschte sich, sie würde High Heels tragen. Das Gebäude selbst war wunderschön mit Blumen und glitzernden Elementen geschmückt. Die Wände waren nicht so durchsichtig, wie

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