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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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sie es sonst in krinarischen Bauten waren, sondern schienen stattdessen alles zu reflektieren, weshalb die riesige Halle noch größer wirkte.
    Wie schon in der Essenshalle wurden sie von den Krinar um sie herum angestarrt. Mia fragte sich, ob das daran lag, dass sie noch nie viele Menschen gesehen hatten — was unwahrscheinlich war, wenn man bedachte, dass sie auf der Erde lebten — oder weil sie überrascht waren, Korum mit einem Charl zu sehen. Sie entschied sich für letzteres. Wahrscheinlich war es nur die Neuigkeit, das Ratsmitglied in Begleitung eines menschlichen Mädchens zu sehen.
    Als sie sich ihren Weg durch die Menge bahnten, legte Korum besitzergreifend eine Hand auf ihren Rücken und zog sie näher an sich heran. Mia hatte in den letzten zwei Wochen gelernt, dass es eine große Beleidigung für die Krinar darstellte, die Frau eines anderen Mannes anzufassen, sei es seine Partnerin oder sein Charl. Das war ein eigenartiges Überbleibsel ihrer territorialen Anfänge. Die Krinar waren sehr freizügig, was Sex anbelangte und die krinarischen Frauen hatten die gleichen Rechte und Freiheiten wie die Männer. Sobald sie allerdings in einer offiziellen Beziehung waren, war es keinem Mann erlaubt, die Frau ohne eine explizite Zustimmung des Cheren oder Partners zu berühren. In einigen Fällen konnte eine Verletzung dieser Regel sogar zu einem Kampf in der Arena führen.
    Korum war besonders empfindlich in diesem Punkt. Als er sie an ihrem zweiten Tag vom Labor abholte rastete er fast aus, als er sah, wie Adam über ihr lehnte, um ihr bei der Bedienung eines bestimmten Testgerätes zu helfen. Mia war von Adams Gelassenheit in dieser Situation beeindruckt gewesen, denn anstatt sich von Korums Wut einschüchtern zu lassen, hatte er ihm ruhig erklärt, dass er Mia einfach nur bei ihrer Arbeit geholfen habe, ohne Hand an sie zu legen. Zum Glück hatte Korum nicht mehr gemacht als ihn böse anzufunkeln — Mia hätte es gehasst, wäre es zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen. Trotzdem war Adam nach diesem Zwischenfall besonders vorsichtig, was sie betraf und hielt immer mindestens einen halben Meter Abstand zu ihr. Er wollte nicht, dass ein eifersüchtiger Cheren hinter ihm her war, hatte er ihr lachend erklärt.
    Und auch jetzt hielt Korum sie eng an sich gedrückt, als sie den Gang zur Mitte der riesigen Halle entlang gingen — damit auch ja kein anderer Mann sie im Vorbeigehen zufällig berührte, dachte Mia genervt.
    Als sie sich dem Mittelpunkt des Saales näherten, bemerkte Mia eine schwebende Plattform, auf der ein Paar stand. Sie erkannte das dunkelrote Haar von Korums Cousine, deren Feier sie beiwohnten. Dieses dunkelrot war ein so ungewöhnlicher Farbton für die Krinar, dass Mia sich fragte, ob es echt oder gefärbt war. Leetas Partner sah genauso umwerfend aus wie sie — groß, muskulös und mit der für die Krinar typischen schwarzen Haarfarbe. Sie waren beide mit ungewöhnlichen, blass mintgrünen Gewändern bekleidet und standen völlig bewegungslos, einander zugewandt da.
    Hunderte schwebender Bretter waren kreisförmig übereinander um die Plattform angeordnet und Korum führte sie direkt zur vordersten Reihe. Als Verwandter und Ratsmitglied bekam er offensichtlich die besten Plätze.
    Mia sah sich um und erkannte ein paar Reihen hinter sich ein bekanntes Gesicht. Sie hob ihren Arm, winkte Delia zu und lächelte, als Arus' Charl ihren Gruß erwiderte. Korum, der neugierig war wem Mia so viel Aufmerksamkeit schenkte, drehte sich ebenfalls herum um, und als er Arus sah, nickte er ihm kurz kühl zu. Das andere Ratsmitglied erwiderte den Gruß in gleicher Weise. Offensichtlich hatten sich die politischen Spannungen zwischen den beiden seit dem letzten Mal, an dem Mia sie beobachtet hatte, nicht verringert.
    »Und was wird jetzt passieren?«, fragte Mia und sah dabei zu, wie immer mehr Krinar in das Gebäude strömten. Sie war sich nicht sicher, ob es schon fünfzigtausend waren, aber es sah definitiv nach einer großen Anzahl aus.
    »In ein paar Minuten werden sie sich verbinden und dann werden alle die ganze Nacht lang tanzend feiern«, sagte Korum, und in seinen Augen konnte sie ein schelmisches Lächeln sehen.
    Dieses Blitzen besagte normalerweise, dass er etwas vorhatte. »Was meinst du mit sich verbinden ?«, fragte Mia vorsichtig. Ihre Gedanken hatten begonnen, in eine eigenartige und unangemessene Richtung abzudriften.
    Seine Lippen formten sich zu einem Lächeln und brachten das

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