Gefaehrliches Verlangen
Grübchen in seiner linken Wange zum Vorschein. »Genau das, was du denkst meine Süße. Sie werden sich in aller Öffentlichkeit lieben und somit ihre Verbindung auf die gleiche Art und Weise eingehen, wie schon unsere Vorfahren.«
»Sie werden vor allen Leuten Sex haben?«
Sie musste knallrot geworden sein denn Korum brach in Lachen aus. »Ja, mein Liebling. Aber mach die keine Sorgen, die Gewänder die sie tragen sind speziell dafür geschaffen, ihnen die nötige Privatsphäre zu geben. Deine empfindlichen Gefühle werden nicht verletzt werden.«
»Meine Gefühle sind nicht empfindlich«, zischte Mia und wusste, dass wahrscheinlich alle Krinar um sie herum ihre Unterhaltung hören konnten. Wie die legendären Vampire hatten auch die Krinar ausgeprägtere Sinne als die meisten Menschen, sie hatten ein besseres Gehör, eine schärfere Sicht und einen empfindlicheren Geruchssinn — alles praktische Bestandteile ihres Jägererbes.
»Nein?« neckte er und hob seine Hand, um ihr über die Wange zu streichen. »Du bist an öffentliche Orgien gewöhnt?«
Mia schob seine Hand weg und war entschlossen, ihre Aufmerksamkeit dem Paar auf der Plattform zuzuwenden. Manchmal liebte Korum es, mit ihr zu spielen, ihr alle möglichen schmutzigen Sachen zu erzählen, nur damit sie errötete. Mia war nicht prüde, aber sie konnte nichts gegen diese ungewollte Reaktion ihrer Haut tun — und er amüsierte sich prächtig über diese Tatsache.
In diesem Moment verdunkelte sich die Halle und der Lärm der Menge verstummte umgehend. Ein sanftes Licht ging an und beleuchtete einzig die Plattform. Sie war eine Art Bühne, bemerkte Mia und ihre Wangen erhitzten sich bei dem Gedanken daran, was jetzt kommen würde. Sie fand die krinarische Kultur generell ziemlich widersprüchlich; während die Wissenschaften und die Technologie unglaublich weit entwickelt waren, wurden gleichzeitig einige Bräuche gepflegt — wie die Kämpfe in der Arena und jetzt dieses Verbindungsritual — die fast barbarisch waren.
Eine eigenartige Musik, die nichts glich was Mia kannte, begann zu erklingen. Die Melodie war eingängig und kraftvoll, und der unterschwellige Takt war rhythmisch und unregelmäßig zugleich, was bei Mia den Drang auslöste, in ihrem Sitz hin und her zu rutschen. Es war keine Tanzmusik aber sie besaß etwas unbeschreiblich Sinnliches, ein paar Töne schienen regelrecht ihre Haut zu liebkosen. Sie hatte keine Vorstellung davon, was für Instrumente spielten, aber sie musste zugeben, dass das Gesamtergebnis wunderschön war. Korum hatte ihr mehrere Male krinarische Musik vorgespielt, und sie hatte sie ziemlich ungewöhnlich gefunden — aber sie war anders gewesen, als diese Musik hier.
»Das ist das traditionelle Verbindungslied«, flüsterte Korum ihr zu. »Das ist eine unserer ältesten Melodien — sie ist mehr als eine Milliarde Jahre alt.«
»Sie ist unglaublich«, flüsterte Mia zurück und fühlte, wie sich ihre feinen Nackenhaare aufrichteten, als das Tempo anstieg.
Das Paar — das die ganze Zeit über bewegungslos auf der Bühne gestanden hatte — ging einen Schritt aufeinander zu. Leeta und ihr Partner hoben ihre Arme, legten ihre Handflächen aufeinander und die Gewänder die sie trugen, schienen sich auszudehnen und um ihre Körper zu legen, bis eine Art Zelt entstanden war. Jetzt waren nur noch ihre Köpfe zu sehen und der Ausdruck auf ihren Gesichtern war ruhig, so als würden sie nicht gleich etwas sehr Intimes vor fünfzigtausend Zuschauern machen.
Als die Musik weiterspielte begann Leetas Partner zu sprechen und seine Stimme hallte durch den ganzen Saal: »In den letzten siebenundvierzig Jahren warst du mein Begleiter, meine Liebe, mein Leben. Ohne dich hat meine Zukunft keinen Sinn. Du bist die Luft, die ich atme, das Wasser, das ich trinke, das Essen, mit dem ich mich ernähre. Du bist ein Teil von mir und du wirst immer ein Teil von mir sein.«
Er verstummte und Mia blinzelte, um die plötzlich vorhandene Feuchtigkeit in ihren Augen wegzubekommen. Obwohl seine Worte sehr einfach gewesen waren, schienen sie wirklich seine Gefühle widerzuspiegeln. Mia konnte nichts dagegen machen, Leeta darum zu beneideten, offensichtlich jemanden gefunden zu haben, der sie über alles liebte.
Leeta sprach als Nächste. »Du bist mein Partner, meine Liebe, mein Leben«, sagte sie feierlich. »Ohne dich hat meine Zukunft keinen Sinn. Du bist die Luft, die ich atme, das Wasser, das ich trinke, das Essen, mit dem ich mich
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