Gefährte des Wolfes: William
ist?«
Kopfschüttelnd setzte Richard sich auf. »Nicht, dass ich wüsste, aber wenn sie geflohen ist, werde ich den Rest meines Lebens über die Schulter sehen und Angst um dich haben.« Er stand auf und verzog das Gesicht angesichts der getrockneten Spuren auf seinem Bauch.
Will lachte und griff nach dem Wassereimer. »Hier, ich helf dir.«
Richard hielt Wills Hand mit einem schiefen Lächeln auf. »Ich mach das lieber selbst, sonst kommen wir hier nie raus.« Er sah sich nach seiner Kleidung um. »Wie bin ich hierher gekommen?«
»Dein Wolf ist mir gefolgt.« Grinsend reichte Will ihm frische Sachen.
»War ja klar.«
Amüsiert stichelte Will weiter. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du eifersüchtig bist.«
»Bin ich auch, glaube ich… ein bisschen.« Richard warf die Kleidung auf den Boden neben dem Feuer und griff nach der Jeans, wobei eine hellbraune Seidenshorts auf den Boden fiel. »Du hast an alles gedacht, oder?«
»Ich war nicht sicher, wie lange wir hier oben bleiben müssen.« Will zog eine Wasserflasche aus der Kühlbox und nahm einen großen Schluck. »Wie kannst du eifersüchtig auf deinen Wolf sein? Ist das nicht, als wäre man eifersüchtig auf seinen Arm?«
»Eigentlich schon«, antwortete Richard, nachdem er fertig angezogen war. »Aber normalerweise teilen wir auch unsere Erlebnisse. Als er mit dir zusammen war, war ich jedoch nicht dabei.«
Will schmiegte sich an Richards Rücken und drückte seine Wange gegen die warme Haut, während er ihn fest umarmte. »Wir machen neue Erinnerungen, damit du dich nicht ausgeschlossen fühlst.«
Richard drehte sich in seinen Armen um, ließ seine Hände an Wills Seiten hinuntergleiten und umfasste seinen Hintern, um ihn näher an sich zu ziehen. »Ich glaube, heute Nacht können wir nicht toppen. Ich habe mich noch nie jemandem so nah gefühlt, nicht mal, als ich dich in Grandmas Haus in Besitz genommen habe.«
Will erschauderte beim Klang von Richards Stimme, als er das Wort Besitz aussprach. Ihm gefiel der Gedanke, zu dem starken Werwolf zu gehören. »Wir waren beide auf dasselbe Ziel konzentriert.«
»Umwerfende Orgasmen?«
Will trat einen Schritt zurück und gab Richard einen kleinen Klaps. »Idiot.«
Richard zuckte mit den Schultern und ein dreistes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Er griff nach Wills Hand, zog ihn näher und senkte den Kopf, um seine Lippen in einem Kuss einzufangen. »Du gehörst mir… für immer.«
Tristans Stimme ruinierte den Moment. »Sollen wir's uns hier draußen gemütlich machen?«
Will vergrub sein Gesicht an Richards Hals. »Lass es uns hinter uns bringen, damit wir sie nach Hause schicken können.«
»Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich einfach nur will, dass sie veschwindet? Ohne etwas dafür tun zu müssen? Ich will wegen ihr nicht noch mehr Zeit verschwenden«, murmelte Richard in seine Haare.
»Nein. Das ist verständlich – nicht realisierbar, aber total verständlich. Komm mit.« Will griff Richards Hand und zog ihn zum Höhleneingang. Er wollte Benjamin und Tristan nicht hereinbitten. Die Höhle war für ihn zu einem heiligen Ort geworden – ein Ort, der allein ihm und Richard gehörte. »Je eher wir anfangen, desto eher können wir zurückkommen.«
»Du willst wieder mit mir hierher?«
»Auf jeden Fall. Wir sind hier noch nicht fertig.«
Als er in die mondhelle Nacht hinaustrat, stellte er fest, dass sich die Wächter ebenfalls versammelt hatten. Richard befahl einem von ihnen, bei der Höhle zu blieben, und einem anderen, ihnen zu folgen. »Niemand außer mir oder meinem Gefährten betritt diese Höhle«, wies er an.
Der Wächter nickte. »Ja, Sir.«
Während sie dem Weg nach unten folgten, flüsterte Will, »Du hast mich deinen Gefährten genannt.«
»Das bist du ja auch.«
»Ich weiß, aber woher soll er das wissen?«
»Du trägst meinen Geruch an dir. Sie wissen es, seit du hier angekommen bist. Sicher hat sie mein Verhalten ein wenig verwirrt, aber sie würden mich oder meine Wahl nie in Frage stellen.«
»Oh...« Will dachte an die Zeit, die er mit Jared verbracht hatte. Die Rudelmitglieder hatten gesehen, wie er Jared mit einer Umarmung begrüßt hatte und in seinem Truck davongefahren war. Was sie wohl davon gehalten haben?
***
Richard hätte sich am liebsten in seine Wolfsform verwandelt und wäre zum Haus zurückgerannt, aber Will und Tristan hätten damit nicht Schritt halten können. Er wusste nicht, was passieren würde,
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