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Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
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überkam ihn, als Tristans Geist ihn das erste Mal bewusst berührte.
    Will?
    Ich bin hier, Tris. Geh zu Benjamin. Ich bin direkt hinter dir.
    Will öffnete den Schutzschild, den er um Tristan gewoben hatte, indem er einen Teil seiner Energie zurückzog, und erlaubte es dem Gesang, sie nach Hause zum Rudel zu führen.
     
     
     
     
     
    ***
     
    Will öffnete die Augen und erwartete, inmitten des Kreises aufzuwachen. Stattdessen lag er gemütlich zusammengerollt auf seinem Bett in Rauls Apartment. Schnell kam er auf die Füße und sprang aus dem Bett. Als jedoch vier Füße auf dem Boden aufkamen, stellte er fest, dass er in seiner Wolfsform war. Kurz überlegte er, sich zu beruhigen, um seine menschliche Gestalt anzunehmen, doch er war zu sehr um Tristan besorgt.
    Glücklich darüber, dass Richard die Tür nicht vollständig geschlossen hatte, stieß er sie mit der Schnauze auf. Er hatte über Benjamins Hundeklappe gelacht, doch jetzt verstand er, wie viel Bequemlichkeit sie bot. Wäre die Tür verschlossen gewesen, wäre er unglaublich frustriert gewesen und hätte wertvolle Zeit mit seiner Verwandlung verschwendet.
    Das Wohnzimmer war leer, aber er konnte Tristan, Benjamin und Alex riechen, zusammen mit einem schwächeren Duft von Richard und Raul, die nicht im Apartment waren. Seiner Nase folgend, schnupperte er am Spalt unter Tristans Schlafzimmertür. Sein Zwilling war auf der anderen Seite, aber zu wissen, dass er am Leben war, reichte ihm nicht. Er musste ihn sehen. Winselnd hob er eine Pfote und kratzte an der Tür. Er spürte Alex' Gegenwart nur Sekunden, bevor er ein tiefes Lachen hörte.
    »Schaut mal, wer aufgewacht ist.«
    Will sah den Alpha an und fühlte, wie Alex' Macht über seine Haut kroch und ihm das Fell sträubte. Er konnte sogar eine einzigartige Schärfe im Geruch des Mannes wahrnehmen. Mit seinen neuen Sinnen gab es so viel zu entdecken, doch zuerst musste er seinen Zwilling sehen. Er drückte seine Pfote in die Ecke der geschlossenen Tür und sah zu Alex auf.
    »Ja, ich weiß schon. Benjamin wird nicht begeistert sein, dass du zu ihnen kommst, aber ich glaube, er ist zu glücklich darüber, dass du seinen Gefährten gerettet hast, um großen Schaden anzurichten.« Alex griff über Will hinweg nach dem Türknauf und öffnete die Tür.
    Mit seinem ganzen Gewicht lehnte Will sich gegen Alex' Bein, um seine Dankbarkeit auszudrücken, und schob sich dann ins Schlafzimmer.
    Zwei Wölfe schliefen aneinandergeschmiegt in der Mitte des Bettes: einer schwarz, der andere dunkelbraun wie frisch gemahlener Kaffee. Will sah auf seine Pfoten und fragte sich, ob Tristan und er als Wölfe ebenso identisch waren wie als Menschen. Nach den Körperteilen zu urteilen, die er sehen konnte, waren sie es.
    Langsam ging er auf das Bett zu, denn er wollte Benjamin erst wecken, damit er ihn nicht überraschte. Er winselte leise – offensichtlich war das die Art, wie sich ein Wolf räusperte.
    Benjamins Augen öffneten sich und das Blau bildete einen starken Kontrast zu seinem schwarzen Fell, doch er bewegte sich nicht. Will ging einen Schritt nach vorn und hielt inne. Benjamins Ausdruck änderte sich nicht, aber er knurrte oder bewegte sich auch nicht, um Will aufzuhalten.
    Will senkte unterwürfig den Kopf und lief langsam zur Bettkante. Dann hielt er wieder inne und wartete darauf, dass Benjamin ihm erlaubte, weiterzugehen.
    Benjamin stieß Tristan an, bis der Wolf verschlafen seine bernsteinfarbenen Augen öffnete. Der schwarze Wolf erhob sich, drehte sich zweimal im Kreis und legte sich mit dem Blick in die andere Richtung wieder hin, sodass die Brüder ein wenig Privatsphäre hatten.
    Tristan streckte sich, bis seine Nase Wills berührte und drehte den Kopf, um sein Gesicht an Wills Hals zu reiben. Will kletterte aufs Bett und bemerkte, dass Benjamin sich umdrehte und ihn beobachtete, jedoch nicht dazwischenging.
    Sich neben seinem Zwilling ausstreckend spürte Will die vertraute Ruhe, die ihn überkam, wenn er Tristan körperlich nahe war. Bis ins Teenageralter hatten sie sich ein Bett geteilt und der ruhige Herzschlag des jeweils anderen hatte sie nach dem Tod ihrer Mutter durch die langen Nächte begleitet.
    Als sich der Aufruhr in seinem Kopf und seinem Körper beruhigt hatte, fiel es Will leicht, seine menschliche Form anzunehmen. Er hatte es für sich Schnipsen genannt, denn es fühlte sich an wie ein Münzstück, das von Kopf auf Zahl geschnipst wurde. Tristan winselte und stieß die Schnauze gegen

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