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Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
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schmiegte sich an seinen Rücken und warme Arme schlangen sich um seine Brust. Will spürte, wie er sanft nach vorn getrieben wurde. Ein vertrauter Geruch beruhigte ihn. Tristan.
    Will drehte den Kopf, um seinen Zwilling anzusehen. »Was...?«
    »Wir müssen los, kleiner Bruder.« Tristan lächelte und schob sie weiter nach vorne.
    »Los? Du solltest gar nicht hier sein.«
    »Wir können nicht zurück und wir können nicht hierbleiben. Wir müssen vorwärts – durch die Barriere.«
    »Ich habe es versucht.«
    Tristan nickte. »Ich weiß. Zusammen können wir es schaffen. Wir können alles zusammen schaffen. Kannst du sie nicht hören? Benjamin. Richard. Sie rufen uns.«
    Will erschauderte und legte seine Hand auf Tristans, die auf seiner Brust lag. »Lass uns gehen.«
    Die Brüder ergaben sich dem Energiefluss, der um sie herumschoss. Will fühlte, wie er sich in der Energie auflöste. Sein Gefühl für Grenzen verschwand. Er war dem Gefühl, eins mit der Natur zu sein, während der Meditation sehr nah gekommen, aber mit dem hier war es nicht zu vergleichen. Sein Körper hörte auf, als eigenständiges Wesen zu existieren – ebenso wie Tristans.
    Er spürte die Energie seines Bruders, konnte ihn aber nicht sehen oder fühlen. Eigentlich funktionierte keiner seiner Sinne. Er war Teil der Energie um sie herum, Teil der Erde, Teil von Tristan. In ihre molekularen Bestandteile zerstoben, wirbelten sie frei miteinander umher, form- und haltlos.
    Der Energiefluss, der von den Ältesten kontrolliert wurde, zog sie weiter nach vorn. Da sie nicht länger Wesen aus Fleisch und Blut waren, glitten sie mühelos durch die Barriere.
    Einen Moment lang wurden sie Teil der Schöpfungssubstanz und rissen sich auf der gegenüberliegenden Seite los. Der Gesang hallte in ihnen nach, ordnete ihre Zellen neu und trennte Will von Tristan und der rauen Energie.
    Gerade als er das vertraute Gefühl über seinen Köprer zurückgewann, spürte Will die neue Präsenz. Eine eingeständige Reihe von Gedanken unterschied sich von seinen eigenen.
    Der umwerfende Geruch seines Gefährten. Beruhigung. Stärke. Schutz. Rudel.
    Will atmete tief ein, aber seine Sinne beruhigten sich noch immer nicht. Sein Körper reagierte auf Richards Geruch aufgrund der Gedanken, die ihm durch den Kopf schossen.
    Erneut rief Richard ihn und da die Stimme seines Gefährten ein gesonderter Teil der Harmonie war, zog sie ihn näher. Hinter dem Ruf lag der sanfte und stetige Gesang des Rudels. Ohne Vorwarnung warf Will den Kopf zurück und heulte. Eine aufgeregte Mischung aus Heulen, Bellen und Jaulen antwortete ihm.
    Er sprang auf, als der Klang seine Ohren erreichte und deutete die Reaktion auf zwei verschiedene Arten – einmal überrascht und einmal aufgeregt. Der Ruf des Königs. Will verstand die Worte nicht, aber er wusste, was zu tun war.
    Mit angespannten Muskeln rollte er sich auf die Füße und schüttelte sich. Er spürte das dichte Fell auf seiner Haut, als es vor- und zurückschwang. Als er seine Augen öffnete, zeigten sie ihm eine vollkommen neue Welt. Gerüche überschwemmten ihn: Wolf, Mensch, feuchte Erde, grüne Blätter und Gefühle. Er roch Begeisterung, Angst, Liebe… Tod!
    Er wandte den Kopf und sah Benjamins schwarzen Wolf knurrend zwischen einem auf dem Bauch liegenden Körper und Raul hocken. Tristan!
    Will sprang in ihre Richtung, erfreut darüber, wie schnell und wendig er war, aber frustriert, dass er keine Hände oder eine Stimme hatte, als er sie erreichte. Winselnd stieß er Tristans regungslosen Körper an und rieb seine Nase an ihm.
    Benjamin knurrte eine leise Warnung, doch Will begegnete ihm mit festem Blick, bis der schwarze Wolf verstummte. Zwar entspannte er sich nicht, erlaubte Will jedoch, bei seinem Zwilling zu sein.
    Will spürte, wie Tristans Energie schwand, und machte seinem inneren Aufruhr in einem traurigen Heulen Luft. Hilfe! Er musste mit jemandem sprechen. Er brauchte seine Stimme.
    Der König. Richard!
    Er hatte nicht mehr getan, als den Namen zu denken, und schon spürte er die Berührung seines Gefährten an der Schulter. Verzweifelt sprang er auf und drückte sich gegen Richards Bein, um ihm seine Not verständlich zu machen… seine Dringlichkeit.
    Richard hockte sich neben ihn und flüsterte ihm Worte ins Ohr. Zuerst war Will zu aufgeregt, um sie zu verstehen, doch die Stimme seines Gefährten beruhigte ihn allmählich. Sein Körper entspannte sich und er spürte die doppelte Anwesenheit in seinem Kopf. Will

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