Gefährte des Wolfes: William
Couch, damit er sich mit Will auf seinem Schoß setzen konnte.
»Wird auch Zeit, dass du aufwachst«, neckte Richard und strich sanft über Wills Rücken.
»Und du warst nicht da«, hielt Will dagegen.
»Du hast fast vierundzwanzig Stunden geschlafen. Ich hab Raul geholfen. Er und Alex fahren morgen.«
Will runzelte die Stirn. »Aber Tris –«
»… bleibt hier. Wir haben gesehen, was passiert, wenn man euch beide trennt, und wollen keine Wiederholung der letzten Nacht. Tristan und Benjamin werden eine Weile hier bleiben, damit wir eure Verbindung als Lykaner untersuchen können. Eure Wölfe sehen sich nämlich ziemlich ähnlich.« Richard legte seine Hände an Wills Wangen. »Du bist als Wolf ebenso schön wie als Mann und die Mischung deiner Kräfte ist so unglaublich, dass es ein bisschen unheimlich ist.«
Will zog sich zurück, um seinen Liebhaber anzusehen. »Was meinst du?«
»Er meint, dass die Kontrolle und die Fähigkeiten, die du während der Verwandlung gezeigt hast, selbst unseren erfahrensten Schamanen in den Schatten stellen. Ian wird es hassen, dass du nicht in seiner Nähe bist.«
Alex' Stimme überraschte ihn. Will hatte den Rajan gesehen, als er den Raum betreten hatte, aber er war so auf Richard konzentriert gewesen, dass er seine Anwesenheit nicht wirklich wahrgenommen hatte.
»Welche Fähigkeiten? Ich konnte mich nicht mal verwandeln, ohne dass der König mich gerufen hat.«
Richard und Alex lachten. »Du verstehst es nicht«, erklärte Richard. »Vor kurzem verwandelte Lyker haben überhaupt keine Kontrolle. Sie können monatelang ihre Verwandlung nicht kontrollieren. Sie leben nach ihren Instinkten, leben, um zu jagen und sich zu paaren. Du hast es nicht nur geschafft, deine Form zu verändern, sondern scheinst auch nur ganz normale Bedürfnisse zu haben. Und du hast den Verwandlungsprozess umgekehrt – von einem Ritual, dem wir folgen, das wir aber nicht verstehen. Du hast es geschafft, wieder hineinzugehen und Tristan rauszuführen.«
»Oh…« Will legte seinen Kopf auf Richards Schulter und dachte darüber nach, was gestern passiert war. »Ich kann euch den Prozess erklären. Jetzt kann ich mich ziemlich genau daran erinnern.«
»Ian werden mit Sicherheit die Tränen kommen und ich muss monatelang ohne Schamanen leben, weil er mit Sicherheit hierher kommen wird, um dich zu besuchen«, seufzte Alex.
Richard lachte über Alex' dramatische Äußerung. »Ihr werdet es beide überleben.«
»Ohne Tristans Hilfe wäre ich nicht durch die Barriere gekommen. Wir waren beide bei Bewusstsein. Vielleicht kann Tristan mit Ian üben«, schlug Will vor.
Richard strich durch Wills Haare und wickelte sich eine Locke um den Finger. »Noch eine Sache, die wir untersuchen müssen, bevor Tristan wieder in den Norden fährt. Niemand war je während der Verwandlung bei Bewusstsein. Meistens können sie sich wochenlang an nichts von der Zeremonie erinnern. Was ihr habt, ist sehr selten. Es wird interessant, herauszufinden, ob ihr beide diese Fähigkeiten besitzt. Wir haben noch nicht darüber gesprochen, welche Rolle du hier im Rudel einnehmen wirst, aber es wäre uns eine Ehre, wenn du unser Schamane werden würdest. Alex nörgelt vielleicht ein bisschen, aber er hat schon zugestimmt, Ian zu uns zu schicken, damit er dich ausbilden kann. Obwohl es aussieht, als hättest du Fähigkeiten, die niemand zuvor bemerkt hat.«
»Ich… ich kann nicht…« Will zog die Augenbrauen zusammen.
Richard zog ihn näher an sich und strich eine der dunklen Locken hinter sein Ohr zurück. »Du musst das nicht tun. Du musst gar nichts tun, außer mein –«
»Das ist genau das, was ich tun will«, unterbrach Will ihn. »Dein sein.« Er lachte. »Der Schamane ist der spirituelle Anführer – Heiler – des Rudels, richtig?«
Alex und Richard nickten.
»Dann wäre es mir eine Ehre. Ich weiß, dass dein Vater gesagt hat, dass ihr seit Jahren keinen Schamanen mehr habt. Bist du sicher, dass ihr jetzt einen wollt?«
»Wir erkennen den Willen der Mutter an, wenn wir ihn sehen«, antwortete Richard. »Du bist in vielerlei Hinsicht ein Geschenk des Himmels.«
Wenn Richard solche Dinge sagte, konnte Will einfach nicht widerstehen und musste ihn küssen. Er neigte den Kopf, um ihre Lippen noch fester miteinander zu verbinden, und zupfte an den Knöpfen, die ihn daran hinderten, Richards nackte Brust zu berühren.
Richard legte seine Hände darauf. »Nicht hier. Die Höhle. Raul und Alex gehen nicht vor
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