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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Körperteile nachwuchsen. Das hatte ich zumindest gehört. Dominos Geschrei nach zu urteilen, schien es zu stimmen.
    »Kennst du mich immer noch nicht, mein Freund? Na los, lüg mich noch einmal an! Wirst schon sehen, was du davon hast.«
    »Aufhören«, rief Domino. »Ich kenne dich, aber ich habe nicht gewusst, wofür die Panzerfaust war. Ehrlich, ich schwöre bei Kain.«
    Bones' dunkle Brauen hoben sich. »Max hat dich nicht selbst bezahlt? Wer dann?«
    Gleichzeitig fasziniert und abgestoßen starrte Domino seine vor ihm auf dem Boden liegenden Beine an. »Versprich mir, dass du mich nicht umbringst, dann sage ich dir alles.«
    »Das willst du nicht wirklich«, antwortete Bones sanft. Er beugte sich näher, bis Dominos Gesicht nur noch Zentimeter von seinem entfernt war. »Denn wenn ich dich leben lasse, wirst du dir wünschen, ich hätte es nicht getan. Ich kann dich gleich hier umbringen. Wäre viel einfacher. Sieh mal, ich glaube dir ja, wenn du sagst, du hättest nicht gewusst, wofür die Panzerfaust gebraucht wurde. Deshalb lasse ich dir die Wahl. Aber egal wie sie ausfällt, du wirst mir sagen, was ich wissen will.«

    Ich beobachtete, wie Hoffnung, Verzweiflung und bittere Re signation sich in Dominos Gesicht abwechselten.
    »Das Geld wurde überwiesen. Von wem, weiß ich nicht«, ant wortete er schließlich. »Max hatte die Nummer eines Kontos, auf das es überwiesen werden sollte, aber das Geld kam nicht von ihm. Das weiß ich, weil er ständig angerufen hat, um nach zufragen, ob es eingegangen ist. Es hat ein paar Tage gedauert er ist ungeduldig geworden und hat irgendwas von einer Frist gesagt.«
    »Zurück zu der Überweisung«, sagte Bones. »Du wirst mir all deine Kontonummern verraten und dazu noch, wo du deine Waren lagerst. Mach schon. Ich will nicht die ganze Nacht hier rumstehen.«
    Domino begann, gegen Spade anzukämpfen, aber der war zu stark. »Müssen es wirklich alle sein? Nimm dir von mir aus das Geld von dem Konto für die Panzerfaust, aber lass mir den Rest!«
    Bones lachte leise, was aber wenig freundlich klang. »Doch, es müssen alle sein, weil ich dir nicht nur das Leben, sondern auch deinen letzten Cent nehmen werde. Das wird allen eine Lehre sein, die meinen, sich mit mir anlegen zu können. Muss ich noch überzeugender werden?«
    Fluchend begann Domino, eine Reihe von Zahlen, Adressen, Banken, Wertpapierdepots und Schließfächern herunterzuras seln, quasi alles, was er nicht unter der sprichwörtlichen Mat ratze versteckt hatte. Bones machte sich Notizen und hielt ab und zu inne, um ein Detail genauer zu hinterfragen. Als Domi no fertig war, starrte er einfach nur stur geradeaus.
    Sacht fasste Bones Dominos Kopf mit beiden Händen, eine leichte Berührung, die im krassen Gegensatz zu seiner eigent lichen Absicht stand.
    »Also, mein Freund, falls du irgendetwas ausgelassen oder mich angelogen hast, wirst du nicht mehr da sein, wenn ich es herausfinde. Aber du hast einen Sohn. Drogenkurier ist er, nicht wahr? Er ist nicht unantastbar für mich, und ich hätte keine Skrupel, all meinen Zorn an ihm auszulassen, damit nicht noch jemand versucht, mich zu verscheißern, wenn ich ihm einen fairen Deal anbiete. Ich frage dich also ein letztes Mal: Hast du irgendetwas ausgelassen?«
    »Ich habe schon davon gehört, was für ein mieses Schwein du bist«, sagte Domino in gleichgültigem Tonfall. »Alles dahin, was ich mir erarbeitet habe. Meinem Sohn wird nichts bleiben.«
    Bones' bleiche Hände packten fester zu. »Ihm wird sein Le ben bleiben. Solange er nicht in der Sache mit drinsteckt oder versucht, sich irgendwann an mir zu rächen, bleibt er verschont.
    Letzte Chance.«
    Domino hatte sich die Warnung offenbar zu Herzen genom men, denn er leierte in resigniertem Tonfall drei weitere Konto nummern herunter. Als Waffenhändler verdiente man anschei nend ganz ordentlich. Das Geld und die heiße Ware zusammen genommen ergaben Millionen für Bones. Kein Wunder, dass er sich über mein Gehalt kaputtlachte.
    »Kluge Entscheidung«, bemerkte er, als Domino fertig war.
    »Wenn du die Wahrheit gesagt hast, ist dein Sohn vor mir und den meinen sicher. Irgendwelche letzten Worte?«
    »Du bist ein Arschloch.«
    Bones zuckte nur mit den Schultern. »Weiß ich.«
    Zwei kräftige Drehungen später war alles vorüber. Ich wandte den Blick von Dominos Kopf ab, der neben dem Rest seines Körpers zu Boden fiel.

    9
    Obwohl wir uns fieberhaft abmühten, über Dominos Konten den mysteriösen Geldgeber

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