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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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uns doch fahren, oder?«
    Sie rauschte in Richtung Baracken davon, Rodney folgte ihr.
    Der Mann ist tot, dachte ich, was nichts damit zu tun hatte, dass Rodney ein Ghul war.
    Bones sah den beiden nach und wandte sich dann mir zu.
    »Die Frau macht mir Angst.«
    Ich schnaubte. »Geht mir mein ganzes Leben schon so.«
    Bones musterte mich, er schien auf der Hut zu sein. Bestimmt fragte er sich, ob ich gleich wieder anfangen würde, ihm wegen der selbstherrlichen Art, mit der er mich behandelt hatte, die Hölle heißzumachen. Was ich jedoch nicht tat. Ich konnte sei ne Gründe noch immer nicht gutheißen, doch Annettes mah nenden Worte hatten mich nicht kaltgelassen. Unsere Bezie hung war weit wichtiger als mein gekränkter Stolz. Ich würde die Sache mit ihm klären müssen, Schmollen würde mich nicht weiterbringen.
    Allerdings fühlte ich mich noch immer nicht wohl in meiner Haut und hatte keine Ahnung, wie ich mich verhalten sollte. Ich hatte Bones noch nicht einmal richtig begrüßt. Normalerweise hätte ich ihn geküsst, aber das kam mir dann doch unpassend vor. Und so vergrub ich die Hände in den Taschen und trat un behaglich von einem Fuß auf den anderen.
    »Also ...«
    Ich ließ das Wort in der Luft hängen. Bones schenkte mir ein schiefes Lächeln.
    »Besser als >verpiss dich<, nehme ich an.«
    »Ich verstehe ja, warum du es getan hast, aber wir müssen einen Weg finden, um mit solchen Sachen klarzukommen«, sprudelte es aus mir heraus. »Dem Gefühl, den anderen vor et was beschützen zu müssen, mit dem eben der andere mutmaß lich nicht umgehen kann, meine ich. Vor ein paar Jahren habe ich geglaubt, Don und meine Mutter wären zu viel für dich, also habe ich dich verlassen, aber ich hätte dir die Entscheidung selbst überlassen sollen. Genau wie du heute mir.«
    Bones stieß ein ungläubiges Schnauben aus. »Du vergleichst diesen einen Abend mit den über vier Jahren Einsamkeit, die du mir beschert hast?«
    Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. »Na ja, nein ...
    äh, was ich sagen will, ist, dass es aufs Gleiche hinausläuft«, stammelte ich. »Was ich getan habe, war falsch und dumm, und ich kann ehrlich behaupten, dass ich es wahnsinnig bereue. Aber heute Abend hast du mir keine Wahl gelassen, Bones.«

    Ich unterbrach mich, holte tief Luft und versuchte mit mei nen Augen zu sagen, was ich so schwer in Worte fassen konnte.
    »Hättest du mich aus denselben Gründen gebeten wegzublei ben, aus denen du es mir befohlen hast, wäre ich einverstanden gewesen. Ich hätte dich zwar für überängstlich gehalten, wäre mir aber nicht vorgekommen, als hieltest du mich für ein klei nes dummes Gör, dem gegenüber du den großen bösen Vampir raushängen lassen musst.«
    Bones warf mir einen frustrierten Blick zu. »Ich halte dich keineswegs für ein kleines dummes Gör.«
    Er fing an, hin und her zu tigern. Ich sah ihm schweigend zu.
    »Ich bin es so leid, der Grund dafür zu sein, dass du immer die Starke markieren musst«, sagte er, und seine Augen färbten sich von den Rändern her grün. »Wegen mir hast du vor ein paar Jah ren den Lockvogel für eine Horde mordlustiger Mädchenhändler gespielt. Du musstest mit dem Auto in ein Haus donnern, um deine Mutter zu retten - besudelt vom Blut deiner Großeltern.
    Du hast den Job bei Don angenommen, der dich schon unzählige Male fast das Leben gekostet hat. Alles wegen mir.«
    Er unterbrach sein Gerenne, kam zu mir und packte mich bei den Schultern.
    »Ich habe es einfach satt, mit ansehen zu müssen, wie du dich ständig gezwungen siehst, mir deine Stärke zu beweisen. Heute bei Max schon wieder. Begreifst du das denn nicht?«
    Ich legte meine Hände auf seine. »Doch. Aber ich habe das al les nicht wegen dir getan, Bones. Ich würde auch Jagd auf Vam pire machen, wenn ich dir nie begegnet wäre, und dann würde ich auch mit den Konsequenzen klarkommen müssen.«
    Einen endlosen Augenblick lang schwieg er und sah mich mit seinem strengen, durchdringenden Blick an. Dann nickte er kurz.
    »Also schön, Süße. Das nächste Mal überlasse ich dir die Ent scheidung.«

    Ich drückte seine Hände. »Und ich verspreche auch dir, nichts mehr über deinen Kopf hinweg zu entscheiden.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Wie's aussieht, muss ich zuerst zu meinem Wort stehen. Es hat sich was getan. Max hat uns verraten, wie der Typ heißt, der ihm die Panzerfaust verkauft hat, mit der er deinen Wagen in die Luft jagen wollte.«
    »Weißt du, wo er jetzt

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