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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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sollen. Zur Sache, bitte.
    Mencheres beugte sich vor, seine stahlgrauen Augen blickten in Bones' braune. »Ich schlage eine dauerhafte Verbindung zwi schen deiner und meiner Sippe vor, Bones. Stimmst du dieser Verbindung zu, verleihe ich dir die gleiche Macht, die mir einst verliehen wurde.«
    Wow. Das kam nun wirklich unerwartet.
    Bones tippte sich ans Kinn, während ich auf dem Sofa hin und her rutschte. Vampirpolitik machte mich immer nervös, und der Gedanke an eine dauerhafte Verbindung mit diesem megaun heimlichen Blutsauger war mir erst recht nicht geheuer. Da war doch noch was im Busch. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass Mencheres ein solches Angebot aus reiner Herzensgüte machte.
    Bones schien auch dieser Ansicht zu sein. »Du willst unsere Sippen vereinen und mir zusätzliche Macht verleihen? Warum habe ich das Gefühl, dass dahinter mehr steckt, als du mir of fenbaren willst, Urahn?«
    Mencheres' Züge blieben unbewegt. »Es wird Krieg geben, ich habe es gesehen. Wenn du mehr Macht hast und unsere Sip pen vereint sind, haben wir bessere Chancen, ihn zu gewinnen.«
    »Hast du es gesehen?«, hakte ich nach. »Oder gesehen?«
    Mencheres konnte nicht nur die Gedanken von Sterblichen lesen, er hatte auch das zweite Gesicht. Konnte ein bisschen hellsehen und so. Ich wusste nicht, ob ich daran glauben sollte -
    würde Mencheres nicht die ganze Zeit Lotto spielen, wenn es so wäre? -, doch Bones war von Mencheres' Fähigkeiten über zeugt, und er kannte ihn schließlich seit Jahrhunderten.
    »Es steht fest«, antwortete Mencheres in völlig ungerühr tem Tonfall.
    Bones dachte über die Worte des Vampirs nach. Ich schwieg.
    Die Entscheidung lag bei ihm. Er war es, der Mencheres schon sein ganzes untotes Leben lang kannte. Ich würde ihm die Sa che bestimmt nicht ausreden, nur weil mir in Gegenwart von Mencheres immer der Arsch auf Grundeis ging.
    Nach einem scheinbar endlosen Augenblick nickte Bones.
    »Ich mach's.«
    Ich wusste, Mencheres konnte hören, dass ich Ach Mist dach te, auch wenn er sich nicht dazu äußerte. Er stand lediglich auf, ganz schwarzes Haar und scharfe granitfarbene Augen, und umarmte Bones.
    »Nächste Woche werden wir unsere Verbindung besiegeln.
    Sprich bis dahin nur mit deinen engsten Vertrauten darüber.«

    Mit diesen Worten löste er sich von Bones und schenkte mir ein eisiges Lächeln.
    »Jetzt darfst du gehen, Cat.«
    Das Haus, in dem Mencheres die Versammlung zu Ehren der Verbindung zwischen Bones' Sippe und seiner stattfinden ließ, hatte einen gewissen sentimentalen Wert für mich. In der Villa hatte Ian mich zwingen wollen, seiner Sippe beizutreten, und ich hatte mich für Bones entschieden. Offensichtlich gehörte das Anwesen Mencheres, und Ian hatte es nur in dieser einen Nacht genutzt.
    Als Bones' Meister war Ian natürlich auch zu den heutigen Festlichkeiten geladen. Ebenso wie alle direkten Nachfahren von Bones, über zweihundert Vampire, die Ghule, bei deren Er schaffung er mitgewirkt hatte, nicht eingerechnet.
    Mencheres' direkte Nachfahren hätten höchstens in einem Footballstadion Platz gefunden, weshalb nur die mächtigsten und Mencheres nächststehenden eingeladen waren. Um die Wichtigkeit der neuen Verbindung zu unterstreichen, waren auch einige bedeutende Meister anderer Sippen zugegen, und nicht alle von ihnen waren freundlich gesinnt.
    Die schwülstigen Sofas, die noch vor einigen Monaten die Wände gesäumt hatten, waren nicht mehr ganz so zahlreich.
    Bei all dem Gedränge hätten sie nur unnötig Platz weggenom men. Fast alle Anwesenden standen. Auf den wenigen Sesseln und Sofas wagten nur die ganz hohen Tiere Platz zu nehmen.
    Das bühnenartige Zentrum des Raumes bot keinerlei Sitzmög lichkeiten. Wir würden alle stehen.
    So viele Untote hatte ich noch nie auf einem Haufen gese hen. Meine Haut schien fast zu zucken, so starke Vibrationen sendeten sie aus. Unsere Elitewacheinheit bestand aus Spade, Tick Tock, Rattler, Zero und noch etwa einem Dutzend anderer, mir halbwegs vertrauter Vampire. Ihre Namen waren mir zwar entfallen, dafür waren ihre Energien umso präsenter. Trotz der vielen Leute im Saal nahm man noch das Knistern wahr, das wie eine stumme Warnung von unserer Eskorte ausging. Ich war froh, dass ich ihr Freund und nicht ihr Feind war. Ich hätte nicht die geringste Chance gegen sie gehabt.
    Als wir die erhöhte quadratische Plattform betraten, kam ich mir vor wie in einem Boxring. Mencheres' und Bones' Leute standen sich gegenüber, niemand

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