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Gefällt dir, was du siehst?

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Titel: Gefällt dir, was du siehst? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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klang kalt. „Fick mich einfach.“
    Ich sah, wie Hönsberg breit grinsend und ohne weitere Verzögerung seinen Schwanz in sie lenkte; schon der erste Stoß war so hart, dass er ihre Pobacken zum Beben brachte und sie sichtlich nach vorne warf. Ein tiefes Seufzen entrang sich Saskias Kehle, dann packte sie Murats Schwanz erneut – aber sie nahm ihn nicht sofort wieder in den Mund. Stattdessen sah sie mir direkt in die Augen und lächelte.
    Gefällt dir, was du siehst?
    Nein, Saskia, ganz sicher nicht. Ich kotze gleich, du billige kleine Schlampe. Du widerst mich an.
    Ich drehte mich um und lief aus dem Raum.
    Mein Schwanz war immer noch bretthart.
     

Sechs
    Ich nahm nicht den Bus wie sonst; stattdessen lief ich zu Fuß nach Hause. Kein Katzensprung, ich würde eine Dreiviertelstunde unterwegs sein, aber ich brauchte jeden Schritt – zum einen, um sehr bewusst einen räumlichen Abstand zwischen mich und das zu bringen, was mir gerade passiert war, zum anderen, weil ich einfach nicht scharf darauf war, nach Hause zu kommen. Ich fühlte mich …
    Ja, wie fühlte ich mich eigentlich? Irgendwie … schmutzig. Als wäre nicht Saskia die Schlampe, sondern ich. Verrückter Gedanke, aber ich bekam ihn nicht aus dem Kopf. Wieso hatte ich ihr gerade beim Sex zugesehen? Wieso war ich nicht einfach gegangen? Und warum hatte es mich erregt, zu sehen, wie sie es diesem Kerl besorgt hatte und sich ohne mit der Wimper zu zucken auch von dem anderen besteigen ließ? Das war einfach widerlich.
    Und noch etwas anderes war widerlich: Der Regen, der gerade einsetzte. Shit! Aus dem Nieseln wurde schnell ein ordentlicher Schauer. Blöderweise befand ich mich nicht mehr auf der Busstrecke, so dass ich nicht einfach in den nächsten springen konnte. Also sah ich mich nach einem Unterstand um – und entdeckte ein paar Häuser weiter eine Bar. Perfekt.
    Ich zog mir das Jackett über den Kopf, lief durch den nun prasselnden Regen und stürmte ins Trockene. Eine Frau saß allein an einem Tisch und las eine Zeitschrift; sie sah ebenso auf wie der Barkeeper, als ich mich wie ein nasser Hund schüttelte. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sie eine ziemliche Schönheit war, mit schwarzen Haaren, einem kleinen, feuerroten Kussmund und dunklen, geheimnisvollen Augen, die einen asiatischen Schwung hatten; sie sah aus wie ein Hochglanzmodel, und zwar wie eins nach der Fotoretusche. Ich schüttelte nun auch noch meinen Kopf, und zwar ziemlich unwillig: Ich war gerade einer Frau entkommen, die mich auf merkwürdige Art anzog, da brauchte ich mir nun ganz sicher nicht noch Gedanken um eine zweite zu machen, bei der ich sowieso keine Chance haben würde.
    Zwei ältere Männer prosteten mir vom anderen Ende des Tresens zu: „Was für ’n Sauwetter!“
    „Allerdings“, pflichtete ich ihnen bei und setzte mich auf einen Barhocker.
    „Brauchst du die Karte?“
    Ich schüttelte den Kopf und bestellte, ohne darüber nachzudenken:
    . „Ich nehme ein alkoholfreies Bier.“
    Der Barmann nickte und stellte wenig später ein Glas und eine kleine Flasche vor mich. Bevor er sich wieder dem Polieren der Gläser zuwandte, sah er mich prüfend an. „Sicher, dass du nicht etwas anderes willst?“
    „Wie kommst du darauf?“
    Er zuckte mit den Achseln. „Du machst den Eindruck, als könntest du gerade etwas mit ein paar Umdrehungen mehr vertragen als das da.“
    Ich grinste schief. „Morgen ist doch Schule.“
    „Bist du Lehrer?“
    „Nein, bin ich nicht … Das ist einfach so ein Spruch, den meine Freundin immer zu mir sagt, wenn wir unter der Woche etwas trinken gehen: Vergiss nicht, dass morgen Schule ist .“
    Ich musste seinen Gesichtsausdruck nicht groß deuten – zumal ich selbst merkte, wie ich mich gerade anhörte: Wie ein beschissener kleiner Spießer, der sich noch dazu von seiner Freundin gängeln ließ. Und der jetzt ein verdammtes alkoholfreies Bier trinken würde, dass ihm nun erst recht nicht mehr schmecken würde.
    Michael Strecker, was bist du doch für ein Held.
     
    Ich nuckelte schon eine halbe Stunde an meiner Bierflasche herum und hing ebenso düsteren wie unzusammenhängenden Gedanken nach, als ich hinter mir die Tür aufgehen hörte. Das Gesicht des Barmanns hellte sich sofort deutlich auf.
    „Hey, Sassy.“
    „Hallo Nico“, sagte eine Stimme, die mir allzu bekannt vorkam. „Einmal wie immer, und … na, wen haben wir denn da?“
    Sie setzte sich neben mich. Ich studierte eingehend das Etikett der Flasche.
    „Ihr kennt euch?“,

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