Gefahr auf High Heels (German Edition)
…«
Sie machte schmale Augen. »Sie haben gesagt, Sie würden jemanden beschaffen, und das sollten Sie besser auch tun, verdammt. Die guten sind schnell weg. Und ich will keine zweitklassige Hochzeit, nur weil irgendeine unprofessionelle alte Schnepfe plötzlich beschließt zu sterben.«
Ich sah davon ab, darauf hinweisen, dass Gigi recht wenig bei ihrem Ableben mitzureden gehabt hatte.
»Da wir gerade von Gigi sprechen«, sagte Felix. »Es geht das böse Gerücht, Sie hätten sie einen Tag vor ihrem Tod gefeuert?«
»Ja. Und?«, fragte Mitsy. »Wie ich schon sagte, sie war total unprofessionell.«
»Waren Sie verärgert?«
»Natürlich. Niemand behandelt mich so.«
»Beleidigt?«
»Ja.«
»Gekränkt?«
»Ja.«
»Wütend?«
»Ja.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Warum?«
»Wo waren Sie an dem Morgen, als sie starb?«
»Oh-ho-ho-ho nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Das können Sie mir nicht anhängen. Ich kann nichtsdafür, dass diese Frau umgebracht wurde.«
»Wirklich?« Felix zog die Augenbraue hoch. »Dann macht es Ihnen doch sicher nichts aus, mir zu sagen, wo Sie an diesem Morgen gewesen sind.«
»Warum? Damit Sie es in Ihrem kleinen Schmierblatt drucken können?«
»Ganz genau. Aber wenn Ihnen das lieber ist, kann ich auch Ihr Bild neben der Überschrift ›Brautzilla Kleinburg Hauptverdächtige in Hochzeitsplanermord‹ bringen.«
Mitsys Kinnlade klappte herunter, und ihre Augen wurden zu runden Untertassen. »Das wagen Sie nicht!«
»Leider doch«, sagte ich.
Felix lehnte sich auf den Hacken zurück und schenkte ihr ein breites Lächeln.
Mitsy, die offensichtlich nicht daran gewöhnt war, sich jemandem geschlagen zu geben, der fand, Bigfoot gehöre auf die Titelseite, klappte den Mund mit einem kleinen Schnappgeräusch zu. »Na gut. Sie wollen wissen, wo ich Samstagmorgen gewesen bin? Im Spa.«
»Den ganzen Morgen?«, fragte ich.
»Ja. Mein Fahrer hat mich um acht Uhr dort abgesetzt, und ich bin bis nach dem Mittagessen dort geblieben.«
»In welchem Spa?«, hakte Felix nach.
»Rejuvenation. In Malibu. Zufrieden?«
Wohl kaum. Bisher war Mitsy meine Reservekandidatin als Verdächtige gewesen, doch die Tatsache, dass sie sich so weit von Beverly Hills entfernt aufgehalten hatte, versetzte mir einen Dämpfer. Langsam wurde meine Liste immer kürzer.
»Wenn Sie mich genug gefoltert haben«, sagte Mitsy, »würde ich jetzt gern meine Zuckergussrosetten aussuchen.«
Anne, die als echte Klatschtante den Wortwechsel selbstverständlich gespannt verfolgt hatte, schreckte auf. »Richtig. Ähm, kommen Sie bitte mit nach hinten«, sagte sie und zeigte auf die Schwingtüren.
Mitsy drehte sich um, um ihr zu folgen, hielt dann aber noch einmal inne und warf mir einen Blick zu. »Ich meine es ernst, was die Hochzeitsplanerin betrifft, Springer«, sagte sie. »Ich brauche eine, und zwar sofort. Und wenn Sie mir keine beschaffen, werde ich dafür sorgen, dass Ihre Modelle von jedem roten Teppich dieser Stadt solange Sie leben verbannt werden. Glauben Sie nicht, ich würde es nicht tun.«
Leider gab ich mich nicht der Illusion hin, dass Mitsy ihre Drohung nicht wahr machen würde. Das hieß, ich musste so schnell wie möglich alle Hochzeitsplaner durchtelefonieren. Und darauf hoffen, dass einer von ihnen noch nicht gehört hatte, wie schwierig sie war.
»Kein Problem«, rief ich ihr nach, »ich bin dran!«
Sobald sie außer Sichtweite war, boxte ich Felix auf den Arm.
»Au! Wofür war das denn?« Er rieb sich den Bizeps.
»Dafür, dass du Mitsy so sauer gemacht hast, dass sie es nun an mir auslässt. Wo zum Henker soll ich denn einen Hochzeitsplaner für sie herkriegen?«
Felix zuckte die Achseln. »Soll ich dir einen googeln?«
Ich schüttelte den Kopf. »Schon gut«, murmelte ich und zog ihn zur Tür hinaus.
»Also«, sagte Felix, als wir in den Sonnenschein traten. »Mitsys Alibi. Ist das glaubhaft?«
Ich nickte. »Leider ja. Ich war schon im Rejuvenation. Da geht ständig jemand im Behandlungsraum ein und aus. Unmöglich, dass sie sich unbemerkt davongeschlichen hat.«
»Falls sie da war.«
»Das lässt sich ja einfach herausfinden«, sagte ich und zückte mein Handy. Ein Anruf bei der Auskunft und ein kurzes Gespräch mit der Rezeptionistin von Rejuvenation später hatten wir unsere Antwort. Ja, Mitsy sei dort gewesen. Ja, den ganzen Tag. Ja, sie seien sicher, dass sie es gewesen sei – sie habe zwei der Angestellten so zum Weinen gebracht, dass sie nach Hause gehen
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