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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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gutes Gefühl dabei, in Allies Wohnung einzubrechen.«
    Ich fuhr herum und durchbohrte ihn mit Blicken. Ernsthaft? Ausgerechnet jetzt entdeckte er sein Gewissen?
    »Du machst Witze, oder?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Ich funkelte ihn böse an. Doch dieses Mal gab er nicht nach.
    »Na gut.« Ich streckte ihm auffordernd meine Hand hin, Handfläche nach oben. »Dann mache ich es.«
    »Maddie, ich glaube, das ist keine so gute Idee …«
    »Was du glaubst, ist mir egal. Es ist ja nicht deine Zukunft, die auf dem Spiel steht.«
    »Maddie …«
    »Gib. Mir. Die. Werkzeuge.«
    Er musste mir meine Verzweiflung angehört haben, denn statt weiterzudiskutieren, seufzte er laut und steckte die Hand in die Tasche, um einen der kleinen Schraubenzieherdinger herauszuziehen. Er klatschte ihn in meine Handfläche.
    »Bitte schön.«
    »Danke schön.«
    Mit dem Rücken zu ihm versuchte ich mich an der Unterlippe knabbernd daran zu erinnern, wie Felix vorgegangen war. Eine Hand am Türknauf schob ich langsam mit der anderen das Stäbchen in das Schlüsselloch. Dann drehte ich den Knauf nach rechts …
    … und die Tür sprang einen kleinen Spalt auf.
    Ich erstarrte. So gut war ich nicht, das konnte nicht sein.
    »Ich glaube, sie war gar nicht verschlossen«, sagte ich.
    Er runzelte die Stirn. Auf seinem Gesicht zeigte sich dieselbe Sorge, die auch in mir aufstieg. Niemand, der einmal in L. A. gelebt hat, würde seine Wohnungstür unverschlossen lassen. Vor allem wenn er vorhatte, den ganzen Tag wegzubleiben.
    Ich leckte mir über die Lippen und steckte das Werkzeug in die Hosentasche. Dann öffnete ich behutsam die Tür ein Stück weiter.
    »Hallo? Allie?«, rief ich.
    Drinnen war es dunkel, die Jalousien ließen nur wenig von dem schwächer werdenden Tageslicht herein. Ich tastete mit der Hand über die Wand neben der Tür, bis meine Finger auf einen Lichtschalter trafen. Ich legte ihn um. Sofort erstrahlte der Raum im Licht billiger, summender Neonlampen.
    Meine Unruhe wuchs, als mein Blick durch das Zimmer wanderte. Die Blumenvase auf dem Couchtisch war umgekippt, und das Wasser hatte einen dunklen Fleck auf dem grauen Teppich hinterlassen. Die fröhlichen roten und gelben Kissen lagen überall verstreut, und einer der Küchenstühle lag auf der Seite.
    Aber das war nicht das Schlimmste.
    Ich schnappte nach Luft und packte Felix’ Arm, um mich an ihm festzuhalten.
    Mitten auf dem Küchenboden, auf dem hässlichen Siebzigerjahre-Linoleum, war eine tiefe Lache aus einer roten Flüssigkeit zu sehen.
    Und ich hätte meine Manolos gewettet, dass es kein Kool-Aid-Kirschsaft war.

17
    Als ich einen Schrei hörte, brauchte ich einen Moment, bis ich begriff, dass ich es war, die geschrien hatte. Ich versuchte durchzuatmen, doch mir war, als würde ein Backstein auf meiner Brust liegen.
    »Ist das …? Ist das …? Oh mein Gott.« Während ich versuchte, einen zusammenhängenden Satz zustande zu bringen, begann sich das Zimmer zu drehen.
    Ich wollte mich an Felix lehnen, doch er war nicht mehr da. Er hatte mich von seinem Arm geschüttelt, sich an mir vorbeigedrängt und rannte nun, Allies Namen rufend, durch die Zimmer der winzigen Wohnung. Na toll, und was war ich, gehackte Leber?
    Also lehnte ich mich an die Küchenwand und ließ mich daran hinuntergleiten, bis mein Po auf das Linoleum traf. Dann legte ich die Arme um die Knie und sah zu, wie Felix im Schlafzimmer und im Bad verschwand und in allen Schränken nachsah.
    »Sie ist nicht hier«, sagte er, weiß wie ein Laken.
    Ich blickte zu der Lache. »Glaubst du, sie ist … tot?«, sagte ich mit schriller Stimme.
    Felix antwortete nicht, die Kiefermuskeln angespannt, die Miene steinern, sodass ich ihm ausnahmsweise einmal nicht an den Augen ansah, was er dachte. »Ruf Ramirez an«, sagte er stattdessen.
    Richtig, Ramirez. Gute Idee.
    Ich wollte das Handy aus der Handtasche holen, doch meine Finger zitterten so heftig, dass ich es nicht zu fassen bekam. Nachdem ich erst ohne Erfolg in meinen Besitztümern herumgefischt hatte, drehte ich die Tasche einfach um und kippte den Inhalt auf den grauen Boden. Lippenstift, Puder, Kreditkarten, Stifte und ein kleiner Kalender von der Bank. Und mein Handy. Ich nahm es und wählte ungelenk, während ich zusah, wie Felix den Türrahmen untersuchte, als wäre er von der Spusi.
    Drei Freizeichen ertönten, dann antwortete Ramirez.
    »Hallo«, sagte er, weil er offenbar meine Nummer erkannt hatte.
    »Dumusstsofortkommen.« In meiner Hast zog ich die

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