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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Schalter, wodurch der ganze weite Keller hell
erleuchtet wurde. »Mein eigenes kleines Reich unter dem Haus. Gefällt es
Ihnen?«
    Es war ein riesiger Raum,
ungefähr fünfzehn mal zwölf Meter, mit Bänken, die an drei Wänden standen, und
übersät mit jedem erdenklichen Scherzartikel, der jemals ein Schaufenster
geziert hatte. Und darüber hinaus eine Menge, die sehr wahrscheinlich noch in
keinem Schaufenster gelegen hatten. Ich warf einen Blick auf die phantastische
Szene und fühlte mich nicht besonders wohl dabei.
    Mich an meinen letzten
Aufenthalt im Hause erinnernd, bei dem Hamilton durch Zeitmangel, Tricks und
seine Frau behindert war, dachte ich mit Schaudern daran, was alles passieren
mochte, wenn wir erst mal sozusagen in der Werkstatt des Meisters festsaßen.
    »Los, hinein!« sagte er
beglückt. Er ließ seine Hand auf Agnes’ Schulter sinken und drängte sie
freundlich, aber bestimmt vorwärts. »Sie gehen voran, meine Liebe.«
    Sie ging gehorsam voran, während
Hamilton uns komödiantenhaft zuzwinkerte. Dann drückte er auf einen Knopf an
der Wand neben der Tür.
    Agnes stieß einen
durchdringenden Schrei aus, als plötzlich durch den feinen Maschendraht unter
ihren Füßen ein warmer Luftzug hochschoß . Er ließ ihren
Rock bis über ihren Kopf flattern, wobei er ein Paar wohlgeformte schlanke
Beine und ein schickes schwarzes Spitzenhöschen freigab.
    Hamilton verfiel in
ungezügeltes Gelächter von einer Tonstärke, das beinahe dem Donnern gleichkam,
das man am Fuße des Niagarafalles vernimmt. Durch
ihren hochwirbelnden Rock der Sicht beraubt, fuhr Agnes wie wild herum, bis es
ihr schließlich gelang, dem Luftzug zu entrinnen, ihren Rock
herunterzuschütteln und ihre zerzauste Frisur in Ordnung zu bringen.
    »Stellen Sie das Ding ab!«
sagte Corinne Lambert verdrossen. »Mich kriegen Sie nicht über das blöde Ding.«
    »Möchte ich auch gar nicht,
altes Haus«, kicherte Hamilton und drückte erneut auf den Knopf. »Man soll
denselben Witz nie zweimal anbringen — sonst verliert er seine Wirkung. Sage
ich schon immer!«
    Corinne mißtraute ihm und
schritt zimperlich über das Gitter, aber es geschah ihr nichts Böses. Ich
folgte Hamilton und Swanson in den großen Kellerraum.
    In einer Ecke stand eine
hübsche, gutbestückte Bar, hinter der Hamilton, Drinks von freizügigen Ausmaßen
mixend, sogleich den Gastgeber spielte. Danach standen wir beieinander und
sahen ungefähr zwanzig Minuten lang zu, wie er offenbar mit größter
Fröhlichkeit eine Reihe von mechanischen Scherzartikeln aus seiner Kollektion demonstrierte.
    Da gab es die vollkommene
Nachbildung eines menschlichen Schädels mit rotierenden Augen, welche die Zeit
angaben, ein Auge die Minuten, das andere die Stunden. Da war da ein
rechteckiger Kasten mit einem imponierenden Schalter für AN und AUS, der den
Drang, auf AN zu schalten, beinahe unwiderstehlich werden ließ. Tat man das, so
hob sich langsam der Deckel und eine mechanische Hand erschien, die den
Schalter wieder sorgfältig auf AUS stellte, worauf sich der Deckel wieder
schloß.
    »Faszinierend«, sagte Corinne
mit gelangweilter Stimme. Aber soviel Sarkasmus man
auch walten lassen mochte, nichts hielt Hamilton von seiner bevorzugten
Freizeitbeschäftigung ab. Nach zwei weiteren Gläsern demonstrierte er einen
Aerosolbehälter, der an jedem beliebigen Ort wie echt aussehende Spinnweben
versprühte. Dann einen sehr realistisch wirkenden Schrumpfkopf aus Gummi. Es
gelang ihm, letzteren in Corinnes Ausschnitt fallen zu lassen, was ihn zu einem
weiteren endlosen Heiterkeitsausbruch hinriß , während
er ihren verzweifelten und leicht ordinär wirkenden Bemühungen, das Ding wieder
herauszuholen, zusah. Ich sah natürlich auch zu.
    Als Corinne das Ding endlich
losgeworden war, sah sie sich um und schüttelte ihr liebliches Haupt. »Wissen
Sie, Hamilton«, sagte sie, »das ganze Zeug hier muß Sie ein Vermögen gekostet
haben.«
    Er hörte auf zu lachen, und ein
Ausdruck von Verdrossenheit wurde in seinen Augen sichtbar, als er sie ansah.
»Nicht mehr, als Sie vermutlich Ihre Boutique kostet, meine Liebe.« Seine
Stimme hatte bei diesen Worten einen kratzenden ärgerlichen Unterton bekommen,
obwohl er rasch erneut sein Lächeln aufsetzte und sie freundlichst anblickte.
    »Wenigstens hat die Boutique
die Aufgabe, einen nützlichen Zweck zu erfüllen, nämlich etwas zu verkaufen«,
erwiderte ihm Corinne verächtlich. »Aber alles das hier ist einfach - einfach kindisches Frönen

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