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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wirklich schicke Mädchen eine Garnitur verschiedenfarbiger Perücken hat?
Je eine für jeden Wochentag?«
    »Sie machen Witze!« sagte ich.
    »Nein, keineswegs. Es erspart
so viele Gänge zum Friseur, und ein Mädchen kann je nach Laune ihre Haarfarbe
wechseln, wenn sie das will.« Agnes lächelte Corinne lieblich an. »Wie lange
ist es her, daß Sie die grüne Perücke getragen haben, Liebe?«
    In Corinnes Augen machte sich
ein plötzliches feuriges Auflodern bemerkbar, und ich mischte mich rasch ein,
um den Ausbruch möglicher Feindseligkeiten zu verhindern.
    »Ich kam her, um mit einem
Gentleman namens Swanson zu sprechen«, sagte ich. »Vermutlich haben wir uns in
der Tür geirrt.«
    »Aber keineswegs«, sagte
Corinne ruhig. »Dies hier ist Tony Swansons Wohnung. Zufälligerweise ist er
mein Verlobter. Er war gerade damit beschäftigt, einen Drink zurechtzumachen.
Deswegen bin ich an die Tür gegangen.«
    »Einen Drink, wirklich?« sagte
Agnes träumerisch, »Gott sei Dank, daß wir gerade zur rechten Zeit gekommen
sind!«
    Corinne hob hochmütig die
Brauen, während sie die Blonde ansah. Aber ihre Worte galten mir. »Ist das die
neue Polizeibeamtin, die Sie anlernen, Lieutenant?«
    »Nein, nein — die Dame hier ist
eine Art Kombination von Dienst und Unterhaltung«, sagte ich vage. »Kann ich jetzt
mit Mr. Swanson sprechen?«
    »Ich nehme es an«, sagte sie
widerwillig. »Ich hoffe, es wird nicht lange dauern?«
    »Das hoffe ich ebenfalls«,
sagte Agnes.
    »Nicht mehr als ein paar
Minuten«, sagte ich hoffnungsvoll.
    »In dem Fall kommen Sie besser
rein«, schlug Corinne vor und ging voran.
    Wir begaben uns in das
Wohnzimmer, das geräumig und elegant eingerichtet war. Ein großer sportlich
aussehender Mensch stand hinter der Bar am anderen Ende des Zimmers.
    Meiner Schätzung nach war er noch
keine Dreißig. Er hatte braunes gelocktes Haar, und seine Oberlippe wurde durch
einen gepflegten Schnurrbart verziert. Ich warte noch immer auf einige
Individualisten, die eine Kampagne für Schnurrbärte auf der Unterlippe starten.
    Er betrachtete uns mit
höflichem Interesse. »Corinne, Honey«, sagte er, »du hast wohl Gesellschaft
getroffen, was?«
    »Das wäre mir neu«, sagte
Corinne kurz angebunden. »Das hier ist Lieutenant Wheeler vom Büro des
Sheriffs, und das hier« — sie warf Agnes einen verächtlichen Blick zu — »ist
eine Gehilfin oder so was Ähnliches.«
    Swanson betrachtete Agnes mit
unverhülltem Interesse.
    »Na, schade, hätte ich bloß
gewußt, daß bei der Polizei Derartiges geboten wird«, sagte er mit verwunderter
Stimme.
    »Ich bin Agnes Green«,
verkündete die Blonde feierlich, »und mein Haar ist Natur.«
    »Offensichtlich«, sagte Corinne
kurz angebunden.
    »Was tragen Sie unter der
Perücke, Honey?« erkundigte sich Agnes. »Ein Stiftenkopftoupet ?«
    Jetzt begann Swanson eiligst,
von einem Bein aufs andere zu treten.
    »Wegen was wollten Sie
eigentlich mit mir sprechen, Lieutenant?«
    »Wegen Ihres Wagens«, sagte
ich.
    »Aber es ist doch alles
erledigt.« Er lächelte. »Die Verkehrsstreife hat ihn doch in den frühen
Morgenstunden gefunden.«
    »Mir ist alles darüber
bekannt«, sagte ich geduldig, »trotzdem muß ich Ihnen leider einige Fragen
stellen.«
    »Entschuldigen Sie.« Er zog
eine Grimasse, aber unmittelbar darauf wurde sein Ausdruck heiterer. »Wie wäre
es, wenn ich Ihnen was zu trinken richte, während wir uns unterhalten.«
    »Haben Sie Tequila da, mein
Hübscher?« fragte Agnes begierig.
    »Ich fürchte, nein.« Swanson
blickte wegen dieses Mangels bedauernd drein. »Kann ich Ihnen irgend etwas anderes bringen?«
    »Nein, vielen Dank.« Agnes
schüttelte ihr goldenes Haupt. »Es wäre schade, wenn dieses Gefühl verflöge.«
    Ich äußerte meinen Wunsch, und
Swanson machte sich mit den Gläsern zu schaffen. Fünf Minuten später war ich im
Besitz einiger notwendiger Angaben.
    Bei seinem Fahrzeug handelte es
sich um einen weißen Jaguar-Sportwagen, den er Viertel nach neun am
vorhergehenden Abend vor Corinnes Boutique geparkt hatte. Als er zwanzig
Minuten später aus der Boutique kam, war der Wagen weg.
    »Was haben Sie daraufhin
unternommen?« fragte ich, worauf er die Schultern zuckte.
    »Natürlich habe ich den Diebstahl
sofort der Polizei gemeldet. Und ich bin glücklich, sagen zu können, daß ich
den Wagen heute früh zurückbekam.«
    »Mit einer frischen Schramme
auf dem rechten Kotflügel?« sagte ich. »Die Sie wohl wenig glücklich gemacht
hat?«
    »Das kann

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