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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dich ein Vermögen gekostet haben muß, während es mit deinem schäbigen
kleinen Importgeschäft so rasch abwärtsging, daß man das Gefühl haben konnte,
direkt in den Abgrund zu sausen.«
    »Verdammt noch mal!« brüllte
Hamilton, während die Venen auf seiner Stirn hervortraten. »Was nimmst du dir
eigentlich heraus — ausgerechnet du? Du hast fünfzigtausend Dollar in diesen
Modeladen verbuttert, und ich wette, bis heute hast du seit der Eröffnung noch
keine zwanzig verdammten Kleider verkauft.«
    Möglicherweise traf diese
Bemerkung Corinne, deren Lächeln sich in offenen Spott verwandelte. »Wenn ich
schon keine guten Geschäfte gemacht habe, wirst du wenigstens zugeben müssen,
daß ich niemals Mühe gehabt habe, die nötigen finanziellen Reserven zu
mobilisieren, um weitermachen zu können. Oder?«
    Hamilton starrte sie außer sich
an, während sein Gesicht purpurn anlief. »Du — du unerträgliche kleine Nutte!«
sagte er mit rauher Stimme. »Mit meinen bloßen Händen
könnte ich dich erwürgen.«
    »He!« Swanson rang sich endlich
zum Eingreifen durch. »Immer mit der Ruhe, Hamilton. Sie wissen ja nicht, was
Sie sagen.«
    »Ich weiß genau, was ich sage«,
fauchte Hamilton. »Ich sage, was ich auch meine — die Wahrheit nämlich. Daß sie
lediglich eine lausige kleine...«
    »Ich warne Sie, Hamilton!«
Mühsam gelang es Swanson, so etwas wie Entschlossenheit in seine Stimme zu
legen. Vielleicht kam es ihm nur darauf an, Eindruck zu schinden. »Wenn Sie
nicht sofort den Mund halten, schlage ich Ihnen die Fresse ein.«
    »Bemüh dich nicht«, sagte
Corinne leichthin. »Laß ihn nur reden. Ich wette, der Lieutenant schlürft jedes
Wort in sich hinein.«
    Die Farbe wich aus Hamiltons
gebräunten Wangen, während er einen raschen Blick in meiner Richtung warf. Dann
schloß er eine Sekunde lang die Augen und zwang sich zu einer billigen
Imitation seines alten Lächelns.
    »Kümmern Sie sich nicht um uns,
Lieutenant«, sagte er in gezwungenem Ton. »Corinne und ich, wir zwei haben so
unsere eigene Vorstellung von Spaß. Von Zeit zu Zeit brüllen wir uns einfach
mal an — lediglich, um in der Übung zu bleiben.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß
Sie noch mehr Übung brauchen?« erkundigte ich mich sanft.
    »In Ihrer Gegenwart«, mischte
sich Corinne ein, »brauchen wir möglicherweise noch Übung. Zu unserem eigenen
Nutzen und zu unserem Schutz.«
    »Was wollen Sie damit sagen,
Süße?« erkundigte ich mich.
    Sie nahm kein Blatt vor den
Mund. »Ich habe bisher keinen wie Sie kennengelernt, der einem buchstäblich die
Worte herauszieht und sie dann in einer Art und Weise wiederholt, die das
Gesagte völlig anders klingen läßt.«
    »Nun, und sind Sie damit nicht
einverstanden?« sagte ich betrübt. »Dabei habe ich mir solche Mühe gegeben, ein
guter Gesellschafter zu sein.«
    »Sie verschwenden nur Ihre Zeit«,
sagte sie kalt. »Sie werden es nie schaffen, Lieutenant.«
    »Wenn das noch eine Party sein
soll«, sagte Agnes schläfrig, »dann gehe ich jetzt nach Hause. Der Ärger ist
nur, daß ich zu müde bin, um noch einen Schritt tun zu können.« Sie wankte in
Richtung auf einen bequem aussehenden Sessel, drehte sich um und ließ sich in
ihn hineinfallen. Danach bewegte sich plötzlich irgend etwas an dem Sessel, und sie schrie.
    Breite Metallbänder waren auf
jeder Seite des Sessels herausgesprungen und fesselten nun Arme, Leib und Beine
des blonden Mädchens fest an das Sitzmöbel. Das war das fehlende Stichwort, um
Hamilton wieder in gute Laune zu versetzen.
    »In der Falle!« brüllte er.
»Jetzt sind Sie in meiner Macht, meine stolze Schöne!« Er begann, vor ihr
herumzustolzieren, zwirbelte imaginäre Schnurrbärte und mimte alle Mätzchen des
alten Schmierenbösewichts, bis Agnes’ verzweifelte, aber nutzlose Bemühungen,
sich zu befreien, ihn aufs neue überwältigten und zu irrem Gelächter hinrissen.
    »Na ja, ich freue mich, daß sich
alle so über Ihre kleinen Scherze amüsieren«, sagte Agnes resigniert. »Aber
warum probieren Sie alle Ihre technischen Tricks ausgerechnet an mir aus?«
    Hamilton faßte sich schließlich
wieder und schloß die Metallbänder auf, die sofort in das Innere des Sessels
zurückschnappten.
    »Sie sind ein guter Kerl,
Agnes«, sagte er. »Ganz anders als so ein paar stocksaure Damen, die ich hier
nennen könnte. Trinken wir alle noch einen — ?«
    »Nun, ich weiß nicht«, sagte
ich hastig. »Ich glaube, wir gehen besser.«
    Agnes stellte sich neben mich
und sah

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