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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ertönte plötzlich eine neue Stimme. »Eine
so hübsche Puppe wie sie, die kann so lange hierbleiben, wie’s ihr Spaß macht.
Habe ich nicht recht, Lenny?«
    Gail wandte den Kopf und zuckte
instinktiv bei dem Anblick des unrasierten, bösartig aussehenden Riesen zurück.
    Natürlich war es Mike Soulos . Neben ihm stand Lenny Kosto ,
den Zweiunddreißiger nonchalant in der rechten Hand,
und lächelte dem frostigen Tableau vor sich zu.
    »Am Licht haben wir gesehen,
daß ihr Leute noch auf seid«, sagte er im Plauderton. »Da haben wir gedacht,
schauen wir doch auf ein Gläschen vor dem Zubettgehen herein.« Dann deutete er
mit dem Finger auf Hamilton. »Sie da, gießen Sie uns beiden was ein.«
    Einen Augenblick lang starrte
Hamilton ihn mit trübem Blick an, aber dann bewegte sich die Pistole in Lennys
Hand, und Hamilton zerbrach vor plötzlicher Geschäftigkeit beinahe ein Glas.
    »He, Sie da!« Lenny beehrte
mich mit einem Lächeln des Wiedererkennens. »Sieh mal, das reinste
Familientreffen, Mike. Sieh mal, wer da ist — unser billiger Dorfpolyp!«
    »Der Polyp?« Die Vorfreude in Soulos ’ Stimme war unüberhörbar. »Du meinst, dieser
dreckige, stinkige Polyp, Lenny?«
    »Genau der«, sagte Lenny
beglückt.
    »Tatsächlich!« Soulos blitzte mich mit seinen wild entschlossenen Augen
an. »Wie geht’s denn Ihrem fetten Kürbis, Polyp? Haben Sie nicht ein dreckiges,
stinkiges Kopfweh, das zu Ihrem dreckigen, stinkigen Charakter paßt?«
    Gail Hamilton schauderte und
wandte den Kopf ab, schrie aber dann leise auf, als Lenny sie am Arm packte und
sie zur Bar schob, an der Hamilton inzwischen die Gläser eingegossen hatte.
    »Sie bleiben hier bei den
anderen, Lady.« Lenny schubste sie so mit seiner Schulter, daß Gail stolperte
und umgefallen wäre, wenn Swanson sie nicht aufgefangen hätte.
    Dann sagte Lenny: »Wenn ihr
euch benehmt, wird niemandem was passieren. Wir wollen nur ein paar hinter die
Binde gießen und« — er machte eine Kopfbewegung in Richtung auf Hamilton — »’ne
hübsche ruhige Unterhaltung mit dem rotnasigen Rudolf hier.«
    »Und vielleicht auch mit dem
Polypen. Oder, Lenny?« sagte Soulos mit seiner
heiseren Schlägerstimme. »So ’ne kleine hübsche Unterhaltung mit dem stinkigen,
dreckigen Polypen. Nicht?«
    »Vielleicht«, sagte Lenny.
»Aber im Augenblick ist er nicht wichtig. War er übrigens noch nie, was das
betrifft.« Er ergriff das nächste Glas und trank es mit einem einzigen Schluck
aus. Dann warf er es auf die Theke zurück. »Einen lausigen Service haben die
hier«, sagte er. »Warten muß man hier, nichts wie warten.«
    Hamilton ergriff das Glas mit
zittrigen Fingern und ließ es mit einem Klirren auf den Boden fallen.
    »So was Ungeschicktes!« sagte
Lenny. Und dann, als er mit brutaler Gewalt seinen Handrücken mitten in
Hamiltons Gesicht schlug, klang es wie ein Pistolenschuß .
»Nehmen Sie besser ein neues Glas — und passen Sie ja auf, daß Sie das nicht
wieder fallen lassen!«
    »Der Ärger mit diesem Knaben«,
kicherte Soulos voller Ergötzen, »ist, daß er
schlicht ein Schlappschwanz ist. Habe ich recht, Lenny?«
    »Völlig«, sagte Kosto . »Haben Sie vielleicht das Glas schon eingegossen,
Schlappschwanz?«
    Hamilton schob ihm das neue
Glas über die Theke weg hin und sah zu, wie Lenny es mit einem Schluck
austrank.
    »Das war schon etwas besser«,
sagte der Strolch und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Hast schon
was gelernt, Fettsack.«
    »He, Lenny«, sagte Soulos , während sein Gesicht sich verdüsterte, »die
Späßchen sind ja ganz schön, aber wie wär’s, wenn wir endlich zur Sache kämen?«
    »Du hast recht«, pflichtete Kosto bei. Er machte eine Bewegung mit der Pistole. »Komm,
Fettsack, raus mit dir!«
    »Was — was haben Sie mit meinem
Mann vor?« fragte Gail in nervösem schrillem Ton. »Wenn Sie ihm auch nur das
Geringste zufügen, werde ich dafür sorgen, daß...«
    »Halten Sie die Klappe, Lady!«
sagte Lenny ungerührt. »Oder wir werden nur so ’n bißchen zum Vergnügen Ihnen
das Sonntagnachmittagausgehkleid vom Leib reißen, das
Sie da anhaben. War’ eigentlich ein guter Einfall. Wie wär’s, wenn Sie ’n
bißchen für uns tanzten?«
    Gail schauderte und biß sich
auf ihre Unterlippe. Als ihr Mann langsam hinter der Bar hervorkam, sagte sie
kein Wort mehr.
    »Sie sind auf dem richtigen
Kurs, Fettsack«, sagte Lenny zu ihm. »Nur immer geradeaus nach draußen. Wir
möchten uns ausgiebig mit Ihnen unterhalten. Irgendwo,

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