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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wo’s nett ist und wo wir
unter uns sind.«
    Hamiltons Gesicht wurde unter
der Bräune grau.
    »Was — was haben Sie mit mir
vor?« fragte er zitternd,
    »Es handelt sich um eine
private Angelegenheit«, sagte Lenny. »Sie werden schon sehen.«
    Soulos gab Hamilton einen
hinterhältigen Stoß, so daß er auf die Tür zu stolperte. »Los, Fettsack!« Er
schlurfte hinter Hamilton her, bis sie beide verschwunden waren.
    Lenny betrachtete die
Übriggebliebenen. Dann sagte er leichthin: »So, jetzt setzt ihr euch alle brav
und ruhig hin. Auf diese Weise wird niemandem etwas passieren.«
    Dann konzentrierten sich seine
Augen auf mich. »Haben Sie vielleicht ’ne Pistole bei sich, Lieutenant? Die
möchte ich.«
    »Glauben Sie vielleicht, daß
ich an meinem freien Abend eine Pistole mit mir herumschleppe?« fragte ich.
»Wer denkt schon daran, in einem Haus wie diesem Sie und Ihren Gorilla zu
treffen.«
    Er machte einen Schritt auf
mich zu, hielt dann inne und kniff die Augen zusammen.
    »Ich glaube, daß Sie eine
Pistole haben, Polyp«, sagte er leise. »Ich möchte diese Pistole haben. Also
raus damit, und schön langsam. Und ganz brav. Zwei Finger dürften dabei
reichen.«
    »Ich habe keine Pistole«,
wiederholte ich geduldig. »Wie oft muß ich Ihnen das noch sagen, Lenny? Ich weiß,
daß Sie wahrscheinlich ein bißchen schwer von Begriff sind, aber das hier wird
langsam lächerlich.«
    »He, Lenny!« rief Soulos von draußen. »Warum kommst du nicht?«
    »Wenn Sie sich einbilden, daß
ich eine Pistole habe«, sagte ich ärgerlich, »dann könnte Agnes hier ebensogut eine haben — im Strumpfband vielleicht.« Ich warf
ihr einen Blick zu und eine Sekunde lang sahen wir uns gegenseitig in die
Augen. »Süße, zeig dem Mann, daß du keine Pistole im Strumpfband hast.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde
starrte sie mich ausdruckslos an, dann fiel der Groschen.
    »Na meinetwegen.« Sie zuckte
mit den Schultern. »Wenn er es unbedingt wissen will —«
    Lenny schickte sich gerade an,
ein paar ungeduldige Äußerungen von sich zu geben, aber dann verschluckte er
sie und sah voll Überraschung zu, wie Agnes sich bückte und ihren Rock langsam
hob. Sie tat es in Zeitlupentempo einer Striptease-Tänzerin. Es war eine Schau,
mit deren Hilfe Lennys Aufmerksamkeit erregt werden sollte, und als sich der
Rocksaum über die Ränder ihrer Strümpfe hob, beobachtete er Agnes mit
hingebungsvoller Konzentration.
    Es war einer dieser
»Jetzt-oder-nie«-Situationen. Ich machte eine Art Hechtsprung in Richtung auf
das Ende der Bar zu. Ich hörte Lennys Pistole mit einem schrecklichen Knall
losgehen, während ich gleichzeitig auf allen vieren landete und dicht neben der
Bar in eine Ecke schlidderte.
    Auf diese Weise brachte ich die
solide Holztheke zwischen mich und Lenny, wenigstens für die Dauer der drei
oder vier Sekunden, die er benötigte, um sich an einen Standort zu begeben, von
dem aus er mich ungehindert sehen konnte. Dann richtete ich mich auf den Knien
auf, wobei ich verzweifelt nach meiner Achtunddreißiger fingerte, die ich schließlich aus dem Holster zog. Lenny feuerte zum zweitenmal und das Geschoß pflügte ungefähr zwanzig
Zentimeter über meinem Kopf eine schmale Furche in die Theke.
    Dann schien die Hölle
loszubrechen. Die Frauen kreischten wie verrückt, aber ihr Kreischen wurde noch
von dem donnernden Aufklärung heischenden Gebell übertönt, das Soulos draußen anstimmte. Dann vernahm man das dumpfe
Stampfen seiner Füße, als er in den Kellerraum zurückeilte, ich kroch einen
halben Meter zum Ende der Bar vor, auf deren anderer Seite Lenny direkt stehen
mußte. Ich spähte sorgfältig und stets schußbereit ,
für den Fall, daß der Feind in Sicht kam. Doch alles, was ich zunächst sah, war
Agnes, die mit geschlossenen Augen und einem wie zum Schreien geöffneten Mund
schier zur Salzsäule erstarrt dastand, während ihre Hände unbewegt und gehorsam
den Kleidersaum in Taillenhöhe festhielten.
    Dann ertönten in rascher Folge
zwei weitere Schüsse, deren Echo den Keller mit nahezu ohrenzerreißendem Donner
erfüllte. Ein Geschoß drang hoch über mir in die Mauer ein, während das andere
in die dicke Teakholzwand zwischen mir und Lenny fuhr. Es war offensichtlich,
daß mit der Rückkehr Soulos ’ in den Keller Lennys
Strategie darin bestand, mich in Deckung zu zwingen, bis Mike weit genug ums
Ende der Theke herumschleichen konnte, um einen guten Schußwinkel auf mich zu bekommen. Meine ebenso offensichtliche

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