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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sein.
    Erst nach ihrer Rückkehr in den Bereitschaftsraum erfuhren sie, dass es entlang der Taiwan-Straße mehrere solche Luftgefechte gegeben hatte. Dabei waren neun taiwanesische und fünf rotchinesische Kampf fl ugzeuge abgeschossen worden.
    Drei der fünf Abschüsse gingen auf Trashs und Cheese’ Konto, wobei Trash zwei Super 10 und Cheese eine Su-33 vom Himmel geholt hatte.
    Niemand verstand die Verwegenheit und Aggressivität der Chinesen. Der Staffelkapitän warnte seine Piloten, dass sie wahrscheinlich innerhalb von Stunden erneut zu Luftkampfeinsätzen aufsteigen müssten.
    Die Marines auf dem Träger behandelten Trash und Cheese wie Helden, aber als die beiden Männer in ihre Quartiere zurückkehrten, merkte Major Stilton, dass Captain White etwas beschäftigte.
    Als sie bereits in ihrer Koje lagen, fragte er: »Was ist los, Mann?«
    »Ich hätte es besser machen müssen. In dieser Telefonzelle, in der ich beim zweiten Gefecht war ... Mir fallen jetzt schon etwa fünf Sachen ein, wie ich diesen Typ hätte schneller abschießen können.«
    »Was redest du denn da? Du hast ihn gekriegt, und dein Gefahrenradar war heute da draußen absolut hervorragend.«
    »Danke«, erwiderte Trash.
    Aber Cheese spürte, dass er immer noch über etwas nachgrübelte.
    »Und was liegt dir wirklich im Magen?«
    »Wir hätten diese anderen beiden J-10 ausschalten müssen, bevor sie die F-16 abgeschossen haben. Wir haben zu lange gebraucht, um mit unseren Banditen fertigzuwerden, und deshalb sind diese Taiwanesen gestorben. Dann kommen wir zurück hier auf die Reagan, und jeder tut so, als ob wir verdammte Rockstars wären. Diese beiden taiwanesischen Piloten sind tot, deshalb kann ich mich einfach nicht freuen.«
    »Wir haben das heute verdammt gut gemacht, mein Freund«, sagte Cheese. »Waren wir perfekt? Nein. Wir sind auch nur Menschen. Wir tun unser Bestes, und unser Bestes hat heute ein paar feindliche Flugzeuge vom Himmel geholt, uns den Arsch gerettet und den Chinamännern gezeigt, dass der Himmel über der Taiwan-Straße nicht ihnen gehört.« Er machte das Licht aus. »Das muss für heute genügen.«
    Trash schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Als er so dalag, merkte er, dass er immer noch zitterte. Er hoffte wirklich, ein wenig Ruhe zu finden, bevor er morgen wieder in den unfreundlichen Himmel aufsteigen musste.
     

 
    46
    D r. Tong Kwok Kwan stand in seinem neuen, verglasten Büro, überblickte die riesige Etage voller offener Arbeitsboxen und entschied sich, dass er mit seinem neu eingerichteten, wenn auch temporären Ghost Ship zufrieden war. Er verließ sein Büro, ging einen kurzen Gang hinunter und öffnete mit der Schlüsselkarte eine Tür, die auf einen Balkon hier im elften Stock führte. Er trat hinaus und atmete die smogerfüllte Luft ein, die bei Weitem nicht so feucht war wie die in Hongkong. Er schaute über die Stadt, die sich vor ihm in alle Richtungen ausdehnte und durch die sich von Nordwesten nach Südosten ein Fluss schlängelte.
    Unter ihm auf dem Parkplatz standen Schützenpanzer, man hatte Maschinengewehrstellungen eingerichtet, und Soldaten patrouillierten zu Fuß und mit dem Jeep.
    Ja, dachte er. So wird es für den Moment gehen.
    Dr. Tong und seine ganze Organisation waren vom Hongkonger Mong-Kok-Viertel etwa hundertsechzig Kilometer nach Nordwesten in den Huadu-Distrikt von Kanton umgezogen. Sie waren jetzt innerhalb der Grenzen der Volksrepublik China und völlig sicher vor der CIA. Die Volksbefreiungsarmee hatte keine Kosten und Mühen gescheut, um sie mit allem, was dafür nötig war, zu schützen.
    Das Ghost Ship hatte in den beiden letzten Jahren fälschlicherweise den Eindruck vermittelt, kein Teil der chinesischen Cyberkriegsinfrastruktur zu sein. Das MSS hätte es gern dabei belassen, aber die Vorgänge in Hongkong – die Enttarnung Zha Shu Hais durch die CIA und dessen anschließende Entführung durch eine amerikanische Spezialeinheit – hatten eine plötzliche Kehrtwende nötig gemacht. Tong bekam den Befehl, seine gesamte Operation aufs Festland zu verlegen und danach sofort seine cyberkinetischen Angriffe auf die Vereinigten Staaten zu verstärken.
    Die 14K-Triade hatte bei der Sicherung seiner Organisation in Hongkong vollkommen versagt und wunderte sich jetzt, was zum Teufel mit ihrem Goldesel passiert war. Vor vier Nächten wurden etwa sechzig Milizsoldaten der »Scharfes Schwert Südchinas«-Einheit der Guangzhou-Militärregion in einem Dutzend

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