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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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warnen, sondern nur den Angriff aufzuzeichnen und herauszufinden, wer die Angreifer waren.
    Bald darauf wurde klar, dass Mitarbeiter des amerikanischen Unternehmens Hendley Associates daran beteiligt waren.
    Dieses Hendley war tatsächlich eine eigentümliche Firma. Tong und seine Leute hatten sich schon einige Zeit für sie interessiert. Der Sohn des US-Präsidenten arbeitete dort sowie bis vor ein paar Wochen John Clark, der im Jahr zuvor während des Wahlkampfs in die Jack-Ryan-Affäre verwickelt gewesen war. Außerdem war ein früherer US-Senator namens Gerry Hendley Chef und Eigentümer dieser Firma.
    Ein Vermögensverwaltungsunternehmen, das gleichzeitig Leute umbrachte und die CIA zu unterstützen schien. Natürlich hatte Tong die Liquidierung der Libyer in Istanbul in keiner Weise berührt. Sie hatte seinen eigenen Operationen keinen Schaden zugefügt. Ihre Beteiligung an Zhas Entführung in der vergangenen Woche war dagegen für Tong äußerst besorgniserregend.
    Tong und seine Leute richteten ihre Augen und Ohren auf Hunderte von Unternehmen überall auf der Welt, die auf Vertragsbasis mit Geheimdiensten, dem Militär und anderen geheimen Regierungsbehörden zusammenarbeiteten. Tong hatte den Verdacht, dass Hendley Associates eine ableugbare inoffizielle Organisation war, die mit Wissen der US-Regierung eingerichtet worden war.
    Etwa so wie Tong und sein Ghost Ship.
    Er wollte endlich mehr darüber wissen und versuchte, Hendley auf ganz unterschiedlichen Wegen auf die Schliche zu kommen. Einer dieser Wege hatte sich gerade erst eröffnet. In dem neuen Bericht, den er gerade auf seinem Monitor hatte, hieß es, dass sich der Virus, den sie in das Hendley-Netzwerk eingeschmuggelt hatten, betriebsbereit gemeldet hatte. Bereits in den nächsten Tagen hoffte der zuständige Controller, besser zu verstehen, welche Rolle Hendley in der amerikanischen Geheimdienstgemeinschaft tatsächlich spielte.
    Der IT-Direktor des Unternehmens – Tong scrollte den Bericht auf seinem Monitor ein Stück nach unten, um noch einmal nachzusehen, wie der Mann denn hieß, Gavin Biery, seltsamer Name – wurde von Tongs Programmierern als äußerst fähig eingestuft. Obwohl sie ihren RAT jetzt erfolgreich eingeschleust hatten, würde es länger als gewöhnlich dauern, um die ersten größeren Informationsmengen herauszuziehen.
    Tong konnte den ersten Bericht kaum erwarten. Er hatte ursprünglich daran gedacht, Crane und seinen Männern zu befehlen, Hendleys Operationen durch nackte Gewalt zu beenden. Wenn er damals gewusst hätte, dass sie der CIA bei Zhas Entführung helfen würden, hätte er das entweder in Istanbul oder in ihren Büros in West Odenton bestimmt getan. Doch nun betrachtete sie Tong als »den Teufel, den er kannte«. Er war in ihr Netzwerk eingedrungen, er konnte sehen, wer sie waren und was sie taten. Indem er ihre Operationen aufdeckte, konnte er sie kontrollieren.
    Eines war jedoch klar. Sollte Hendley Associates wieder zu einem Problem für seine eigenen Operationen werden, konnte er immer noch Crane und die anderen Männer des Göttlichen Schwerts dorthin schicken.
    D er Vorsitzende der Zentralen Militärkommission Su Ke Qiang hielt seine Rede zwar vor den Studenten und Dozenten der Marineuniversität für Ingenieurwesen in Wuhan, aber in Wirklichkeit waren die Männer und Frauen im Publikum nur notwendige Statisten. Seine Botschaft galt ganz klar der gesamten internationalen Gemeinschaft.
    Im Gegensatz zu Präsident Wei hatte Su kein Interesse daran, sich als charmant oder gewandt darzustellen. Er war ein stattlicher Mann mit einer großen ordensgeschmückten Brust, und seine Vorstellungen von persönlicher Macht waren eng verknüpft mit seinen Plänen für sein Vaterland und die Stärkung der Volksbefreiungsarmee.
    In seinen einleitenden Worten rühmte er Armee und Marine und versprach den Studenten, dass er alles in seiner Macht Stehende tun werde, damit sie die Ausrüstung, Technik und Ausbildung bekämen, die sie für die Abwehr der Gefahren benötigten, die die chinesische Zukunft bedrohten.
    Die Beobachter im Westen erwarteten eine weitere Rede des Vorsitzenden Su, die geprägt war von Wortgetöse und vagen ominösen Warnungen an den Westen und verklausulierten Drohungen über die Durchsetzung chinesischer Gebietsansprüche, ohne irgendwelche konkreten Einzelheiten zu nennen.
    Dieselbe Rede eben, die er mehr oder weniger hielt, seitdem er kurz nach dem Krieg mit Russland und den USA zum Dreisternegeneral

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