Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
und Taiwan in seine Gewalt bringen würde, war dagegen für uns eine Möglichkeit mit großer Auswirkung, aber geringer Wahrscheinlichkeit. Dasselbe galt für einen Cyberkrieg gegen Amerika. Wir haben in den vergangenen Jahren diesen Möglichkeiten nicht die gebotene Aufmerksamkeit geschenkt, und jetzt treten sie beide gleichzeitig ein. General Bloom, was wäre der schnellste und beste Weg, wie wir Ihnen im Moment helfen könnten?«
    Der Luftwaffengeneral dachte ein paar Sekunden nach, dann sagte er: »Ein kinetischer Angriff auf die chinesischen Kommandozentren, die diesen Cyberangriff leiten.«
    »Ein kinetischer Angriff?«
    »Ja, Mr. President.«
    »Wir sollen also ihren Cyberkrieg mit einem heißen Krieg beantworten?«
    General Bloom zuckte nicht mit der Wimper. »Krieg ist Krieg, Mr. President. Menschen werden in Amerika wegen dieser Sache hier sterben. Flugzeugabstürze, Verkehrsunfälle, kleine alte Damen, die in einem Haus ohne Elektrizität erfrieren. Sie brauchen nur nach Russellville, Arkansas, zu schauen. Die Ereignisse dort waren meiner Meinung nach ein Nuklearangriff auf die Vereinigten Staaten. Dass sie keine Interkontinentalrakete benutzten und der Sprengkopf nicht explodierte, bedeutet nicht, dass sie es nicht versucht hätten oder noch einmal versuchen werden und dabei wieder keinen Erfolg haben werden. Die Chinesen haben ihre Angriffsmethode, aber nicht die Art der Waffe geändert.«
    Ryan dachte einen Moment nach. »Scott?«
    »Ja, Mr. President«, meldete sich Außenminister Adler.
    »Bloom hat recht, wir sind nur noch eine Haaresbreite von einem umfassenden heißen Krieg mit den Chinesen entfernt. Ich möchte, dass Sie auch noch die letzte diplomatische Karte einsetzen, über die wir verfügen, um dies zu verhindern.«
    »Ja, Sir.« Adler wusste, was auf dem Spiel stand. Die wichtigste Aufgabe der Diplomatie war die Verhinderung eines Krieges. »Wir fangen mit den Vereinten Nationen an. Da wir den Chinesen diesen Cyberangriff nicht zweifelsfrei nachweisen können, werden wir uns vor allem auf ihre Übergriffe im Südchinesischen Meer und ihre Angriffe auf Taiwan konzentrieren.«
    »Einverstanden. Es ist nicht viel, aber es muss getan werden.«
    »Ja, Sir. Dann fliege ich nach Peking, treffe mich mit dem Außenminister und übergebe ihm eine persönliche Botschaft von Ihnen.«
    »In Ordnung.«
    »Mit Ihrer ›Peitsche‹ kann ich problemlos knallen, aber ich hätte gern noch etwas ›Zuckerbrot‹, das ich ihnen anbieten könnte.«
    »Sicher. Was Taiwan und den offenen Zugang zum Südchinesischen Meer angeht, machen wir keine Kompromisse, aber in der Frage unserer militärischen Bewegungen in dieser Region können wir Zugeständnisse machen. Vielleicht versprechen wir, dort drüben einen Stützpunkt zu schließen, den sie nicht mögen. Ich möchte das zwar eigentlich nicht tun, aber ich möchte noch viel weniger, dass die Sache dort in die Luft fliegt. Wir besprechen das mit Bob, bevor Sie rüberfliegen.«
    Burgess sah nicht gerade erfreut aus, aber er nickte Adler zu.
    »Vielen Dank, Sir«, sagte Scott. »Ich stelle eine Liste weiterer diplomatischer Schritte zusammen, mit denen wir die Chinesen entweder bedrängen oder besänftigen können. Sie scheinen im Moment zwar ziemlich hartleibig zu sein, aber wir müssen es zumindest versuchen.«
    »Das sehe ich genauso«, stimmte Ryan zu. Dann schaute er Verteidigungsminister Bob Burgess an. »Bob, wir können uns leider nicht darauf verlassen, dass die Chinesen auf unsere Peitsche oder unser Zuckerbrot auf vernünftige Weise reagieren. Ich möchte von Ihnen in zweiundsiebzig Stunden einen Plan erhalten, wie wir diese Cyberattacke mit einem Angriff auf China bekämpfen können. Setzen Sie sich mit allen Stabschefs, General Bloom vom Cyber Command und der NSA zusammen, und finden Sie eine Möglichkeit.«
    »Ja, Mr. President.« Ryan wusste, dass Burgess im Moment nicht einmal mit seinem eigenen Stab effektiv kommunizieren konnte, aber in dieser Frage konnte er ihm nur wenig helfen.
    »Da wir keine Überwasserschiffe in der Region haben, wird es entscheidend auf unsere U-Boote ankommen«, fügte Ryan hinzu.
    »Trotzdem brauchen wir auch Piloten, die Flugeinsätze über dem chinesischen Festland durchführen«, sagte Burgess.
    »Das wäre glatter Selbstmord«, sagte Ryan und rieb sich die Schläfen unter seinen Brillenbügeln. »Scheiße.« Nach langem Zögern fügte er hinzu: »Sie müssen mir keine Zielliste vorlegen. Sie brauchen keinen zivilen

Weitere Kostenlose Bücher