Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
ein.
    »Am Telefon. Ich rufe Sie an.«
    Kowalenko runzelte die Stirn. Er hatte noch nie mit Center gesprochen. Das war wirklich seltsam.
    Auf seinem Computer öffnete sich ein neues Fenster, auf dem das Icon eines Telefons zu sehen war. Kowalenko schloss seinen Kopfhörer an den Laptop an und klickte dann zweimal auf das Icon.
    »Ja?«
    »Mr. Kowalenko.« Es war die Stimme eines Mannes in den Vierzigern oder Fünfzigern, der ganz bestimmt Chinese war. »Ich möchte, dass Sie in Washington bleiben.«
    »Damit Sie Ihre Leute schicken können, um mich umzubringen?«
    »Ich will meine Leute nicht schicken, damit sie Sie umbringen.«
    »Sie haben gerade versucht, Liptons Agentin zu töten.«
    »Das stimmt, und Cranes Männer haben versagt. Aber das war nur, weil sie ohne unsere Erlaubnis ihre Tätigkeit eingestellt hat. Ich würde Ihnen raten, nicht ihrem Beispiel zu folgen, denn wir werden sie finden, und beim nächsten Mal werden wir ganz bestimmt Erfolg haben.«
    Kowalenko spielte jetzt die einzige Karte aus, die er noch hatte: »Die SWR weiß alles über Sie. Sie haben mir erlaubt, weiter für Sie zu arbeiten, aber jetzt ziehe ich den Stecker und gehe von hier weg. Sie können mir Ihre Killer hinterherhetzen, aber ich werde zu meinen früheren Arbeitgebern zurückkehren, und die werden mich ...«
    »Ihre früheren Arbeitgeber bei der SWR werden Sie auf der Stelle erschießen, Mr. Kowalenko.«
    »Sie hören mir nicht zu, Center! Ich habe mich mit ihnen getroffen, und sie haben mir gesagt ...«
    »Sie haben sich am 21. Oktober auf dem Dupont Circle mit Dema Apilikow getroffen.«
    Kowalenko verschlug es die Sprache. Seine Hände pressten den Tischrand so fest zusammen, dass es aussah, als ob das Holz gleich abbrechen würde.
    Center wusste Bescheid.
    Center wusste immer Bescheid.
    Trotzdem änderte das überhaupt nichts. »Das stimmt«, sagte Kowalenko. »Und wenn Sie Apilikow etwas antun sollten, ist die ganze Undercoverabteilung hinter Ihnen her.«
    »Apilikow etwas antun? Mr. Kowalenko, Dema Apilikow gehört mir. Er arbeitet bereits seit zweieinhalb Jahren für mich. Durch ihn habe ich alles über die SWR-Kommunikationstechnologie erfahren. Ich habe ihn zu Ihnen geschickt. Ich merkte, dass Ihr Einsatz für unsere Operation nach den Ereignissen in Georgetown stark nachließ. Ich wusste, dass Sie erst dann meine Befehle wieder zufriedenstellend ausführen würden, wenn Sie glaubten, dass Ihre Aktionen Ihnen eine ruhmreiche Rückkehr in die SWR verschaffen würden.«
    Kowalenko glitt von seinem Stuhl herunter, setzte sich auf den Boden seiner Wohnung und legte den Kopf zwischen die Knie.
    »Jetzt sollten Sie mir ganz genau zuhören, Mr. Kowalenko. Ich weiß, Sie glauben jetzt, es gebe keinen Grund mehr, warum Sie meinen Anweisungen folgen sollten. Aber da täuschen Sie sich. Ich habe vier Millionen Euro auf ein Bankkonto in Kreta überwiesen, und dieses Geld gehört Ihnen. Sie werden nicht zur SWR zurückkehren können, aber mit vier Millionen Euro können Sie sich den Rest Ihres Lebens nach Ihren eigenen Vorstellungen gestalten.«
    »Warum sollte ich Ihnen das glauben?«
    »Gehen Sie im Geist unsere bisherige Beziehung durch. Habe ich Sie jemals angelogen?«
    »Soll das ein Witz sein? Natürlich haben Sie ...«
    »Nein. Ich habe andere dazu gebracht, Sie zu täuschen. Aber ich selbst habe Sie nie angelogen.«
    »Also gut. Geben Sie mir den Zugangscode zu diesem Konto.«
    »Den gebe ich Ihnen morgen Vormittag.«
    Kowalenko starrte auf den Boden. Eigentlich machte er sich gar nicht so viel aus diesem Geld, aber er wollte endlich Center loswerden.
    »Warum geben Sie ihn mir nicht jetzt?«
    »Weil Sie noch eine Aufgabe zu erledigen haben. Eine sehr wichtige Aufgabe.«
    Der Russe auf dem Boden seiner Untergeschosswohnung im Dupont-Circle-Viertel stieß einen langen Seufzer aus. »Was für eine verdammte Überraschung!«
    U m fünf Uhr nachmittags ging Präsident Ryan endgültig auf dem Zahnfleisch, nachdem er seit drei Uhr morgens ununterbrochen tätig gewesen war. Der Tag war voller diplomatischer und militärischer Krisen gewesen, wobei der Erfolg auf einem Gebiet oft durch Rückschläge auf einem anderen aufgewogen wurde.
    Im Südchinesischen Meer hatten zwei chinesische Z-10-Kampfhubschrauber, die vom einzigen chinesischen Flugzeugträger aufgestiegen waren, zwei Flugzeuge der vietnamesischen Luftwaffe abgeschossen, die über der Ausschließlichen Wirtschaftszone Vietnams patrouillierten. Nur eineinhalb Stunden

Weitere Kostenlose Bücher