Gefahrenzone (German Edition)
wenn sie bereits in der Stadt selbst sind. Die Polizeisperren beginnen jedoch bereits, wenn sie die Sechste Ringstraße überqueren, und setzen sich bis in die Stadt hinein fort. Davor können wir sie nicht angreifen, weil wir ja nicht wissen, wann genau er kommt. Nach der Sechsten Ringstraße dürfen wir auch nicht zu lange warten, denn danach gibt es zu viele Möglichkeiten. Selbst wenn wir erfahren würden, welchen Weg er nimmt, hätten wir nicht genug Zeit, um einen Angriff vorzubereiten.«
»Es sieht also so aus, als ob wir an dieser Sechsten Ringstraße zuschlagen sollten«, sagte Dom.
Yin Yin schüttelte den Kopf. »Nein. Dort wird es viel zu viele Sicherheitswachen geben.«
Driscoll stöhnte. »Das klingt, als ob wir nur ganz wenige Optionen hätten.«
Das Mädchen nickte. »Aber das ist gut. Es gibt nämlich nur zwei Wege, die ein Fahrzeugkonvoi vernünftigerweise wählen würde, wenn er einmal die Sechste Ringstraße passiert hat: die Jingzhou-Autobahn oder die G4. Wenn wir erst einmal wissen, welche dieser beiden Autobahnen von der Polizei bewacht wird, haben wir noch genügend Zeit, den Konvoi aufzuhalten, bevor er in das riesige Straßennetz der Innenstadt einfährt.«
»Das scheint ein reines Glücksspiel zu werden.«
»Immerhin stehen die Chancen fünfzig zu fünfzig«, sagte Chavez. »Wir müssen uns einfach zwischen den beiden Autobahnen aufstellen und dann rechtzeitig am richtigen Angriffspunkt eintreffen.«
Noch am Mittwochabend fuhren die drei Amerikaner, Yin Yin und zwei junge chinesische Männer in einem kleinen Van mit getönten Fenstern zu den beiden möglichen Einsatzpunkten. Sie hätten das Gelände gern bei Tageslicht in Augenschein genommen, fanden jedoch erst gegen zweiundzwanzig Uhr auf der G4 einen geeigneten Ort. Es war dann sogar nach Mitternacht, als sie auf der Jingzhou-Autobahn auf eine einigermaßen gute Angriffsstelle stießen.
Die an der G4 war die bessere der beiden. Es gab dort eine gute Deckung durch eine Baumreihe im Norden und einen schnellen Fluchtweg über eine Straße, die durch offenes Ackerland zu einer größeren Kreuzung auf der anderen Seite führte, was bedeutete, dass sich die Campus-Agenten und die Rebellen vom Pfad der Freiheit auf schnellstem Weg in das Straßengewirr der Millionenmetropole zurückziehen konnten.
Die Gegend an der Jingzhou-Autobahn war dagegen weit offener. Zwar erstreckte sich auch hier eine grasbewachsene Anhöhe an der Nordseite der schnurgeraden achtspurigen Schnellstraße entlang, aber die Südseite war niedriger und erhob sich nur wenig über das Straßenniveau. Außerdem lag gleich dahinter ein Wohnviertel mit hohen Wohnblocks und vielen Straßen, durch die während des Morgenverkehrs sicherlich kein schnelles Durchkommen möglich war.
Chavez schaute aus ihrem Van auf die potenzielle Angriffsstelle hinaus und sagte: »Wir können hier von beiden Seiten angreifen und dort drüben auf der Fußgängerbrücke etwas weiter im Norden einen Schützen postieren. Jemand muss sich dann auf der Autobahn hinter den Konvoi stellen, damit dessen Fahrzeuge nicht im Rückwärtsgang der Gefahrenzone entkommen können.«
Driscoll drehte sich um und schaute Ding trotz der Dunkelheit mitten ins Gesicht. »Ich habe schon an etlichen L-förmigen Hinterhalten teilgenommen, aber von einem O-förmigen Hinterhalt habe ich noch nie gehört. Sei mir nicht böse, Ding, aber ich glaube, dass es einen guten Grund gibt, warum das noch niemand gemacht hat. Es ist nämlich wirklich nicht so günstig, wenn sich die Angreifer gegenseitig erschießen.«
»Ich verstehe, was du meinst, aber ich war noch nicht fertig«, erwiderte Chavez. »Wir greifen zwar von allen Seiten an, aber wenn wir auf unser Eigenfeuer achten, müsste das trotzdem klappen. Der Typ auf der Fußgängerbrücke schießt von oben nach unten. Der Mann auf der Südseite der Autobahn feuert von einem Fahrzeug aus unter der Ebene der Fußgängerüberführung hindurch. Die Leute vom Pfad der Freiheit stehen auf der Anhöhe und schießen auf den Konvoi hinunter, und ich stehe mit meinem Scharfschützengewehr auf der anderen Seite im Fenster einer dieser Wohnungen und schalte von dort ganz gezielt einzelne Gegner aus.«
»Und wie kommst du in diese Wohnung?«
Ding zuckte die Achseln. »Kommt Zeit, kommt Rat, ’mano. «
A ls sie zur Scheune zurückkehrten, war John Clark längst wieder wach und inspizierte gerade die Waffen, die er aus Russland mitgebracht hatte.
Chavez plante eigentlich, Clark
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