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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nach Hause.«
     

 
    74
    J ohn Clark saß in einem Privatjet, den sie von demselben Flughafen-Dienstleister gemietet hatten, der sonst auf dem Flughafen Baltimore-Washington auch die Gulfstream von Hendley Associates wartete. Er sprach über Satellitentelefon mit Stanislaw Birjukow, dem Direktor des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB. Clark hatte Birjukow und den Russen vor einem Jahr einen großen Dienst erwiesen, als er mehr oder weniger im Alleingang Moskau vor der atomaren Vernichtung gerettet hatte. Direktor Birjukow hatte Clark danach erklärt, dass seine Tür immer für ihn offen stehe und dass ein guter Russe seine Freunde nie vergesse.
    John Clark machte jetzt die Probe aufs Exempel, als er sagte: »Ich muss innerhalb von vierundzwanzig Stunden mit zwei weiteren Personen von Russland aus nach China einreisen. Oh, noch etwas, fast hätte ich es vergessen, die beiden anderen sind Chinesen, die gefesselt und geknebelt sein werden.«
    Erst einmal herrschte daraufhin ein langes Schweigen. Schließlich war am anderen Ende der Leitung ein fast bösartig klingendes glucksendes Kichern zu hören. »Ihr amerikanischen Rentner unternehmt wirklich höchst interessante Urlaubsreisen. In meinem Land gehen wir nach der Pensionierung lieber auf unsere Datscha und legen uns in die Sonne.«
    Clark fragte nur: »Können Sie mir helfen?«
    Statt einer direkten Antwort sagte Birjukow: »Und wann kommen Sie an, John Timofejewitsch? Werden Sie irgendwelche Ausrüstungsgegenstände benötigen?«
    Jetzt musste John lächeln. »Also, wenn Sie mich so nett fragen.«
    Birjukow schuldete John zwar einen Gefallen, aber Clark wusste auch, dass jede Unterstützung, die er vom Chef des FSB bekam, auch als Hilfe für Clarks Freund, den Präsidenten der Vereinigten Staaten, gedacht war. Birjukow wusste, dass Clark an Amerikas Konflikt mit China beteiligt war, und er wusste auch, dass Clark nicht für die CIA arbeitete, was eine gute Sache war, denn dem FSB war bewusst, dass die CIA in China ein Leck hatte.
    John erzählte Birjukow, was er nach China mitnehmen wollte, und der FSB-Direktor schrieb sich alles auf. Er forderte Clark auf, nach Moskau weiterzufliegen. Dort würden die gewünschte Ausrüstung und ein Militärtransporter auf ihn warten. John solle seinen Flug genießen, während er alles erledigen werde.
    »Vielen Dank, Stanislaw.«
    »Ich nehme an, Sie brauchen danach auch eine Rückfahrtgelegenheit?«
    »Ich möchte es doch hoffen«, sagte John.
    Birjukow kicherte erneut. Er wusste, was Clark damit sagen wollte. Wenn er keine Rückfahrtgelegenheit mehr benötigen würde, hieße das, er wäre tot.
    Birjukow legte auf, rief seine wichtigsten Operationsleiter an und warnte sie, ihre Karriere wäre vorüber, wenn sie das alles nicht zu seiner vollsten Zufriedenheit erledigten.
    C lark und seine gefesselten und mit einer Haube vermummten Gefangenen kamen in Moskau an und flogen danach in einer Tupolew-Transportmaschine nach Astana in Kasachstan weiter. Hier stiegen sie in ein Flugzeug, das mit Munition beladen war, die für China bestimmt war. Die Frachtfirma, das staatliche russische Rüstungsexportunternehmen Rosoboronexport, führte oft solche Geheimflüge nach China durch. Sie waren es gewohnt, den Befehlen des FSB zu folgen und keine Fragen zu stellen.
    Clark wurde zu einer Palette in der Nähe der Frachttür des Flugzeugs geführt. Auf ihr standen mehrere grüne Kisten. John wartete bis nach dem Start, um sie genauer zu inspizieren. Auf den Kisten lagen eine Flasche Jordanow-Wodka und ein handgeschriebener Notizzettel:
    Genießen Sie den Wodka als Geschenk eines Freundes. Der Rest ... die Begleichung einer Schuld. Passen Sie auf sich auf, John.
    Unterschrieben war das Ganze mit »Stan«.
    John begriff die Botschaft dieser Notiz und des Wodkas sehr wohl. Der FSB betrachtete diese Unterstützung als vollständige Rückzahlung für die Hilfe, die Clark und Amerika Russland in den Steppen Kasachstans geleistet hatten.
    Die IL-76 landete in Peking, genau dreißig Stunden nachdem Clark Baltimore verlassen hatte. Die FSB-Agenten am Flughafen luden die drei Männer und die Kisten in ihr Fahrzeug und brachten sie zu einem sicheren Unterschlupf im Norden der Stadt. Kaum eine Stunde später trafen Sam Driscoll und vier Mitglieder der kleinen Rebellentruppe Pfad-der-Freiheit ein und fuhren ihn und die beiden Gefangenen zu ihrem Versteck in der Scheune hinaus.
    Domingo Chavez begrüßte John Clark an der Tür. Selbst in diesem

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