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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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heute Abend zu Ihnen aus Peking, aber meine Botschaft gilt allen Menschen hier in China, in unseren Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao und in Taiwan, sie gilt den Auslandschinesen und allen unseren Freunden auf der ganzen Welt.
    Ich wende mich heute an Sie, um Ihnen Neuigkeiten über die Zukunft unserer stolzen Nation und wichtige Entwicklungen auf dem Weg zum Sozialismus mitzuteilen.
    Mit großer Freude gebe ich Ihnen hiermit unsere Absichten in Bezug auf das Südchinesische Meer kund.«
    Auf dem riesigen Monitor hinter Wei war jetzt statt der chinesischen Fahne eine Karte des Südchinesischen Meers zu sehen. Eine aus neun Strichen bestehende Linie erstreckte sich von der chinesischen Südküste hinaus aufs Meer. Im Osten führte sie direkt an der Westgrenze des philippinischen Archipels vorbei, reichte im Süden fast bis zur Nordküste Malaysias und Bruneis, wandte sich dann wieder nach Norden und streifte dabei beinahe die vietnamesische Küste.
    Das von dieser »Neun-Striche-Linie« umschlossene Gebiet umfasste beinahe das gesamte Südchinesische Meer.
    »Hinter mir sehen Sie eine Darstellung des chinesischen Territoriums. Dies ist und war seit der Gründung der Volksrepublik China und schon viele Jahre davor chinesisches Hoheitsgebiet, obwohl viele unserer Freunde und Nachbarn sich weigern, diese Tatsache zu akzeptieren. China hat einen unbestreitbaren Souveränitätsanspruch auf das gesamte Südchinesische Meer, der von der Geschichte und vom Völkerrecht gestützt wird. Die dortigen Wasserwege sind für China von entscheidender Bedeutung. Dabei haben wir es unseren Nachbarn schon viel zu lange gestattet, uns, den angestammten Besitzern dieses Territoriums, ihre Bedingungen zu diktieren.
     
    Bereits bevor er Vorsitzender der Zentralen Militärkommission wurde, war mein Kollege, Genosse und Freund, der Vorsitzende Su Ke Qiang, ein entschiedener Kritiker unserer zögerlichen Behandlung des Problems, das diese Missachtung unserer Rechte im Südchinesischen Meer darstellt. Als Viersternegeneral und Fachmann für Militärgeschichte erkannte er, wie verwundbar wir geworden waren, als wir es unseren Nachbarn gestatteten, uns vorzuschreiben, wie wir uns in unseren eigenen Gewässern zu bewegen haben, wo wir fischen dürfen und wo wir das Recht haben, nach Bodenschätzen wie Öl zu suchen und diese zu fördern. Der Vorsitzende Su hatte bei seiner langjährigen Modernisierung unserer Streitkräfte immer deren Aufgabe vor Augen, diesen Ungerechtigkeiten ein für alle Mal ein Ende zu setzen. Ich kann den Vorsitzenden Su für seine glänzende Voraussicht und Initiative nur beglückwünschen.
    Dass heute ich zu Ihnen spreche und nicht der Genosse Vorsitzende Su, soll Ihnen zeigen, dass ich mit seiner Einschätzung vollkommen übereinstimme und persönlich alle Flottenoperationen autorisieren werde, die unsere Gebietsansprüche durchsetzen werden.
    Es wäre deshalb ein schwerer Fehler, wenn andere Nationen darauf bauen sollten, dass zwischen dem Vorsitzenden Su und mir irgendwelche Meinungsunterschiede bestünden. Dies gilt für alle wichtigen Fragen, vor allem jedoch für die bilateralen Beziehungen zu unseren Nachbarn im Südchinesischen Meer. Ich unterstütze vollkommen die kürzlich erfolgten klaren Aussagen des Vorsitzenden über den historischen Anspruch Chinas auf diese Gewässer.«
    Wei machte eine Pause, trank einen Schluck Wasser und räusperte sich.
    Dann richtete er die Augen wieder auf den Teleprompter. »Ich bin Wirtschaftswissenschaftler und Politiker und kein Soldat oder Seemann. Aber als Wirtschaftsmann verstehe ich sehr gut den Wert von Besitzverhältnissen und wie wichtig es ist, seine Eigentumsrechte ausüben zu können. Als Politiker vertrete ich den Willen des Volkes. Als oberster Repräsentant der Volksrepublik China fordere ich den Besitz unserer Ahnen für das heutige China ein.
    Meine Damen und Herren, Tatsachen sind nichts, was man nach Belieben akzeptieren oder zurückweisen kann. Tatsachen sind Wahrheiten, und auf der Karte hinter mir sehen Sie die Wahrheit. Seit fast tausend Jahren sind diese Gewässer und alles Land, das in ihnen liegt, historischer chinesischer Besitz. Es ist deshalb höchste Zeit, die historische Ungerechtigkeit zu beenden, die der Diebstahl dieses Eigentums darstellt.
    Wenn wir unseren Gebietsanspruch durchgesetzt haben, stellt sich natürlich die Frage, was wir mit den Menschen tun sollen, die illegal auf unserem Territorium leben und wirtschaftliche Tätigkeiten

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