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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Bund fürs Leben mit mir schließen wird.« Damit trat er eine Lawine los. Die Frauen betrachteten sie voller Neid, die Männer voller Anerkennung, und nur eine Handvoll Leute, die sich aus reinem Egoismus mehr um ihre eigenen Angelegenheiten kümmerten, nahmen die Gespräche wieder auf.
    Jordan fuhr zusammen, als sie all den neugierigen Blicken ausgeliefert war. Sie ließ sich wie in Trance von Helmut in die Arme ziehen, bevor sie einen zarten Kuss von ihm auf den geschlossenen Mund gehaucht bekam. Gleichzeitig bemerkte sie das Blitzen einer Kamera. Reeve fotografierte sie, während sie sich von einem anderen küssen ließ.
    Schließlich ergriff Helmut abermals das Wort. »Um unsere Verlobung zu besiegeln, schenke ich Jordan diesen Ring.« Er holte eine kleine samtbezogene Schachtel aus der Tasche, klappte sie entschlossen auf und zog einen Platinring daraus hervor, auf dem der größte und geschmackloseste Diamant, den Jordan je gesehen hatte, saß. Dann ergriff er ihre feuchte, schlaffe linke Hand und schob das Schmuckstück auf ihren Ringfinger, wo es eng wie eine Fessel stecken blieb. Sie blickte zu ihm auf und sah ihn mit einem schiefen Lächeln an. Und die ganze Zeit klickte die Kamera.
    Sie hätte sich am liebsten zu Reeves umgedreht und laut geschrien, er solle endlich aufhören. Weil all das nicht wirklich war. Nichts von alldem spielte irgendeine Rolle und schmälerte das, was letzte Nacht in ihrer Wohnung zwischen ihnen beiden vorgefallen
war, doch der Blitz der Kamera blendete sie ein ums andere Mal. Schließlich schoben sich die Gäste auf sie zu, um zu gratulieren und sich ihren diamantbesetzten Ring aus nächster Nähe anzusehen.
    Reeves verfolgte reglos, wie Jordan an Helmuts Jackenärmel zog. Das Blut rauschte in seinen Adern. Nur mit Mühe schaffte er es, Jordan nicht zu packen und zu schütteln, bis sie winselnd um Gnade bat. Und wenn sie zerknirscht wäre und flehentlich um Gnade und Vergebung gebeten hätte, hätte er sie so lange geküsst, bis sie ohne jeden Zweifel wüsste, dass nicht Helmut, sondern er der zukünftige Mann an ihrer Seite war. Denn das wusste sie anscheinend nicht. Wie ein hilfloses und schwaches Weibchen lehnte sie sich schutzsuchend an Helmut an. Nie zuvor in seinem Leben hatte Reeves eine derartige Eifersucht und einen derartigen Zorn auf jemanden verspürt.
    Helmut neigte seinen Kopf, sodass sein Ohr in Höhe ihres Mundes lag. Sie bewegte ihre Lippen unmerklich an seiner Haut, und Reeves wusste genau, was für ein herrliches Gefühl das war. Sie raunte Helmut etwas zu, und Reeves las ihm die Antwort von den Lippen ab: »Selbstverständlich, Schatz.«
    Reeves brauchte eine neues Objektiv, sodass er die Hand in seine Jackentasche schob. Als er sah, wie Helmut seinen Mund auf Jordans leicht offene Lippen presste, ballte er erbost die Faust und zerbrach dadurch das Glas, das ihm in drei Finger schnitt.
    Erst nachdem er die Hand wieder aus der Tasche gezogen hatte und das Blut von seinen Fingern tropfen
sah, griff er sich eine Stoffserviette und hüllte die verletzten Finger darin ein.
    Offenbar auf Wunsch seiner Verlobten setzte Helmut abermals zum Sprechen an.
    Â»Meine Damen und Herren, Jordan hat darum gebeten, dass Sie, da Sie alle Freunde sind und heute Abend kein Mitglied der Presse geladen ist, die Nachricht von unserer bevorstehenden Hochzeit erst einmal für sich behalten. Verständlicherweise möchte sie nicht, dass die Neuigkeit bekannt wird, bevor sie ihre Eltern in den Vereinigen Staaten darüber informieren kann.«
    Reeves stand inmitten der Gästeschar, die sich in Rufen der Bewunderung für das märchenhafte Paar erging, und verfolgte, wie Jordan sich höflich gratulieren ließ. Als eine schmuckbehängte ältere Matrone sie in ihre dicken Arme zog, sah sie ihn über die massiven Schultern ihrer Gratulantin hinweg unglücklich an.
    Zur Hölle mit dem Weib! Ihre blau umringten grauen Augen sahen riesengroß und flehend aus. Wie konnte sie es wagen, ihn so anzusehen, nachdem er so von ihr zum Narren gehalten worden war? Er selbst starrte sie weiter eisig an. Doch seine ablehnende Gleichmut war nur aufgesetzt. Nicht einmal in diesem Augenblick hätte er sicher sagen können, ob er ihr wegen ihrer dreisten Lügen lieber eine Ohrfeige verpassen oder sie zu Boden zerren und mit dem wilden Hunger lieben wollte, der den Druck auf seine Lenden

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