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Gefahrliches Vermachtnis

Gefahrliches Vermachtnis

Titel: Gefahrliches Vermachtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richards Emilie
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bieten.“
    Nickys Gesicht zeigte keinerlei Regung. Spencer vermutete, dass sie Aurores Worte in sich aufnahm und dass sie ihre Gefühle in den kommenden Jahren ordnen und Aurore vielleicht vergeben würde. Doch Aurore hatte keine Vergebung erwartet.
    Jake griff nach Nickys Hand. Spencer las weiter. „Ich werde Dir sagen, dass ich in meinem Herzen immer die Mutter von drei Kindern war. Als Ihr, Du und Hugh, Euch ineinander verliebt hattet, trauerte ich um Euch beide. Ich kann nur hoffen, dass Du ihm jetzt vergeben kannst, dass er Dich verlassen hat. Auf mein Drängen erklärte er Dir nie den Grund dafür. Ich dachte, es würde Dich weniger verletzen als die Wahrheit. Ich sterbe mit dem Wissen, dass Du trotz meiner Fehler und ohne meine Unterstützung eine Frau geworden bist, die ich nie war. Durch Deine Adern fließt das Blut Deines Vaters, von mir hast Du nur wenig. Und dafür, meine Liebste, solltest Du immer dankbar sein.“
    „Phillip.“ Spencer drehte den Kopf in Phillips Richtung. „Es gibt nur wenig, das ich Dir nicht schon längst erzählt habe. An dem Tag, als wir uns kennenlernten, fiel mir auf, dass Du Deinem Großvater sehr ähnlich bist. Vielleicht kann ich hier wiederholen, was ich schon vorher gesagt habe: nämlich dass Rafe sehr stolz auf Dich gewesen wäre. Genau wie ich.“
    „Cappy.“ Cappy hob den Kopf und wirkte beinahe, als ob es sie überraschte, dass Aurore an sie gedacht hatte. „Ich habe Dir Deine Tochter gestohlen und Dich aus meinem Leben ausgeschlossen. Ich habe Deine Stärken nicht anerkannt und Dich stattdessen zu Deinen Schwächen ermuntert. Das Wichtigste, das ich Dir hinterlasse, ist diese Anerkennung: Ich gebe Dawn in Deine Obhut zurück, wie ich es von Anfang an hätte tun sollen. Und ich bitte Dich um Verzeihung.“
    Cappy wirkte gerührt; Dawn reichte ihr die Hand. Spencer empfand zum ersten Mal etwas Hoffnung.
    „Pelichere.“ Er lächelte und sie erwiderte es. „Du und Deine Mutter, Ihr wart mein Anker. Du hat mir einiges über Loyalität und Vertrauen beigebracht und dass man sagen muss, was gesagt werden muss. Ich habe Dir nicht oft genug gesagt, wie dankbar ich Dir bin. Bitte sei Dir dessen bewusst.“
    „Ben.“ Spencer holte tief Luft. Er wurde langsam müde, aber das war erst der Anfang. „Ich hätte dich gerne besser kennengelernt.“ Spencer sah, wie Dawn erstarrte. Sie schaute zu Ben und ihre Blicke trafen sich. Er hatte sie die ganze Zeit beobachtet. „Bitte nimm das Geschenk, das ich Dir hinterlasse, und nutze es klug. Es erfordert, dass Du Dichtung und Wahrheit sorgfältig trennst. Ich glaube, Du bist in der Lage und bereit dazu.“
    „Dawn.“ Dawn starrte immer noch Ben an. „Ich liebte Dich um Deiner selbst willen und nicht bloß für das, was Du für mich bedeutet hast. Aber ich muss etwas, das ich falsch gemacht habe, korrigieren: Ich habe Dir einmal gesagt, Du sollst mutig sein, und nur wenige Jahre später bat ich Dich, nicht zwischen zwei Menschen zu wählen, die Du liebst. Inzwischen ist mir im Gegensatz zu damals bewusst, dass ich Dich um etwas Unmögliches gebeten habe. Ich empfehle Dir, Deinem Herzen zu folgen, Mut zu zeigen und mutige Entscheidungen zu treffen.
    Und ich vertraue Deinen Fähigkeiten.“
    Spencer beobachtete, dass Dawn deutlich blasser geworden war. Er stützte sich an der Wand ab und sammelte seine Kräfte.
    „Ist das alles?“, fragte Ferris.
    „Ja. Das ist der ganze Brief. Und jetzt zur Erbschaft.“
    Spencer bemerkte, dass Ferris noch mehr hatte sagen wollen – aber was gab es noch zu sagen? Ferris’ Mutter hatte ihn nicht angesprochen.
    „Ich beginne mit den kleineren Hinterlassenschaften für nicht anwesende Personen. Das beinhaltet kleine Geschenke für alte Freunde und die Hausangestellten und einen Trust für die Pensionen des Dienstpersonals, das schon mehrere Jahre für die Familie gearbeitet hat. Und es gibt einige Hinterlassenschaften für wohltätige Zwecke.“ Er räusperte sich. „Pelichere, Aurore hinterlässt Ihnen dieses Cottage auf Grand Isle und alles, was sich darin befindet, außer den Erinnerungsstücken der Familie, die Dawn oder Cappy für sich haben möchten. Sie hat Ihnen außerdem eine Summe für die Instandhaltung des Hauses und ein lebenslanges Gehalt hinterlassen. Sie hofft, dass Sie Ti’Boos anderen Kindern und Enkeln erlauben werden, dieses Haus ebenfalls zu nutzen.“
    „Jederzeit“, nickte Pelichere. Ihre Augen waren feucht geworden.
    „Cappy, Aurore hinterlässt Ihnen ihren

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