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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Hydroger nicht nur die Roamer retten konnte, sondern die ganze Menschheit. Er musste seine eigenen Wünsche zurückstellen und sich ganz dem Notwendigen widmen.
    Der Komet war einer seiner Ausgangspunkte. Die elementaren Wasserwesen hatten sich im primordialen Eis ausgebreitet. Selbst weit vom wärmenden Licht eines Sterns entfernt glühte der Komet wie ein gespenstisches Fanal im leeren All. Mit eigener Energie flog er, durchdrungen von geisterhaftem Licht.
    Es schien ein geeigneter Treffpunkt für die Wasserträger zu sein.
    Wie ein kleiner Tropfen neben einem viel größeren schwebte das exotische Schiff in der Nähe des Kometen. Während Jess wartete, bedauerte er all die Dinge, die er hatte aufgeben müssen. Er hielt sich noch immer für einen Angehörigen des Clans Tamblyn und wusste, dass TVF-Schiffe gegen die Roamer vorgingen, aber er konnte seinen Leuten nicht helfen. Die Wentals gaben ihm einen wesentlich größeren Überblick, und er musste auf seine Mission konzentriert bleiben, ganz gleich, wie zornig ihn jene Ungerechtigkeiten machten…
    Auch die anderen Piloten hatten lebendes Wasser an Bord ihrer Schiffe, aber sie waren nicht wie Jess zu einer leichten, direkten Kommunikation mit den Wentals imstande. Gelegentlich übermittelten die Wasserwesen subtile Botschaften, wenn jemand empfänglich für sie war, doch sie schienen nicht zu beabsichtigen, einen weiteren Menschen mit ihrer Essenz zu erfüllen.
    Deshalb musste ein Treffen stattfinden, damit Jess mit den anderen reden konnte. Diesen Treffpunkt hatten sie schon vor einer ganzen Weile vereinbart. Die Nachrichten von TVF-Angriffen erreichten weitere Stützpunkte und Außenposten der Roamer. Flüchtlinge von Rendezvous trafen in verborgenen Basen und Orbitalen Industriekolonien ein. Noch immer befanden sich Clan-Repräsentanten bei den verschiedenen Sammelpunkten.
    Jess’ Wasserträger kamen weit herum und konnten deshalb bei der Kommunikation helfen. Bei dieser Zusammenkunft wollten alle vierzehn von ihnen Informationen und die Koordinaten der Welten austauschen, auf denen die Wentals ausgesetzt worden waren. Anschließend würden sie erneut aufbrechen.
    Einer nach dem anderen trafen die Wasserträger ein, jeder mit einem eigenen Schiff. Jess grüßte sie und überließ ihnen die Entscheidung, bei wem von ihnen das Treffen stattfinden sollte. Zwar durfte er anderen Menschen nicht zu nahe kommen, aber diese Zusammenkunft befriedigte sein Bedürfnis nach menschlicher Gesellschaft.
    Jess blickte durch die transparente Außenwand seines Schiffes. Das Wasser bewegte sich, formte eine Art Linse, und er beobachtete die anderen Schiffe, dachte an die Menschen an Bord, erinnerte sich an ihre Begeisterung, als er seine seltsame Geschichte erzählt hatte. Sie waren alle voller Enthusiasmus gewesen, als Jess sie zur ersten Wental-Welt geführt und ihnen Proben des lebenden Wassers gegeben hatte.
    Zuvor waren sie einfache Händler, Arbeiter oder Piloten gewesen, die die Interessen ihres Clans wahrnahmen. Roamer hatten nie ein einfaches Leben geführt, aber ihre Traditionen und Verbindungen gehabt, die es ihnen erlaubten, selbst unter schwierigsten Bedingungen zurechtzukommen. Bis sie von den Hydrogern und der TVF angegriffen worden waren.
    Jess sehnte sich nach jener Zeit zurück, auch wenn sein Herz damals aufgrund der Liebe zu Cesca schwer gewesen war. Wenn er seine Mission zu einem erfolgreichen Abschluss brachte, kehrte jene Zeit vielleicht zurück. Irgendwann.
    Als alle Schiffe eingetroffen waren und damit begannen, Nachrichten auszutauschen, durchdrang Jess die transparente Außenmembran und schwebte durchs All dem größten Schiff entgegen, in dem die Versammlung stattfinden sollte.
    Während der ersten Stunde sprachen sie über die Zerstörung von Rendezvous. Nikko Chan Tylar berichtete vom Angriff auf die Treibhauskuppeln und zeigte sich sehr besorgt. Die anderen Wasserträger hatten eigene Geschichten über Scheußlichkeiten der TVF zu erzählen. Jess fragte sich, wo Tasia war und ob sie an jenen Angriffen teilgenommen hatte…
    Die Roamer waren aufgebracht. »Vier von unseren Schiffen sind verschwunden. Wer weiß, wie viele die Tiwis einfach zerstört haben?«
    »Die Clans sind geflohen. Wir wissen nicht, wohin unsere Schiffe unterwegs sind und wie viele von ihnen vermisst werden.«
    Ein anderer Roamer wandte sich direkt an Jess. »Wir wissen, wozu Sie und die Wentals in der Lage sind. Warum setzen Sie sie nicht als Waffe gegen das terranische

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