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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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trieb den Verwalter an. »Na los, Purcell.
    Sie können dieses Ding besser fahren als ich. Bringen Sie uns fort von hier!«
    Er schwankte zum Pilotensitz und nahm Platz. Cesca schaltete die energetischen Systeme ein, während Purcell das Triebwerk aktivierte und das Steuer justierte. Der Schürfer summte und kroch los. Purcell drehte das schwere Fahrzeug in einem langsamen Halbkreis.
    Auf dem Heckschirm sah Cesca einen der schrecklichen Roboter, ganz in der Nähe. Er hob klauenartige Arme, schlug damit nach dem Schürfer. Ein dumpfes Pochen erklang, und das Fahrzeug erbebte.
    »Sie reißen uns wie ein Nahrungspaket auf!«, rief Purcell.
    Drei weitere Roboter näherten sich und begannen damit, auf den Schürfer einzuhämmern und an ihm zu zerren.
    Purcell gab mehr Energie ins Triebwerk, und die Gleisketten mahlten durch eisigen Boden. Das Fahrzeug erreichte den Rand der Anhöhe, und dann ging es den Hang hinab. Kreischende und donnernde Geräusche kamen von der Außenhülle, als die Roboter versuchten, eine Öffnung zu schaffen, den Schürfer aufzureißen.
    Mit heulendem Triebwerk rumpelte das schwere, niedrige Fahrzeug dahin. Dampf kam aus dem Abgasrohr und schlug sich als dicke Raureifschicht auf einem Roboter nieder. Die Maschine ließ den Schürfer los, aber zwei andere setzten ihre Angriffe fort. Purcell leitete noch mehr Energie ins Triebwerk, und der Schürfer wurde schneller.
    Cesca hörte, wie Metall nachgab – und plötzlich machte das Fahrzeug einen Ruck nach vorn. »Wir haben uns losgerissen!«
    »Ja, aber was haben wir dabei verloren?«, fragte Purcell.
    Die Geschwindigkeit des Schürfers nahm zu. Man konnte ihn gewiss nicht als schnelles Fahrzeug bezeichnen, aber er war schneller als die Klikiss-Roboter.
    Cesca öffnete ihr Visier, und als Purcell Gelegenheit dazu bekam, nahm auch er seinen Helm ab. Sein Gesicht war schweißnass.
    Der Heckschirm zeigte, wie die Roboter stehen blieben und eine Gruppe bildeten. Einer von ihnen hob eine Isolierplatte, die er vom Schürfer gelöst hatte, und die schwarzen Roboter betrachteten sie so wie ein Jäger ein gerade erlegtes Stück Wild.
    »Was ist das, Purcell? Was hat es mit jenem Teil dort auf sich?«
    Der Verwalter fuhr in einer geraden Linie, und seine Hände blieben am Steuer, als er auf den Heckschirm sah und erschrak. »O nein. Das ist ein Teil der Triebwerksisolierung. Es schützt die beweglichen Teile vor der Kälte. Kotto hat es selbst entwickelt.« Ein Hauch von Panik erklang in seiner Stimme.
    »Können wir es bis zu Basis zurück schaffen?«, fragte Cesca.
    Purcells Augen waren groß. »Soll das ein Scherz sein? Die Fahrt dauert selbst unter guten Bedingungen fast einen Tag.«
    »Wie weit kommen wir ohne die Isolierung?«
    »Das werden wir bald erfahren. In dieser Kälte funktioniert das Triebwerk nicht lange.«
    Weit hinter ihnen gaben die vier Roboter die Verfolgung auf und kehrten zur Höhle zurück.
    Der Schürfer kletterte über weite Hänge in höheres Gelände. Das Triebwerk stotterte bereits, als wollte es sich auf diese Weise über die Umstände beklagen, unter denen es arbeiten musste.
    »Unser Funkgerät funktioniert, nicht wahr?«, fragte Cesca. »Wir sollten die Basis warnen.«
    »Ja. Wir können eine Nachricht übermitteln, sobald wir hier aus dem Funkschatten heraus sind.«
    Der Schürfer wurde langsamer, als es steiler nach oben ging, und die Triebwerksaussetzer häuften sich. Purcell sprach mit dem Fahrzeug, als könne es ihn verstehen, und bat es darum, ihn und Cesca jetzt bloß nicht im Stich zu lassen. Als der Schürfer schließlich die höchste Stelle der neuen Anhöhe erreichte, verstummte das wie gequält klingende Brummen des Triebwerks. Bewegliche Teile erstarrten, als ihre Schmiermittel gefroren.
    Cesca schnupperte in der kalten, wieder aufbereiteten Luft und nahm den Geruch von Rauch wahr. »Alles deaktivieren! Wenn es hier drin zu brennen beginnt, geht wertvoller Sauerstoff verloren.«
    »Wir kommen ohnehin nicht weiter.« Purcell deaktivierte die Systeme, und Cesca nahm einen Feuerlöscher und sprühte Schaum auf die qualmende Stelle hinten in der Kabine. Es drohte keine unmittelbare Gefahr, aber sie saßen fest.
    Cesca blickte aus dem Fenster. Inzwischen waren sie so weit entfernt, dass ihnen die schwarzen Roboter keine Beachtung mehr schenkten. In der Ferne sah sie weitere Maschinen beim Höhlenzugang. Die Klikiss-Roboter erinnerten sie an Schwarminsekten, wie Bienen, die sich einige Roamer-Familien hielten, um deren

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