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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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schon nicht abhanden kommen. Konstruieren Sie die ersten Türklingeln und bringen Sie sie nach Theroc.«

61 PATRICK FITZPATRICK III.
    Die Roamer arbeiteten in langen Schichten. Fitzpatricks Hände waren schmutzig, seine Muskeln müde. Selbst der kräftig gebaute Bill Stanna hätte über die Arbeit geklagt. Aber Stanna war tot.
    Die Kriegsgefangenen verbrachten ihre Tage nun damit, den ihnen zugewiesenen Aufgaben nachzugehen, Seite an Seite mit umprogrammierten Soldaten-Kompis. Del Kellum vermutete, dass die TVF-Gefangenen ihre Lektion gelernt hatten, doch die Maßnahmen der Roamer zwangen sie nur, sorgfältiger nach Alternativen Ausschau zu halten und bessere Pläne zu schmieden.
    Unbehagen regte sich in Fitzpatrick, wenn er daran dachte, was seine Kameraden unternehmen mochten.
    Er und seine kleine Gruppe waren zur Arbeit in einer Fabrik eingeteilt, in der Komponenten produziert wurden. Die Luft war voller Dampf und Rauch. Die Temperatur reichte von schier unerträglicher Hitze bei den Konvertern bis zu eisiger Kälte im Empfangsbereich, der sich immer wieder dem Vakuum öffnete, um neue Lieferungen von Rohmetall entgegenzunehmen.
    Die Rohmaterialen stammten von Schmelzern, die Erz aus den Ringen des Gasriesen gewannen und verarbeiteten. In der Fabrik entstanden Träger, Rumpfplatten und Triebwerksabdeckungen. In Mischkammern und Gussformen bekamen die Metalle keramische Verstärkungen, die das spezifische Gewicht reduzierten.
    Fitzpatrick und seine Kameraden standen am Fließband und setzten Dinge zusammen. Soldaten-Kompis kümmerten sich um die schweren Arbeiten. Draußen in den Docks und Werften arbeiteten weitere umprogrammierte Roboter mit Roamer-Technikern zusammen.
    Surrende Pumpen, das Zischen von entweichendem Dampf und laut klapperndes Metall schufen eine akustische Kulisse, die es den TVF-Gefangenen erlaubte, miteinander zu reden, ohne belauscht zu werden. »Ich glaube, ich habe einen Plan«, sagte Kiro Yamane.
    Fitzpatrick beugte sich näher. »Ich habe etwa zehn, aber keiner von ihnen erscheint mir durchführbar.«
    Der Kybernetiker erweckte auch weiterhin den Eindruck, auf die Arbeit konzentriert zu sein. »Mag sein. Aber ich glaube, meiner lässt sich realisieren.«
    »Hör ihm zu«, sagte Sheila Andez, und in ihren Augen blitzte es. »Damit rechnen die Roamer bestimmt nicht. Zu so etwas ist nur Kiro imstande.«
    Yamane setzte die monotone Arbeit fort und sah zu drei nahen Soldaten-Kompis, die mit noch heißen Teilen hantierten. »Ich kenne diese Soldaten-Kompis in- und auswendig. Mit ihrer Funktionsweise bin ich bestens vertraut. Ich habe an der Entwicklung der militärischen und taktischen Programmierung mitgewirkt, die auf den Klikiss-Schaltkreisen aufbaut.«
    Fitzpatrick ahnte, wohin dies führte. »Ich dachte, die Roamer haben ihre Speicherkerne gelöscht und neu programmiert.«
    Yamane verzog das Gesicht. »Die Programme der Soldaten-Kompis sind sehr komplex, und es gibt die eine oder andere Hintertür. Mit genug Zeit finde ich bestimmt eine Möglichkeit, einige Routinen zu reaktivieren.«
    »Kannst du die Soldaten-Kompis so verändern, dass sie wieder zu loyalen TVF-Kämpfern werden und uns zur Flucht verhelfen?«
    Yamane wandte den Blick ab und runzelte die Stirn. Andez beugte sich näher zu Fitzpatrick und half ihm, ein gewölbtes Stützelement in die Presse zu schieben. »Nicht unbedingt. Er kann die alten Gehorsamsroutinen nicht wiederherstellen, aber er ist imstande, die neue Programmierung durcheinander zu bringen.«
    »Was nützt uns das?«
    Yamane erklärte es. »Ich habe die Kampfgruppe nach Osquivel begleitet, um das Verhalten der neuen Soldaten-Kompis zu beobachten. Sie sind dazu bestimmt, als Kämpfer, Saboteure und Zerstörer tätig zu sein. Das gehört zu ihrer Basisprogrammierung. Ich glaube, ich kann die von den Roamern installierten Restriktionen entfernen. Wenn sie anschließend losgelassen werden, dürfte ihr Verhalten völlig unberechenbar sein, und vermutlich beginnen sie dann mit Sabotage. Das dürfte Chaos in den Werften schaffen.«
    »Dann geht es hier drunter und drüber!«, sagte Andez aus dem Mundwinkel. »Stell dir vor, wie hundert Soldaten-Kompis umherstreifen und alles kaputtschlagen!«
    »Im Prinzip habe ich nichts dagegen einzuwenden.« Fitzpatrick versuchte, seine dunklen Ahnungen beiseite zu schieben. »Aber was haben wir davon?«
    Andez wandte sich ihm zu. »Während des Durcheinanders bekommen wir vielleicht die Chance zu entkommen.«
    Fitzpatrick setzte die

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