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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Sterbegeld nicht sehr großzügig, und meine Frau und ich können uns keine großen Ausgaben leisten.«
    »Ich finanziere das ganze Unternehmen. In dieser Hinsicht brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen. Und der gegenwärtige Vorsitzende der Hanse hat mir versichert, dass wir den Segen von König Peter bekommen. Nun…« Maureen musterte ihre Gäste der Reihe nach. »Sind Sie bereit, sich mir anzuschließen? Wenn alle unsere Familien aufbrechen, setzen wir ein beeindruckendes Zeichen. Wir können in vier Tagen am Ziel sein, für eine erste Sondierung der Lage und vielleicht für eine symbolische Kranzlegung.«
    Natalie Brindle ergriff die Hand ihres Ehemanns und sprach für sie beide. »Wir kommen mit. Dies möchten wir uns nicht entgehen lassen.«
    Die meisten Gäste erklärten sich einverstanden. Nur einige wenige lehnten ab, und Maureen vermied es, sie unter Druck zu setzen.
    »Nun gut«, sagte sie in dem Tonfall, mit dem sie oft darauf hingewiesen hatte, dass eine Besprechung zu Ende war. »Ich habe bereits Vorbereitungen getroffen und einen zur Verfügung stehenden Manta-Kreuzer gefunden. Sobald eine angemessene Sicherheitseskorte zusammengestellt werden kann, brechen wir nach Osquivel auf. Es ist mein inniger Wunsch herauszufinden, was mit unseren Angehörigen geschah. Ich möchte eine Gedenkzone schaffen, um an die tapferen Soldaten zu erinnern, die im Kampf gegen die Hydroger ihr Leben ließen.«
    Maureen hatte ihr Ziel erreicht und verabschiedete sich. Ihre Gäste blieben noch einige Stunden, aßen, tranken und sprachen miteinander.
    Ursprünglich hatte sie dies aus Public-Relations-Gründen geplant. Aber jetzt, als die Dinge in Bewegung gerieten, bereute Maureen die Mühe ganz und gar nicht.

63 ADAR ZAN’NH
    Während seines früheren Lebens in Luxus hatte der Erstdesignierte Thor’h keine militärische oder taktische Ausbildung bekommen. Er war nichts weiter als ein Poseur und wusste es nicht einmal. Während der seltenen klaren Momente in seiner thismlosen Gefangenschaft spürte Zan’nh, wie sehr es sein Bruder genoss, den Platz des Befehlshabers im Kommando-Nukleus eines Kriegsschiffs einzunehmen.
    Als die sechsundvierzig Schiffe von ihren Missionen bei Dzelluria und Dobro nach Hyrillka zurückkehrten, war der verräterische Thor’h bereit, Rusa’hs Rebellion weiter im Horizont-Cluster auszubreiten. Unterdessen blieb der Hyrillka-Designierte im Zentrum seines neuen Thism-Netzes. Zan’nh fühlte sich isolierter als jemals zuvor.
    Der Adar wurde »eingeladen«, seinen Manipel bei den weiteren Eroberungen zu begleiten. Die zu Mörderinnen gewordenen Vergnügungsgefährtinnen und Wächter der Solaren Marine führten Zan’nh aus dem Zitadellenpalast zu seinem früheren Flaggschiff. Im Kommando-Nukleus musste er auf einem Stuhl Platz nehmen, während der lächelnde Thor’h die Flotte anwies, Kurs auf ein anderes Sonnensystem zu nehmen, das dem Machtbereich seines Onkels hinzugefügt werden sollte.
    Die ildiranischen Rebellen fesselten Zan’nh nicht, aber trotzdem fühlte er sich hilflos. Der Umstand, dass man ihm keine Schellen anlegte, kam einer demütigenden Botschaft gleich: Man hielt den Adar der Solaren Marine nicht mehr für eine Gefahr.
    Die mit dem neuen Thism-Netz verbundenen Besatzungsmitglieder stellten eine unüberwindliche Barriere bei allen Versuchen dar, die Schiffe wieder unter Kontrolle zu bringen. Zan’nh sah die Ildiraner um sich herum, aber er fühlte sie nicht. Er war taub, im Herzen ebenso wie im Geist, und es fiel ihm schwer, nicht den Mut zu verlieren.
    Mit jedem verstreichenden Moment wuchs seine Nervosität, obgleich er die ganze Zeit über versuchte, an seiner Entschlossenheit festzuhalten. Wie lange dauerte es noch, bis Verzweiflung und Panik ihn endgültig erfassten und er zu allem bereit war – auch dazu, sich Rusa’h anzuschließen –, um in die Gemeinschaft des Thism-Netzes zurückzukehren?
    Er litt stumm und suchte noch immer nach einer Möglichkeit, Rusa’hs Kontrolle zu brechen. Doch der Hyrillka-Designierte hatte die ganze Crew auf seine Seite gezogen. Auf ihre Hilfe konnte Zan’nh nicht hoffen. Er musste es allein schaffen…
    Thor’h stand im Kommando-Nukleus und blickte mit einem überlegenen Lächeln auf seinen Bruder hinab. »Du scheinst besorgt zu sein, Zan’nh. Wenn du siehst, wie leicht uns der Sieg fällt, änderst du vielleicht deine Meinung. Eine ildiranische Kolonie nach der anderen wird sich uns anschließen, denn die Lichtquelle selbst

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