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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Faeros.« Sirix gab DD einige Sekunden, damit er darüber nachdenken konnte. »Wir mussten uns lange genug verbergen, damit die Faeros verschwanden und die Ildiraner uns vergaßen.«
    Dieser Hinweis verwirrte DD. »Die Ildiraner? Warum?«
    »Weil der ildiranische Weise Imperator für uns log.«
    »Wie meinst du das?«
    »Vor langer Zeit brachten wir die Wentals dazu, gegen die Faeros zu kämpfen, aber unser Plan ging schief: Die Wasserentitäten wurden vernichtet, größtenteils durch die Hydroger. Als die Wentals eliminiert waren und unser doppeltes Spiel bekannt wurde, hatten es die Faeros auf uns abgesehen. Um der Zerstörung zu entgehen, mussten wir Roboter jedes Mittel nutzen. Deshalb trafen wir damals eine Vereinbarung mit dem Weisen Imperator, und er log für uns, gewährte uns Schutz.«
    »Und im Gegenzug seid ihr für Jahrtausende in die Hibernation gegangen?«
    »Unter anderem. Jahrhunderte bedeuten nichts für uns Klikiss-Roboter, und wir hatten Zeit zu warten. Deshalb erklärten wir uns einverstanden. Die ersten von uns erwachten wie geplant vor fünfhundert Jahren auf einem Mond im Hyrillka-System. Unsere Rückkehr ist seit langem vorbereitet. Jetzt schicken wir uns an, unsere Mission zu vollenden.«
    DD blickte wieder aus dem Fenster und sah vor dem Schiff einen heller werdenden Stern – sie näherten sich einem Sonnensystem. Bevor der Kompi eine weitere Frage stellen konnte, sagte Sirix: »Ich habe dir genug Daten gegeben. Denk über sie nach, während wir uns unserem Ziel nähern, wo die letzten unserer Soldaten erwachen.«

60 KOTTO OKIAH
    Kotto vereinbarte ein Treffen mit Del Kellum in der Verwaltungsstation von Osquivel und konnte seine Begeisterung kaum unter Kontrolle halten. Der exzentrische Erfinder war wegen seiner neuen Theorie so aufgeregt, dass er sich nicht zu anderer Arbeit imstande sah. Er und seine beiden Kompis verließen das Hydroger-Schiff und machten sich auf den Weg.
    Er überließ es den Kompis, den Shuttle nach unten zu bringen, zum industriellen Komplex in den Ringen des Gasriesen. Del Kellum hatte nicht zugelassen, dass er das Kugelschiff näher bei den Werften untersuchte – er wollte vermeiden, die Aufmerksamkeit der Hydroger zu erregen. Die Isolation störte Kotto nicht, ganz im Gegenteil: In den Ringen hätten ihn viele Dinge abgelenkt und seine Konzentration gestört.
    Seine Gedanken rasten, während er auf das Clan-Oberhaupt wartete. »Es ist eine Lösung, nicht wahr? Danach sollten wir doch Ausschau halten, stimmt’s, GU?«
    »Mir fehlt der Kontext für Ihre Bemerkung, Kotto Okiah«, erwiderte der zerkratzte Kompi.
    Kotto winkte ab. Er konnte von GU nicht erwarten, dass dieser seinen Gedankengängen folgte, wenn sie unausgesprochen blieben. »Schon gut.«
    Erneut sah er auf die skizzierten Berechnungen und seine gekritzelten Bemerkungen. Er benutzte gern recyceltes Papier anstatt eines Datenschirms, durch den er sich eingeengt fühlte. Echtes Papier gab ihm mehr kreativen Spielraum, mehr Platz für seine Gedanken. Wenn er schließlich fertig war, nahm GU immer seine Skizzen und fasste sie in einem geeigneten Format zusammen. Die beiden analytischen Kompis leisteten ihm jetzt Gesellschaft, um zusätzliche Informationen zu liefern, falls er sie brauchte. Wenn Del Kellum doch endlich kommen würde…
    »Warum dauert es so lange?«
    »Ich habe keinen Zugang zum Terminplan des Clan-Oberhaupts, Kotto Okiah«, sagte GU.
    »Ich ebenso wenig«, fügte KR hinzu.
    »Welch ein Durcheinander.« Kotto seufzte und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    Eine derartige Präsentation stand ihm nicht zum ersten Mal bevor. Seine Mutter hatte ihm beigebracht, wie man seine Ideen vortrug und mit Kritik und Einwänden der Zuhörer fertig wurde. Roamer waren nicht einfallslos und fürchteten auch keine Risiken, aber sie neigten dazu, konservativ und vorsichtig zu sein. Im Lauf der Jahre hatten die Clans zu viele Tragödien und Katastrophen erlebt.
    »Du darfst nicht unsicher wirken, und deine Schlussfolgerungen müssen unwiderlegbar sein«, hatte Jhy Okiah gesagt. »Wenn du auch nur ein wenig Ungewissheit zeigst, ziehen sie dir das Fell über die Ohren. Dann bekommst du nie die Zustimmung für ein Projekt.«
    Als durch die Hydrogerangriffe der Betrieb von Himmelsminen zu gefährlich wurde, hatte Sprecherin Peroni alle Roamer aufgerufen, neue Wege für die Produktion von Ekti zu finden. Kotto war sofort bereit gewesen, sich dieser Herausforderung zu stellen, und er hatte eine neue Idee nach

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