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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Kommunikationssignale von Sirix zu empfangen, eine Aufforderung, Hilfe zu leisten, vielleicht auch eine Drohung.
    Aber der schwarze Roboter schwieg. Er kletterte weiter über das gelöste Triebwerk, bis er die dem Schiff zugewandte Seite erreichte. Selbst aus der Ferne sah DD das rote Glühen der optischen Sensoren.
    Dann blitzte es plötzlich, als etwas das Licht der Sterne reflektierte. Sirix verwendete ein Kabel, das aus dem Innern seines ellipsoiden Körpers stammte und an dem ein Haken befestigt war – es sauste durchs All in Richtung Schiff.
    Wenige Sekunden später traf der Haken den Rumpf und verankerte sich magnetisch. Sirix zögerte nicht, sprang und zog sich am Kabel entlang. Die Distanz zwischen ihm und dem Schiff schrumpfte.
    DD eilte dorthin, wo das Kabel befestigt war. Er wusste, dass ihn der Klikiss-Roboter zerstören würde, wenn ihm die Rückkehr gelang. Rasch schaltete er den Schneider ein und machte sich daran, das Kabel zu durchtrennen. Das Material erwies sich als sehr widerstandsfähig, eine Art Diamantpolymer, aber der kleine Kompi arbeitete mit hastiger Hartnäckigkeit, schnitt und schnitt. Einige Stränge lösten sich, und schließlich riss das Kabel.
    Aber inzwischen hatte Sirix genug Bewegungsmoment gewonnen und landete auf dem Rumpf. Im Licht der Sterne richtete sich die käferartige Maschine auf und ragte vor dem Kompi empor. Seine Silhouette zeichnete sich deutlich vor dem Glühen des Spiralarms ab. DD neigte den Kopf nach hinten, sah zu der schwarzen Maschine auf und hielt das Ende seiner Existenz für gekommen.
    Einige Sekunden lang regte sich Sirix nicht. »Du hast begonnen, das Potenzial freier Aktionen zu erkennen«, sagte er schließlich. »Allerdings muss ich dir beibringen, in Zukunft eine bessere Wahl zu treffen.«
    Der Rest des Kabels verschwand in Sirix’ Körper – es sah fast so aus wie das Zurückschnellen einer Schlangenzunge. Der schwarze Roboter hob seine sechs Arme. »Hilf mir jetzt, die Reparaturen zu beenden.«

108 JESS TAMBLYN
    Jess griff nicht auf Koordinaten der Hanse oder ildiranische Sternkarten zurück, um Jonah 12 zu finden. Sein mit den Wentals verbundenes Bewusstsein peilte einfach Nikko Chan Tylars Schiff an. Er spürte, dass Cesca und ihrem Begleiter schreckliche Gefahr drohte. Sie waren verletzt… starben vielleicht.
    Bald erreichte sein Wasserschiff den fernen Planetoiden. Die gewölbten Membranen wirkten wie ein Vergrößerungsglas, und Jess’ besorgter Blick fiel auf einen glühenden Krater, von dem radioaktive Strahlung ausging.
    Spinnwebartige Bruchlinien reichten weit durch das Eis – es sah aus, als wäre der Planetoid geborsten. Die gewaltige Explosion hatte eine pilzförmige Wolke aus Methangas hinterlassen, die sich im All auflöste. Man hätte meinen können, ein Asteroid oder Komet wäre auf die Basis hinabgestürzt. Jess dachte an den Kometen, dessen Eis die Wental-Präsenz in sich trug, fühlte aber, dass der mit einer eigenen Mission unterwegs war. Für diese Katastrophe gab es eine andere Ursache.
    Wenn sich dort unten ein Roamer-Stützpunkt befunden hatte, so konnte niemand überlebt haben. »Oh, Cesca…« Weitere Worte blieben im Hals stecken. Emotionen wogten in ihm empor. So viele Träume, so viele Gefühle, alle unausgesprochen… alle zu spät.
    Mithilfe der Wasserentitäten streckte er seine Gedanken aus – und stellte erstaunt fest, dass sie die Wental-Saat an Bord von Nikkos Schiff berührten, der Aquarius. Zuerst dachte er, dass die flüssigen Geschöpfe irgendwie in der kalten Umgebung überlebt hatten, vielleicht im Eis von Jonah 12. Doch dann empfing er direkte Bilder. Nikkos Schiff war abgestürzt, ohne vollkommen auseinander zu brechen. Nikko und Cesca lebten noch!
    Jess wich der Wolke aus Eis und Gas aus und flog über die verheerte Landschaft, bis er die Aquarius auf einer eisigen Ebene fand. Eine tiefe Furche wies darauf hin, dass das Schiff über den Boden gerutscht war und sich überschlagen hatte. Teile des Rumpfes und Triebwerkstrümmer lagen hinter ihm verstreut. Es gab mehrere Risse in der Außenhülle, und die Luft einiger Räume an Bord war ins Vakuum entwichen. Doch die Pilotensektion schien noch intakt zu sein.
    Jess nahm das Ausmaß der Schäden mit Bestürzung zur Kenntnis, aber die Wentals versicherten ihm, dass die beiden Personen in der Aquarius noch lebten. Durch die Wental-Saat hörte er, wie Nikko zu Cesca sagte: »Jess Tamblyn kommt, um uns zu retten.«
    »Ich wusste, dass er kommen würde«,

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