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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hatte irgendwie die Kontrolle über seinen Manipel verloren, und Rusa’h hatte die Schiffe für seine blutige Rebellion benutzt. Doch Jora’h war stärker als der Hyrillka-Designierte. Viel stärker.
    »Alle Quls und Septars bestätigen«, sagte Tal O’nh. »Waffen für den Einsatz gegen das Kriegsschiff vorbereiten.« Die entsprechenden Systeme summten, dazu bereit, das Rebellenschiff zu vernichten. Jora’h atmete tief durch. Zwar waren die Besatzungsmitglieder jenes Schiffes von seinem Thism- Netz getrennt, aber er fürchtete, trotzdem den Schmerz ihres Todes zu fühlen. Es hätte nie so weit kommen dürfen.
    Wenn der Weise Imperator den Befehl gab, so viele Ildiraner zu töten – auch wenn es Rebellen waren –, so blieb für immer eine Narbe in seinem Volk zurück. Die Aufzeichnungen in der Saga der Sieben Sonnen würden ihn verdammen. Er hoffte, dass es einen anderen Weg gab.
    Jora’h spürte beim Kriegsschiff die Leere im Thism. Es wirkte wie ein Geisterschiff, und doch wusste er, dass sich eine komplette Crew an Bord befand. Dann fühlte er zwei Ildiraner, nahm sie wie einzige Kerzen in weiter Dunkelheit wahr: der Dobro-Designierte und Adar Zan’nh. Waren sie erfolgreich gewesen?
    Das Kom-System des Kriegsschiffs übermittelte die Worte, die Jora’h hören wollte. »Hier spricht Udru’h, Herr. Der Adar und ich haben dieses Schiff unter Kontrolle gebracht. Die gesamte Besatzung steht derzeit unter der Wirkung von Schiing. Ich glaube, sie ist für dich bereit.«
    Jora’h lächelte erleichtert und bestätigte. »Danke, Designierter. Ich hole sie zurück.«
    Er stand im Kommando-Nukleus des Flaggschiffs der Kohorte, und sein geflochtenes Haar zuckte, als er die Augen schloss. Als Weiser Imperator kontrollierte er alle Seelenfäden und den richtigen Weg zur Lichtquelle. Er projizierte jetzt seine Gedanken, griff nach den Strängen des Thism, glättete die Knäuel und verband jeden einzelnen Ildiraner an Bord des Schiffes wieder mit dem Netz.
    Mit der Kraft seines Willens holte er sie alle zurück in die große Familie des ildiranischen Volkes.
    Sein ältester Sohn, der Adar und derzeitige Erstdesignierte, befand sich im Kommando-Nukleus des Rebellenschiffes. Er hatte alles verloren geglaubt, aber wenn Jora’h die Gedanken und Herzen der Besatzungsmitglieder mit dem richtigen Thism verband, glaubte der Adar, sie wieder zu einer loyalen Crew machen zu können.
    Der Weise Imperator öffnete die Augen und holte tief Luft. Zan’nhs hohlwangiges Gesicht erschien vor ihm auf dem Kom-Schirm. »Wir stehen in deiner Schuld, Herr. Ich habe mich sehr danach gesehnt, dem Thism wieder nahe zu sein. Es fühlt sich an, als wäre ich tagelang gefallen – und du hast mich aufgefangen.«
    Die Brückenoffiziere hinter dem Adar wirkten benommen, aber Jora’h spürte, dass ihre Gedanken zurückkehrten. Er sah sie wie kleine Lichter, die nach langer Finsternis wieder im Thism aufleuchteten. Er konnte sie führen und ihre Verbindungen mit dem mentalen Netz stärken. Aber er wollte nicht, dass diese Leute vergaßen, was geschehen war; sie sollten sich in allen Einzelheiten daran erinnern.
    Der Dobro-Designierte stand neben Zan’nh im Kommando Nukleus des Rebellenschiffs und lächelte hinter seinem Atemfilm. »Danke, Herr. Wir haben bereits damit begonnen, das Schiing aus der Luft an Bord zu filtern. Es dauert nicht lange, bis die Ordnung ganz wiederhergestellt ist.«
    »So sollte es sein«, erwiderte Jora’h. »Die Crew gehört wieder dir, Adar Zan’nh. Die Soldaten haben das Gift des Designierten Rusa’h gekostet. Hilf mir, mit ihnen das zurückzuholen, was mir mein Bruder genommen hat.«
    Zan’nh grüßte förmlich, indem er die Faust an die Brustmitte presste. Er senkte den Blick, als er antwortete: »Thor’h ist mit dem Rest meiner Schiffe aufgebrochen, um andere Welten zu erobern, während Rusa’h im falschen Chrysalissessel auf Hyrillka sitzt und sein Netz ausweitet, Herr.« Er sah auf, und seine Augen glänzten. »Ohne die Kriegsschiffe ist Hyrillka militärisch verwundbar.«
    Jora’h nickte. »Adar Zan’nh, ich begleite dich, aber diese Kohorte untersteht deinem Kommando. Wir fliegen sofort nach Hyrillka und beenden diese Sache.«

107 DD
    Das außer Kontrolle geratene schwarze Schiff entfernte sich vom System. Die Reaktorexplosion hatte das Triebwerk beschädigt, und deshalb gab es keine Möglichkeit, Kurs oder Geschwindigkeit zu ändern.
    DD glaubte, dass sie für immer durchs All treiben würden, ohne

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