Gefallene Sonnen
sagte Sarein schnell. »Je mehr Bäume und grüne Priester ins All gelangen, desto größer wird unser Kommunikationsnetz, desto mehr Planeten sind miteinander verbunden.« Natürlich wäre es ihr lieber gewesen, wenn die grünen Priester an Bord der Schiffe blieben, aber es war auf jeden Fall eine Genugtuung für sie, dem Vorsitzenden Wenzeslas diesen kleinen Sieg zu bringen.
Beneto nickte. »Dadurch bleiben die Verdani am Leben, was auch immer hier geschieht.«
Celli flüsterte Solimar zu: »Es ist wie mit der alten Geschichte von Hänschen Apfelkern, der durchs Land wandert, Bäume pflanzt und einen Obstgarten nach dem anderen hinter sich zurücklässt.«
Yarrod blieb besorgt. »Aber wenn wir die Schösslinge zu anderen Welten bringen… Wie sollen wir dann dafür sorgen, dass sich hier die großen Lücken des Weltwalds schließen? Hat Theroc nicht Priorität? Dies ist unsere Heimat!«
Beneto schwieg einige Sekunden lang, als empfinge er Botschaften von weit entfernten Weltbäumen. Dann richtete er den Blick seiner bronzefarbenen Augen seltsamerweise auf Celli und Solimar. »Wir können beides erreichen. Der hiesige Wald hat große Macht. Er muss nur geweckt werden, um sich von seinen Wunden zu erholen.«
17 DENN PERONI
Während die TVF überall auf Roamer Jagd machte, schien der Ringplanet Osquivel einer der sichersten Orte zu sein, die als Sammelpunkt für die Clans infrage kamen. Hier war eine große Kampfgruppe der Tiwis von den Hydrogern besiegt worden, und bestimmt kehrte das terranische Militär nicht so bald zurück. Die Hanse wusste nichts von Clan-Stützpunkten bei Osquivel, hatte also keinen Grund, nach eventuellen Basen Ausschau zu halten.
Denn Peroni flog mit der Sture Beharrlichkeit zu den von Kellum geleiteten Werften. Bestimmt kamen viele andere Roamer hierher, um auf die TVF zu schimpfen, um zu warten und zu planen. Er hoffte, seine Tochter Cesca, Sprecherin der Clans, dort anzutreffen. Er wusste nicht einmal, ob sie den Angriff auf Rendezvous überlebt hatte… Und wenn sie noch lebte: Hatte sie entkommen können, oder war sie in Gefangenschaft geraten? Niemand wusste, wohin die TVF ihre Gefangenen brachte. Und das Chaos dehnte sich weiter aus…
Erst vor einigen Tagen war Denn auf Theroc gewesen, um den Theronen Hilfe zu leisten, als der grüne Priester Nahton vom Flüsterpalast auf der Erde über den Angriff auf Rendezvous berichtet hatte. Mutter Alexa und Vater Idriss begriffen, dass Denn und den anderen Roamern Gefahr drohte. »Der Vorsitzende Wenzeslas weiß, dass Sie hier sind und uns helfen«, hatte Alexa gesagt. »Sie müssen uns verlassen. Wir können Sie nicht schützen, wenn die TVF kommt.«
Denn hatte sich sehr schlecht gefühlt. »Es gibt hier immer noch viel zu tun, aber wir möchten nicht, dass Sie in diese Auseinandersetzung hineingezogen werden. Sie haben bereits genug gelitten.«
Und so waren die Techniker und Konstruktionsspezialisten verschwunden. Denn hatte sich auf den Weg nach Plumas gemacht, in der Hoffnung, Cesca dort anzutreffen.
Stattdessen war er einem der beiden alten Tamblyn-Brüder begegnet, die sich um die Wasserminen kümmerten, und mit ihm nach Osquivel geflogen.
»Shizz, die Tiwis sind wegen der Droger sauer, und deshalb prügeln sie auf alles in Reichweite ein«, sagte Denn zu Caleb. »Wir sind geeignete Ziele für sie.« Jetzt hatten die Roamer ihre Kunden verloren und auch keinen externen Absatzmarkt mehr. Und die Große Gans blieb ohne Ekti.
Caleb Tamblyn kratzte sich am Kopf. Er betrieb zwar eine Wassermine, schien aber sehr geizig zu sein und kaum Wasser fürs Waschen zu verwenden. »Verdammte Politik!«, schnaufte er.
Denn versuchte stets, wie ein respektabler Händler auszusehen, aber Caleb schenkte seinem Erscheinungsbild kaum Beachtung. Ein großer Teil der »Stickereien« an seiner Kleidung stammte von genähten Rissen. In einer solchen Aufmachung hätte sich Denn nie in der Öffentlichkeit gezeigt, doch Caleb hatte bereits begonnen, ihn spöttisch »Stutzer« zu nennen. Offenbar sahen sie die Dinge aus zwei völlig verschiedenen Blickwinkeln.
»Verdammte Politik, ja. Sagen Sie, Caleb, ist Ihre Nichte Tasia nicht zu den Tiwis gegangen? Vielleicht können wir durch irgendeine Hintertür Kontakt mit ihr aufnehmen…«
Caleb richtete einen zornigen Blick auf Denn. »Verwechseln Sie sie nicht mit einem jener Tiwi-Trottel. Tasia ist zu Beginn dieses verdammten Krieges aufgebrochen, um gegen die Droger zu kämpfen. Sie hat hiermit nichts zu
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