Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Opfer, und meine Schwestern sind jetzt dort und versuchen zu helfen.«
    »Es tut mir seid Leid.« Wegen vieler Dinge.
    So viele Geheimnisse, so viele falsche Geschichten. Die Menschen kannten nur einen Teil der Wahrheit. Jora’hs Vater hatte zahlreiche Pläne entwickelt und Bündnisse geschlossen, die leicht zur Zerstörung der Erde und ihrer vielen Kolonien führen konnten. Als Weiser Imperator bestand Jora’hs höchste Pflicht darin, das Reich zu schützen, um jeden Preis.
    Falls Osira’h schließlich einen Kontakt zu den Hydrogern herstellen konnte… Welche Art von Kompromiss musste er dann schließen? Wie viele Opfer würden die Ildiraner bringen müssen? Und was erwartete die Menschen?
    Erneut sah er Estarra an, und seine topasfarbenen Augen reflektierten das Licht. »Wir alle müssen mit Tragödien fertig werden und uns darauf vorbereiten, unerwartete Bürden zu tragen.«
    Ildiraner des Bediensteten-Geschlechts huschten im Thronsaal umher, trugen Tische herbei, stellten Teller, Schüsseln mit Delikatessen und Blumenvasen darauf. Andere brachten Musikinstrumente und hängten bunte Fahnen auf. Eine Gruppe von Schauspielern kam aus einem Seitengang.
    Jora’h sah auf und erinnerte sich plötzlich an die vorbereiteten Darbietungen – eine weitere Ablenkung, eine weitere unangenehme Pflicht.
    Wenigstens würden sich der König und die Königin am nächsten Tag wieder auf den Weg machen. Sie mussten zur Erde zurückkehren, um sich dort um ihre eigenen dringenden Angelegenheiten zu kümmern. Dann konnte sich Jora’h wieder darauf konzentrieren, das Reich zusammenzuhalten.

27 OSIRA’H
    Die drei Sterne von Durris zählten zu den sieben Sonnen am Himmel von Ildira. Osira’h fand den Tristem schön, mit nichts zu vergleichen, was sie von Dobro kannte.
    Als sich das schnelle Schiff dem Zentrum des Ildiranischen Reiches näherte, sah Osira’h, dass eine der drei Sonnen dem Untergang geweiht war.
    Durris bestand aus einem weißen Zwerg, einer gelben Sonne und einem roten Zwerg, der die beiden umkreiste. Diese instabile Konfiguration hatte schon vor langer Zeit alle großen Planeten aus dem System geschleudert und am äußeren Rand nur einen Halo aus Schutt hinterlassen.
    Beim Vorbeiflug stellten Osira’h und der Dobro-Designierte fest, dass Kugelschiffe der Hydroger und Feuerbälle der Faeros in der Umgebung des gelben Sterns gegeneinander kämpften. Eruptionen und dunkle Flecken in der Photosphäre der Sonne deuteten darauf hin, dass die titanische Schlacht dem Stern bereits den Todesstoß versetzt hatte. Eine von Ildiras sieben Sonnen starb!
    »Geben Sie Alarm«, wies Udru’h den Piloten des Schiffes an. »Und schicken Sie eine Nachricht. Teilen Sie dem Weisen Imperator mit, was wir gesehen haben!«
    Als der Pilot an Durris-B vorbeiflog, trat Osira’h zu ihrem Onkel ans Fenster. Sie wusste nicht, was der Weise Imperator gegen eine solche Katastrophe ausrichten konnte.
    Mit glitzernden Augen beobachtete sie die großen Schwärme fremder Schiffe, die einen gewaltigen, ihr unverständlichen Kampf führten, bei dem die Struktur des Universums selbst das Schlachtfeld zu sein schien. Es flackerte immer wieder in der Photosphäre, und eine blendende Armada aus Faeros-Schiffen stieg auf, um tausend Kugelschiffe der Hydroger in einem Meer aus Flammen anzugreifen.
    Osira’h presste ihre kleinen Hände zusammen. Ganz gleich, welche Lügen sie von ihrem Onkel gehört hatte: Dies geschah tatsächlich, und es war verheerend. Wie konnte selbst das ewige Ildiranische Reich einen solchen Konflikt überstehen?
    »Was hindert sie daran, sich im gesamten Ildiranischen Reich auszubreiten?«, fragte sie voller Ehrfurcht.
    Sie kannte die Antwort, bevor Udru’h sie gab. »Du wirst sie daran hindern.«
    Osira’hs Schicksal bestand darin, die Hydroger aufzusuchen und mit ihren besonderen telepathischen Fähigkeiten einen Kontakt mit ihnen herzustellen. Sie sollte sie dazu bringen, mit dem Weisen Imperator zu verhandeln. Abgesehen von den verräterischen Klikiss-Robotern war es bisher noch niemandem gelungen, mit den Hydrogern zu kommunizieren.
    Udru’h sah sie an und spürte, was in ihr vor sich ging. »Hunderte von Generationen kommen in dir zusammen. Zahllose Personen haben Opfer gebracht, um jemanden mit deinen Fähigkeiten zu ermöglichen. Du darfst sie – und mich – nicht enttäuschen.«
    Der Designierte drückte ihre Schulter, schenkte ihr ein väterliches Lächeln und vertraute darauf, dass sie alles für ihn tun würde.

Weitere Kostenlose Bücher