Gefangen im Palazzo der Leidenschaft
sie.
Falls Lily wirklich glaubte, dies würde ihn enttäuschen, so irrte sie sich gründlich. Die Vorstellung, dass er ihr erster wirklicher Liebhaber sein würde, verstärkte noch sein Verlangen, mit ihr zu schlafen.
Andererseits verflüchtigten sich jegliche Zweifel, die er gehegt haben mochte, was ihre Freundschaft mit Danny betraf.
„Lily.“ Sanft umfasste Dmitri ihr Gesicht. „Unsere Küsse haben mir gezeigt, dass ich sicher nicht enttäuscht sein werde.“
Die Röte auf ihren Wangen vertiefte sich noch. „Wirklich?“
„Oh ja.“ Aufmunternd lächelte er Lily an. „Und wir gehen es so langsam oder schnell an, wie du es wünschst. Oder gar nicht.“
„Gar nicht?“ Irritiert sah sie Dmitri an. Auch wenn sie wissen wollte, warum er so sicher war, dass sie ihn nicht enttäuschen würde, war es ihr viel zu peinlich, ihn zu fragen.
Er nickte. „Das Schlafzimmer, in dem du die letzte Nacht verbracht hast, steht dir immer noch zur Verfügung, wenn du möchtest.“
Seine aufrichtige Miene beruhigte sie. Er meinte, was er sagte. Ihre Nervosität verflog und wich wieder Verlangen. „Ich glaube, ich möchte erst einmal das Schlafzimmer des padrone sehen, ehe ich eine Entscheidung treffe – wenn das für dich in Ordnung ist?“, murmelte Lily.
Das Leuchten in seinen Augen vertiefte sich. „Ganz wie du willst, Lily.“
Diesmal machte ihr die Stille im Palazzo überhaupt nichts aus, als sie kurz in die Küche gingen, wo er eine Flasche Rotwein öffnete und zwei Gläser dazu mitnahm. Vielmehr fand Lily es beruhigend, zu wissen, dass sie ganz allein waren, als sie durch die stillen Gänge zu Dmitris Schlafzimmer gingen.
Eingetaucht in helles Mondlicht, das durch zwei riesige Fenster fiel, und den Schein einer goldenen Lampe am Bett, war es größer und prächtiger als jedes andere, das Lily je gesehen hatte. Der Teppich in dunklem Gold war so dick, dass ihre Absätze ganz darin versanken. Ein niedriger Tisch mit bequemen Sesseln stand vor einem der hohen Fenster, und an einer Wand entdeckte sie eine lange, reich verzierte Kommode mit dazu passendem Schrank. Der Raum wurde jedoch von einem großen Himmelbett mit goldenen Vorhängen beherrscht, die zu dem Überwurf und den sechs kleinen Kissen vor den Kopfkissen passten.
Ein Schlafzimmer, das eines Königs würdig war.
Oder eines italienischen Grafen.
Ein Mann, den von einer englischen Lehrerin Welten trennten.
Als Lily ihre Umhängetasche auf einem der verzierten Brokatstühle ablegte, kehrte ihre Nervosität mit aller Macht zurück.
Dmitri schenkte zwei Gläser Rotwein ein und trat damit zu Lily, die mitten im Schlafzimmer stand. Mit rauer Stimme brachte er einen Toast aus. „Felice Natale.“
Mit großen Augen sah sie zu ihm hoch. „ Felice Natale , Dmitri.“
Dmitri beobachtete Lily über den Rand seines Glases hinweg, als sie beide an dem Wein nippten. Er selbst trank kaum etwas, doch Lily nahm einen großen Schluck, ein weiteres Zeichen ihrer Nervosität, die er zu gern zerstreuen würde.
Er nahm ihr das Glas aus den unruhigen Fingern, stellte es zusammen mit seinem auf dem Tischchen neben dem Bett ab, ehe er sanft ihre erhitzten Wangen umfasste. „Du bist sehr, sehr schön, cara “, murmelte er und beugte sich hinunter, um zärtlich ihren Hals zu küssen. Ihre Haut war weich wie Samt und schmeckte nach Honig und purer Sinnlichkeit. Die er zu gern erforschen würde.
Leise stöhnte er auf, als er ihr mit den Lippen übers Ohr strich. Er spürte, wie sie bebte und die Luft anhielt, als er ihr sanft ins Ohrläppchen biss und es dann mit der Zungenspitze liebkoste.
Langsam hob sie die Hände und legte sie auf seine Brust, die Berührung zart wie ein Schmetterlingsflügel. Dmitri hielt sein Verlangen streng unter Kontrolle, fest entschlossen, ihr erst die Nervosität zu nehmen, ehe er sich gehen ließ.
Ein Entschluss, den er in dem Moment vergaß, als er ihre weichen Lippen am Hals spürte …
Leise seufzte Lily auf, als Dmitri ihren Mund eroberte und sie an sich presste, sodass sie seine Erregung spürte.
Hungrig küssten sie sich, nahmen, gaben, liebkosten einander, in dem wilden Verlangen, einander näher zu sein, als die Barriere ihrer Sachen es erlaubte.
Lilys Wangen waren gerötet, die Lippen geschwollen, ihre Knospen hart. Zwischen ihren Schenkeln pulsierte es, als Dmitri sich kurz von ihr löste, sie hochhob und zu dem großen Bett hinübertrug. Er lehnte sie gegen die weichen Kissen, richtete sich wieder auf, zog die Jacke aus
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