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Gefangene deiner Dunkelheit

Titel: Gefangene deiner Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sein sollte, wie es bei dir war, weiß ich nicht, ob das zu schaffen ist.« Manolito hatte die Handschrift des Vampirs erkannt. Es war mit Sicherheit einer der Malinov-Brüder. Er war mit ihnen aufgewachsen, hatte mit ihnen gelacht, herumgetobt und Seite an Seite mit ihnen gekämpft. Sie waren Freunde gewesen.
    »Wenn wir alles ganz im Stillen tun, machen wir den Vampir vielleicht nicht darauf aufmerksam, dass du uns hilfst.«
    »Wenn du willst, dass ich deinen Leuten zu Hilfe komme, musst du mir sagen, wer die Frau ist, damit wir sie unter unseren Schutz stellen können. Du und ich, wir wissen beide, dass deine Männer schon zu sehr außer Rand und Band geraten sind, um sie an das Morrison Laboratory zu übergeben. Sie werden sie missbrauchen, sie zwingen, sich zu unterwerfen, und sie irgendwann zerbrechen. Und falls das wie durch ein Wunder nicht geschehen sollte und deine Männer sie dem Vampir übergeben, ist sie sowieso schon tot.«
    »Ich werde sie beschützen.«
    »Der Vampir hat dich schon einmal erwischt, ohne dass du es bemerkt hast. Er bewegt sich ungesehen unter euch. Nenn mir ihren Namen.«
    »Sie wird sich dir nicht beugen wollen.«
    »Ich verlange nicht, dass sie sich mir beugt, mich interessiert nur ihre Sicherheit.« Manolito blickte sich noch einmal wachsam um. Die Schatten wurden länger und kamen wieder näher. Er konnte die Gesichter zwischen dem Blattwerk sehen. Straff über Knochen gezogene Haut. Schwarze Löcher als Augen. Schiefe, braun befleckte Zähne. Manolito verlagerte unauffällig sein Gewicht auf seine Fußballen und bereitete sich auf den unvermeidlichen Angriff vor. Doch dann blinzelte er, und die Bilder verblassten wieder.
    »Diese Frau hat lange Frauen unserer Spezies gerettet und gegen unsere Krieger gekämpft. Sie hasst die Männer. Sie wird sich unter niemandes Schutz begeben. Das ist nicht ihre Art.«
    »Du sprichst von Juliettes Cousine Solange.«
    Luiz nickte. »Es gibt keine andere wie sie, zumindest wissen wir von keiner. Sie ist fast so stark wie unsere Krieger und eine ebenso gute Kämpferin. Sie entstammt einer langen, reinen Linie, die sich Jahrhunderte von Jahren zurückverfolgen lässt. Wir betrachten sie als die Zukunft unserer Spezies. Sie will allerdings natürlich nichts mit uns zu tun haben. Ich habe versucht, die anderen zu überreden, mit ihr zu sprechen, zu versuchen, eine Freundschaft aufzubauen und sie um Rat zu bitten, was unternommen werden kann, um unsere Frauen zu uns zurückzubringen. Die Frauen hören auf sie, aber ich habe keine Stimme mehr. Nicht, solange wir den Einfluss des Vampirs unter uns nicht zunichte machen können.«
    Manolito wusste, dass Solange und Juliettes jüngere Schwester Jasmine es ablehnten, zu der Ranch der De La Cruz' zu kommen, um Juliette zu besuchen, doch sie hatten sich immerhin bereit erklärt, auf dem Anwesen der De La Cruz' auf ihrer Privatinsel zu bleiben. Die Insel war unberührt und das Ferienhaus darauf auf drei Seiten vom Regenwald geschützt. Manolito hatte sich schon gefragt, warum Luiz sich auf ihrem Besitz aufhielt – obwohl... Die Jaguarmenschen betrachteten schließlich den gesamten Regenwald als ihr Reich. Sie waren erstaunlich gute Schwimmer, und die angeschwollenen Flüsse hatten sie nie abschrecken können.
    »Du bist also hergekommen, um sie zu suchen.«
    Luiz wandte für einen winzigen Moment den Blick ab. »Ja. Wir hielten es für möglich, dass sie hierherkommen würde. Wir wussten, dass sie sich nicht zu eurer Ranch begeben würde.«
    »Und dir war bekannt, dass die jüngere Frau bei ihr war. Die, die Juliette und Solange von euren Männern zurückgeholt haben.«
    »Nicht von meinen. Ich habe keine Kontrolle mehr über sie. Ich hatte gehofft, sie vor den anderen zu finden.«
    »Und was hättest du mit ihr getan?«, fragte Manolito mit einem gefährlichen Glitzern in den schwarzen Augen.
    Luiz schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich dachte, ich käme, um mit ihnen zu reden, doch dann witterte ich dich, und plötzlich war ich sehr verwirrt.« Er rieb sich seine Stirn. »Ich dachte, du wärst hier, um uns unsere Frauen zu stehlen, und wollte dich töten.«
    »Du hattest dich noch unter Kontrolle, als du auf die Insel kamst, aber dann geschah etwas. Du musst dem Vampir also hier begegnet sein«, sagte Manolito alarmiert. Das konnte nur bedeuten, dass der Meistervampir in der Nähe war, irgendwo hier auf der Insel, und niemand wusste es. Solange, Jasmine, Juliette und sogar sein Bruder Riordan waren

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