Gefangene der Dunkelheit
wie Honig und warm wie Blut, und ihr Verlangen nach ihm war wie ein Fieber, das bis ins Mark ihrer Knochen brannte.
»Gareth«, murmelte sie und flehte ihn um Gnade an, als sein Kuss zu ihrer Wange wanderte und seine Arme sie noch fester an sich drückten.
»Komm mit mir nach Hause.« Er liebkoste sie hinter dem Schleier ihres Haars. Seine Worte klangen an ihrem Ohr sanft, aber nachdrücklich.
»Nein, das werde ich nicht.« Sie weinte Tränen aus Blut, aber seine Augen waren geschlossen. Er konnte es nicht sehen, hatte die Wahrheit nie gesehen. »Gareth, ich kann nicht …«
»Du kannst.« Er schlang seine Arme um sie und legte ihren Kopf an seine Schulter, sodass ihr Gesicht noch immer verborgen war, während er sie zu trösten versuchte. »Was auch immer geschehen ist, was auch immer dich verletzt hat, ich kann dir Sicherheit geben.« Ein ersticktes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle, und ihr Herz wand sich vor Kummer. »Heirate mich, Prinzessin.« Die neckende Liebkosung war mehr, als sie ertragen konnte. Sie musste wirklich den Verstand verlieren. Wie konnte sie das geschehen lassen? Wie konnte sie es so weit kommen lassen? »Ich werde dir sogar ein Schloss bauen«, versprach er. »Wunderschöner als dasjenige, das du, wie du sagst, verloren hast.«
»Nein.« Sie konnte nichts mehr vortäuschen, weder um seinet- noch um ihretwillen. Sie zog sich zurück, um ihn anzusehen, und ließ den Hunger sich, vom Dämonenglanz bernsteinfarben, in ihren Augen zeigen. »Sieh mich an, Gareth.« Er trat einen Schritt zurück, hielt sie aber noch immer in den Armen, und sie knurrte und entblößte ihre Zähne.
»Du …« Erkenntnis dämmerte im Licht seiner blauen Augen, und sein Gesicht wurde bleich. »Ich habe geträumt … ich dachte, es wäre ein Traum …«
»Ein Albtraum«, korrigierte sie ihn. Sie schnappte nach ihm wie ein Tier, und er wich schließlich zurück und ließ sie los. »Willst du eine Dämonin zu deiner Braut nehmen?« Sein Mund bewegte sich, als wollte er antworten, aber es drang kein Laut daraus hervor, und seine Augen blickten noch immer starr vor Entsetzen. Sie streckte eine Hand aus, um seine Wange zu berühren, doch er zuckte zurück und hob die Hand, als wollte er sie schlagen. »Vergiss mich, Gareth.« Ihr Herz schmerzte, als sie sich zurückzog, mit einem Kummer, wie sie ihn niemals wieder zu empfinden geglaubt hatte. »Du darfst nicht mehr an mich denken.«
»Roxanna!«, rief er, als sie den Rand der Lichtung erreichte. Sie wandte sich um und sah ihn an, während Tränen ihre Wangen hinabströmten. Dann verwandelte sie sich in die schwarze Bergkatze und verschwand im Wald.
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