Gefangene der Flammen
bist für alle Ewigkeit an mich gebunden.«
Riley konnte es kaum glauben, doch ein weiteres lustvolles Erschauern durchlief sie, und anstatt langsam in ihr abzuklingen, loderte die Lust von Neuem in ihr auf. Wieder und wieder erreichte sie den Gipfel. Sie konnte spüren, dass sich etwas in ihr verändert hatte. Sie war … mehr geworden … entwickelte sich weiter. Und sie war an ihn gebunden und wollte ihn niemals gehen lassen. Es war fast so, als würden sie von Millionen winziger Fäden miteinander verwoben.
Dax küsste ihre Augenlider. »Ainaak terád vigyázak. Du wirst stets in meiner Obhut sein.«
Obwohl Riley am ganzen Körper zitterte, zwang sie sich, die Energie zu finden, ihre Hand an Dax’ Gesicht zu legen. Seine unglaublich langen Wimpern waren nass, und sie berührte ihre Spitzen zärtlich.
Dax wandte den Kopf, um ihren Finger in den Mund zu ziehen, und saugte sanft daran, bevor er ihn wieder freigab. »Das Bindungsritual ist unsere Form der Heirat, nur ist unsere ›Ehe‹ sehr viel dauerhafter. Das Ritual bindet deine Seele an meine. Vielleicht hätte ich warten sollen, bis du eine bessere Vorstellung davon hast, worauf du dich einlässt. Ich weiß, dass es keine Entschuldigung ist, aber ich will nicht mehr allein sein, Riley.«
»Ich auch nicht«, versicherte sie ihm und blinzelte, um ihre Tränen zu verdrängen. »Ich wollte es, und ich will es immer noch. Egal, was auch geschieht, Dax, ich habe den Entschluss gefasst, bei dir zu bleiben. Du hast mich gewarnt, dass es kein Zurück mehr geben würde, und darauf bin ich vorbereitet.«
Er rollte sich zur Seite und nahm sie mit sich, sodass sie halb auf seiner Brust lag, ihr Gesicht an seiner Schulter. Sie war sicher, dass sie, wenn sie allein wäre, entsetzt über die Tragweite ihrer Entscheidung wäre, aber so kuschelte sie sich an ihn und strich ihm liebevoll mit einer Hand über das Haar und mit der anderen über die Brust.
Dax schloss sie in die Arme und hielt sie fest an sich gedrückt. »Wirst du schlafen, sívamet?«
»Ja. Du kannst die Blumen für Gary und Jubal sammeln«, sagte sie. »Ich werde mich für den Rest der Nacht nicht mehr von der Stelle rühren.«
Dax lachte leise und drückte einen Kuss auf ihren Kopf. »Wie Ihr wünscht, Mylady.«
KAPITEL VIERZEHN
R iley erwachte in ihrer Hängematte im Lager. Sie war nicht sicher, wieso sie wusste, dass es nur noch wenige Minuten bis zum Sonnenuntergang waren, doch für sie bestand kein Zweifel daran, wann genau die Sonne untergehen würde. Hatte sie so lange geschlafen? Zuerst dachte sie, das Summen der Insekten hätte sie vielleicht geweckt, weil das Geräusch ihr sehr laut und aufdringlich erschien. Auch das Zwitschern der Vögel in den Bäumen über ihr, die sich auf eine lange Nacht voller Gefahren durch Raubtiere vorbereiteten, war viel lauter als gewöhnlich. Alles war viel lauter, sogar das Schnarchen einiger der Männer.
Ihre Hand tat weh, und als sie sie anhob, sah sie, dass sie stark geschwollen war. Eine Spinne oder irgendein anderes Insekt hatte sie offenbar gestochen, und die Schwellung war eine allergische Reaktion darauf. Riley konnte sich nicht erinnern, je allergisch auf Insektenstiche reagiert zu haben, aber sie wusste, dass die Insekten im Regenwald alle möglichen Gifte übertragen konnten. Sie würde etwas dagegen unternehmen müssen. Ihr Erste-Hilfe-Kasten war in ihrem Rucksack.
Verärgert setzte sie sich in ihrer Hängematte auf und betrachtete den Lagerplatz. Ihr Körper war auf köstliche Weise wund an Stellen, von denen sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie sie besaß. Ihr Herz schlug ein bisschen zu schnell bei der Erinnerung an die Ungeheuerlichkeit dessen, was sie getan hatte – sich Dax hinzugeben –, doch ihre Verärgerung galt niemand anderem als ihr selbst.
Wenn sie ehrlich sein sollte, hatte sie sich ihm so gut wie an den Hals geworfen. Er hatte sogar versucht, es ihr auszureden. Und wenn sie nach Tagen rechnete, waren sie sich eigentlich gerade erst begegnet. Trotzdem hatte sie das Gefühl, ihn besser zu kennen als irgendjemand anderen in ihrem Leben. Durch ihre enge geistige Verbindung hatte sie sehr viel über ihn erfahren.
Riley biss sich in den Daumen und versuchte, ihr biederes bisheriges Leben mit ihrem Verhalten im Regenwald unter einen Hut zu bringen. Aber würde sie so dumm sein, ein solch erstaunliches, unglaubliches, aufregendes erstes Mal zu bereuen? Es war ja nicht so, als wäre sie noch auf der Highschool. Sie war
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