Gefangene der Flammen
und den glitzernden Rubinen über ihnen auf. Sie atmete stoßweise, und Dax merkte, dass er ganz unwillkürlich seine Atemzüge ihren anpasste und versuchte, auf den Schmerzwellen zu bleiben, statt ihnen zu unterliegen.
In einer der kurzen Atempausen von dem Schmerz berührte Riley ihr Gesicht und runzelte die Stirn, als sie die Blutströpfchen an ihrer Hand sah. »Ich bin okay, Dax. Ich schaff das schon«, versicherte sie ihm.
»Ich weiß«, erwiderte er und zwang sich zu einem zuversichtlichen Lächeln. Die Umwandlung war brutal, und es gab nicht viele Möglichkeiten für ihn, um Riley dabei zu helfen. Er hatte ihren Befehl, aus ihrem Kopf zu bleiben, ignoriert und versuchte, ihren Schmerz auf sich zu nehmen, was jedoch unmöglich war. Um sie nicht seine wachsende Besorgnis sehen zu lassen, bedeckte er ihre Lider mit Küssen bis zur nächsten großen Schmerzwelle.
Der Alte begann, um die Vorherrschaft zu kämpfen, weil er den furchtbaren Schmerz beenden wollte, der Riley quälte. Dax hatte noch nie Panik gekannt, doch jetzt setzte sie sehr schnell ein. Das heiße Wasser nützte nichts mehr. Nichts konnte die heftigen Krämpfe aufhalten, und sie waren gefährlich mit so viel Felsgestein um sie herum. Riley musste sich ständig übergeben, weil ihr Körper kämpfte, um sich von Toxinen zu befreien.
Dax hob sie auf die Arme. Ich hab sie, Alter. Sie stirbt nicht.
Und ob, du Narr! Wir werden sie verlieren.
In dem Moment bewegte Riley eine Hand und strich Dax übers Haar. Trotz der Schmerzen und des hohen Fiebers, die sie quälten, schwang ein Anflug von Belustigung in ihrer Stimme mit. Männer sind eindeutig das schwächere Geschlecht. Ich stehe das durch. Also hört auf zu streiten, ihr zwei!
Genauso schnell war ihre Belustigung jedoch wieder verschwunden, als eine neuerliche Schmerzwelle sie überschwemmte, ihr den Atem raubte und sie fast aus seinen Armen riss.
Sie war ein Kind der Erde, und darauf baute Dax. Er trug Riley zu der tiefen Mulde, die er vorbereitet hatte, ließ sich mit ihr hinab und legte sie behutsam in die kühle Erde. Sofort setzte ein Gewisper weiblicher Stimmen ein, die beruhigend auf sie einsprachen und die Verbindung zu ihr suchten.
Der Alte schwieg, doch Dax spürte, dass auch er Riley zu erreichen versuchte und das Einzige berührte, was er konnte – ihre Seele. Die Fäden, die Riley an Dax banden, dehnten sich, um auch die Seele des Alten mit einzubeziehen.
Bist du sicher? , warnte Dax, schockiert über die Großzügigkeit des uralten Drachen. Seine Zeit war abgelaufen, doch er hatte Dax seine Seele überlassen, um bei der Vernichtung des Bösen mitzuhelfen. Jetzt bezog er auch Riley in diese Entscheidung ein und bot ihr seine Seele und seinen Beistand auf ihrer Reise in die Welt der Karpatianer an.
Ich bin mir sicher. Sie ist deiner würdig. Sie kann mich rufen, wann immer sie mich braucht, erwiderte der Feuerdrache mit unerschütterlicher Entschlossenheit. Dax und Riley waren seine Familie, und er würde sie mit allem, was er war, verteidigen.
Indem er Rileys Seele an die seine band, versenkte der Alte sich in sie und versuchte zu tun, was Dax nicht konnte – ihren Übergang zu beschleunigen und ihre Qualen zu erleichtern. Das leise Geflüster in der Erde wurde lauter. Dax merkte, dass Riley ruhiger wurde und die weißen Linien, die sich in ihr Gesicht gegraben hatten, schwächer wurden. Die Stimmen beruhigten sie offenbar, und der Alte sorgte dafür, dass sich ihre Organe schneller veränderten.
Mit einem schrecklichen Keuchen, einem Röcheln und einer letzten Woge grauenvollen Schmerzes ließen die Krämpfe nach. Für einen Moment lag Riley reglos da, doch dann wandte sie sich Dax mit großen, gequälten Augen zu. Ihr Gesicht war geprägt von Erschöpfung, und ein feiner Schweißfilm bedeckte ihren Körper. Winzige Blutstropfen standen auf ihrer Stirn und rannen an ihrem Körper hinunter.
»Eine Geburt sollte besser nicht so schlimm sein«, flüsterte sie. »Oder du erledigst das.«
Dax zwang sich zu einem Lächeln. Seine Lippen waren steif vor Anspannung. Sogar sein Kinn schmerzte. Aus Angst, irgendetwas anderes zu berühren, küsste er Rileys Hand. »Abgemacht. Und nun werde ich dich in einen heilsamen Schlaf versetzen. Du brauchst keine Angst zu haben; ich werde jeden Moment bei dir sein.«
Und ich , versicherte der Alte.
Ich halte dich in meinen Armen , flüsterte Annabel.
Du bist hier sicher , fügten die anderen weiblichen Stimmen hinzu.
»Ich liebe dich, Dax«,
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