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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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herzustellen. Sie waren schon lange vor Mitros Verrat Freunde gewesen, und in den Jahrhunderten ihrer gemeinsamen Reisen hatte sich diese Freundschaft noch vertieft. Das Zusammensein mit Arabejila hatte ihm sogar ein gewisses Empfindungsvermögen ermöglicht. Sie war einzigartig gut darin gewesen, den Kriegern ihres Volkes Trost zu spenden – und Dax war fast schon als Krieger auf die Welt gekommen. Er hatte ein Talent dafür, Böses aufzuspüren. Er konnte es riechen, es im Inneren der Personen sehen, und als er Mitro begegnet war, hatte er sofort seinen faulen Kern erkannt.
    Während Dax sich durch die heißen Kammern bewegte, hörte er das Flüstern des Vulkans, der ihm von einer mächtigen, heilkräftigen Frau erzählte, die eine wahre Tochter der Erde war. Dax konnte den genauen Moment bestimmen, in dem sie die Hände in die Erde tauchte, denn der Vulkan reagierte mit einer hektischen Betriebsamkeit darauf. Doch Dax spürte nicht nur die sofortige Reaktion des Vulkans, des Bodens, ja sogar des Kerns der Erde, sondern auch die seines eigenen Blutes. Eine vertraute, ihm zugleich aber auch unbekannte Reaktion. Als wäre es Arabejila – nur jetzt noch sehr viel mehr. Diese Frau war eine Kraft, die man nicht unterschätzen durfte. Während Arabejila durch und durch sanftmütig gewesen war, hatte diese Frau einen Kern aus Hitze und Feuer.
    Dax setzte seinen Weg durch das Labyrinth von Lavaröhren und Höhlen fort und bewegte sich immer näher auf die Barriere zu. Wahrscheinlich dachte Mitro, er könne mit dem Ausbruch des Vulkans durch diese kleine Stelle entkommen, die er jahrhundertelang bearbeitet hatte, um sie auszudünnen. Dax hatte sich nie anmerken lassen, dass er sich Mitros Streben bewusst war.
    Er hatte den Untoten niemals bei der Arbeit an der Barriere erwischt, und alle Spuren waren sorgfältig beseitigt, nur mit einem hatte Mitro nicht gerechnet, und zwar mit der starken Blutsverbindung zwischen Seelengefährten. Mitro hatte den ganzen Berg – jeden Stein, jede Ritze und Spalte – mit seinem ekelerregenden Geruch erfüllt, um es Dax unmöglich zu machen, ihn aufzuspüren. Bei diesem einen Fluchtweg hatte Mitro es jedoch zu spät getan. Er hatte nicht bedacht, dass Arabejila und Dax auf der Jagd nach ihm sehr häufig Blut ausgetauscht hatten, und als er mit seiner Arbeit an der Barriere begonnen hatte, hatte Dax diese Blutsbande nutzen können, um den Vampir aufzuspüren. Und diese Stelle hatte Dax sich im Gedächtnis eingeprägt.
    Arabejilas Blut rief ununterbrochen nach Mitros, und als die Erde Dax mehr und mehr zu ihrem Kind machte, begann auch sein Blut, die Verbindung zu Arabejilas Lebensessenz zu suchen. Er musste nur gut zuhören. Und nun, mit der Seele des Drachen in sich, hatte er einen zusätzlichen Vorteil: Sein Sehvermögen und Geruchssinn waren sehr viel ausgeprägter als zuvor. Und die Hitze des Vulkans stärkte ihn eher, als ihn zu ermatten. Der Alte und Dax verstanden es inzwischen auch besser, ihre Sinne und den gleichen Körper zu teilen. Daher wusste Dax jetzt ganz genau , wo Mitro war. Er konnte spüren, wie der Vampir gegen die Fesseln ankämpfte, die die fremde Frau ihm angelegt hatte.
    Mitro hatte sich direkt an der ausgedünnten Stelle der Barriere platziert, wo Dax ihn auch bereits erwartet hatte. Im Stillen bedankte sich der Karpatianer bei der Fremden und Arabejila. Endlich würde er den Vampir vernichten können und seine Pflicht gegenüber seinem Volk erfüllt haben und frei sein, um ins nächste Leben überzuwechseln! Von dem Gedanken beflügelt, bewegte er sich noch schneller durch das kilometerlange Labyrinth von Höhlen. Magmatümpel blubberten Unheil verkündend auf seinem Weg nach oben, und Dampf und Hitze vereinten sich zu einem dichten Nebel. Dax benutzte die Augen des Drachen, um durch den heißen Dunst den Weg zu finden, und jagte den Vulkan hinauf, um Mitro zu erreichen, solange der Untote noch gefangen war.
    Dann schien der Vulkan plötzlich tief Luft zu holen, der heiße Wind im Inneren des Berges verstummte, und eine unheilvolle Stille, die einen heftigen Sturm ankündigte, breitete sich aus. Dax konnte den genauen Moment spüren, in dem die fremde Frau ihre Aufmerksamkeit von Mitro abwandte, um den katastrophalen Ausbruch zu verhindern. Er konnte es ihr nicht verübeln, denn es gab Menschen, die sie retten musste – genau wie er. Dax beschleunigte das Tempo und schoss buchstäblich durch die beiden letzten Kammern, die zu der Schwachstelle in der Barriere

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