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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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führten, wo er Mitro finden würde.
    Er hörte das triumphierende Gekicher des Vampirs, als die Fesseln von ihm abfielen und er zu der dünnen Stelle in der Barriere hinaufeilte. Dax traf ihn von der Seite, als er sich mit voller Wucht gegen den Körper des Untoten warf und ihn hinunter- und von seinem Ziel wegstieß.
    Mitro kreischte vor Frustration und Wut und versuchte, Dax zu entkommen und Abstand zwischen ihn und sich zu bringen. Doch Dax war zu schnell und zu stark und blieb ihm auf den Fersen, bis sie sich Brust an Brust gegenüberstanden – und dann stieß Dax dem Untoten die Faust durch Muskeln, Knochen und Gewebe hindurch, um an sein verdorrtes Herz heranzukommen.
    Dax starrte Mitro in die schwarzen Augen, die Augen eines Wahnsinnigen, eines seelenlosen Monsters. Er war bereits gestört geboren worden und hatte mit voller Absicht alles Gute in seinem Leben zerstört. Dax’ Finger berührten schon das verdorrte schwarze Herz des Vampirs, und er stieß seine Nägel, die von diamantener Härte waren, noch tiefer in Mitros Oberkörper, um das einzige Organ, das seinen Tod herbeiführen würde, zu ergreifen.
    Mitro schrie und kreischte, holte mit seinen langen Krallen nach Dax’ Gesicht aus und riss lange Furchen vom Auge bis zum Kinn hinein. Dann stieß er dem Jäger eine Faust in die Brust und versuchte seinerseits, das Herz des Gegners zu erreichen, bevor der Karpatianer ihm das seine nehmen konnte.
    Heißer, geschmolzener Fels durchbrach die Kammer, schoss in die Höhe und prallte gegen die von Arabejila errichtete Barriere. Die Hitze war so enorm, dass die Barriere schmolz und mit ihr Dax’ und Mitros Haut. Mitros Gesicht erschlaffte, als wäre die Haut zu dünn geworden und rutschte von seinem Schädel und den Knochen. Dax wusste, dass auch seine eigene, an den Vulkan gewöhnte Haut nicht länger der enormen Hitze aus dem tiefsten Kern der Erde standhalten konnte. Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr.
    Das einzig Wichtige war, Mitro zu vernichten. Der Vampir konnte Dax das Herz herausreißen und es in die brodelnde Lava werfen, die sich auf sie zubewegte, und es wäre das Opfer wert, solange Mitro nur für immer aus der Welt verschwunden war. Dax stieß die Finger noch tiefer in die Brust des Untoten, um nach dem Herzen zu greifen. Da riss Mitro plötzlich ein noch größeres Loch in Dax’ Oberkörper. Für einen Moment fühlte es sich so an, als zerfetzte er Dax mit einem stumpfen Messer den Körper, aber der Jäger verdrängte den Schmerz und konzentrierte sich auf seine Aufgabe.
    Seine Finger schlossen sich um das geschrumpfte, verdorrte Herz und begannen, es herauszuziehen. Der Vampir stieß einen gellenden Schrei aus und fuhr mit einer Hand über Dax’ Gesicht und Augen. Mit der anderen tastete er weiterhin nach dem Herzen, um es herauszureißen und Dax zu töten, bevor der Jäger ihm zuvorkam.
    Aber Dax zerrte das Herz schon aus der Brust des Untoten und schaute ihm ruhig in die Augen, als er das nutzlose Organ in den feurigen Tümpel unter ihnen fallen ließ. Er empfand keine Feindseligkeit dem Vampir gegenüber, keinen Triumph oder gar Trauer. Das verrottete Organ entzündete sich, sowie es den brodelnden Kessel geschmolzenen Gesteins berührte.
    Aber statt leblos in Dax’ Armen zusammenzubrechen, wie es hätte sein müssen, sobald das Herz des Untoten vernichtet war, verzogen sich Mitros Lippen zur Parodie eines Lächelns, und seine spitzen, schwarz verfärbten Zähne schnappten mit einem beunruhigenden Klicken zu. Triumphierend, bösartig wie immer und noch sehr lebendig, beugte sich der Vampir ganz unvermittelt vor und trieb Dax die Fänge in die Kehle.

KAPITEL SIEBEN
    L angsam verdunkelte sich der Himmel, als würde er nach und nach von einem gewaltigen Schatten überzogen. Ein lautes Grollen ging dem jetzt noch viel stärker werdenden Beben im Untergrund voraus. Eine dichte Aschewolke wurde aus dem Vulkan geschleudert und schoss zum Himmel auf wie ein mächtiger schwarzer Turm, der sich im Aufsteigen noch verbreiterte. Innerhalb von Minuten war die Schwärze schon fast undurchdringlich. Dann begann es zu regnen, und ein starker Schauer pudriger schwarzer Tropfen prasselte herab.
    Riley, die geistig und körperlich vollkommen erschöpft war, konnte kaum den Kopf heben. Ihr Körper war bleischwer und vollkommen entkräftet. Sie kniete auf der Erde und versuchte zu überlegen, was zu tun war, doch ihr Verstand verweigerte ihr den Dienst. Durch den Schleier der Dunkelheit spähte sie

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