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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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andere Karpatianer erlegen waren. Die Unschuldigen mussten um jeden Preis beschützt werden. Dazu war Dax geboren worden, und es war der Grund dafür, dass er noch lebte.
    Mordlust hatte den roten Drachen fest im Griff, als er sich den Berg hinaufkämpfte, um Mitro zu vernichten. Feuer sprühte aus seinem Rachen, schoss den Berg hinauf und züngelte über den Schwanz der schwarzen Kreatur.
    Mitro konnte sich gerade noch in den Himmel aufschwingen, als der Vulkan ausbrach. Die ganze Seite des Berges explodierte und schleuderte Felsen und Bäume durch die Luft wie Kinderspielzeuge. Wolken aus glühender Asche und überhitzten Gasen brausten mit unglaublicher Geschwindigkeit den Berg hinunter.
    Was Ablenkungen anging, war diese eine ausgezeichnete. Mitro jetzt noch zu verfolgen würde den sicheren Tod für die Menschen bedeuten, die den Berg hinunterliefen. Im Bruchteil von Sekunden – denn mehr Zeit blieb ihm nicht – entschied sich Dax.
    Wir müssen sie retten, Alter. Besonders die Frau.
    Er versuchte nicht, den Drachen seinem Willen zu unterwerfen, sondern verschmolz ihn mit dem des Alten und verwob ihre instinktivsten Triebe miteinander. Mit einem Aufschrei fuhr der Alte herum und schwang sich in die Luft, um an einem steilen Hang entlang auf die fliehenden Menschen unter ihnen herabzustoßen. Als sie sich der kleinen Gruppe näherten, breitete der Drache weit die Flügel aus, sodass sie einen schützenden Schirm über den Menschen bildeten. Asche und glühend heiße Steine prasselten auf die Haut des Alten. Er verankerte die Krallen in der Erde, rollte sich zusammen und nahm die vier Menschen, ohne ihre furchtsamen und überraschten Schreie zu beachten, unter seine Flügel. Als die pyroklastische Wolke ihn traf, steckte der Drache den Kopf unter die Flügel.
    Sein unverletztes Auge lag an seinen Schwanz gepresst, und da sein linkes vorübergehend geblendet war von der Wunde, die Mitro ihm dort zugefügt hatte, konnte er die Gesichter der Menschen unter seinen Flügeln nicht erkennen. Außerdem hatte er bei seiner Landung so viel Staub und Asche aufgewirbelt, dass vermutlich auch die Menschen nicht viel sehen konnten. Wahrscheinlich fiel ihnen das Atmen schwer. Aber sie würden überleben, und das war das einzig Wichtige.
    Dax versuchte, den Alten zu beruhigen, um das instinktive Knurren in der Brust des Drachen zum Verstummen zu bringen. Er wollte die Menschen nicht noch mehr verängstigen.
    Zu seiner absoluten Überraschung schob sich plötzlich eine kleine Hand vor und berührte die Wunde unter dem Auge des Alten. Die Berührung war nur sehr, sehr sachte, doch so unerwartet und furchtlos, dass Dax und der Drache vor Verwunderung erstarrten.
    Vor langer, langer Zeit, noch bevor Dax geboren worden war, hatten die Menschen sich Geschichten von Drachen und Jungfrauen erzählt. Einige sagten, kein Drache könne dem Ruf einer Jungfrau widerstehen. Aber als die Frau jetzt diese kleine, sanfte Hand auf ihn legte, wusste Dax, dass es nicht ihr Ruf, sondern ihre Berührung war, eine kleine Liebkosung, die das wilde Drachenherz besänftigte. Wie paradox das war – Zerbrechlichkeit, die über Stärke siegte!
    Schließlich ließ die Eruption des Vulkans nach, und für einen weiteren langen Moment verharrten alle, ohne sich zu rühren. Dax wusste nicht recht, was zu tun war. Alles in ihm konzentrierte sich auf diese schlanke, kleine Hand, die unter dem verletzten Auge des Drachen lag.
    Doch dann ertönte plötzlich ein scheußliches, krächzendes Gelächter in seinem Kopf und riss ihn aus seiner merkwürdigen Benommenheit.
    Du hast wieder mal versagt, Danutdaxton. So wie du immer versagen wirst , erfüllte Mitros höhnische Stimme Dax’ geschärfte Sinne mit ekelerregender Deutlichkeit. Weil ich das überlegene Wesen bin und du stets schwach sein wirst!
    Der Alte breitete die Flügel aus und hockte sich auf die Hinterbeine. Trotz seiner Verletzungen stieß der Drache ein herausforderndes Brüllen aus, das laut genug war, um kilometerweit gehört zu werden. Dann öffnete er weit den Rachen und stieß eine Flamme aus, die wie ein Leuchtfeuer in den dunklen Himmel aufstieg, die Aschewolken durchbrach und die ganze Umgebung in ein feurig rotes Glühen tauchte. Doch Mitro war bereits verschwunden.
    Ausgelaugt und ermattet, wandte sich der Alte langsam wieder den Menschen zu, die sich vor seinem markerschütternden Brüllen die Ohren zugehalten und auf dem Boden zusammengerollt hatten, um sich vor der enormen Hitze seiner Flamme

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