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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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schlug mit den Flügeln, um Kraft zu sammeln und sich in die Luft zu erheben.
    Der Alte, der seine Beute nicht entkommen lassen wollte, beschleunigte sein Tempo, packte den schwarzen Drachen am Hinterbein und schleuderte ihn in eine nahe Baumgruppe hinein.
    Riley blinzelte, als sich die Höhle um sie herum auflöste. Draußen regnete es weiter Asche, helle weiche Flocken, die die Luft verdichteten und die Bäume und Pflanzen wie Daunen zudeckten. Der Wald ringsumher war nicht beeinträchtigt – die Eruption hatte die Bäume an dieser Seite des Berges nicht zerstört –, aber ein paar vereinzelte Feuer hatten größere Schäden verursacht. Etwa vierzig, fünfzig Meter höher konnte sie die verheerenden Auswirkungen auf die Ruinen des Dorfes der Wolkenmenschen sehen. Bergauf und bergab glühten Feuer, deren orangefarbenes und rotes Leuchten sich tapfer gegen die allgegenwärtige Asche in der Luft zu behaupten versuchte.
    »Wir können nicht hier oben bleiben«, sagte Jubal und bedeckte Mund und Nase. »Der Wind wechselt in unsere Richtung, und die Wahrscheinlichkeit, dass von der anderen Seite eine Gaswolke auf uns zukommt, ist sehr groß.«
    »Ich kann keinen Pfad sehen«, meinte Ben. »Wie sollen wir ohne Miguel den Weg zurückfinden?«
    »Wir haben GPS«, sagte Gary. »Und sobald sich die Asche einigermaßen legt, haben wir Freunde, die wir herbeirufen können, um uns mit einem Helikopter abzuholen. Aber für alle Fälle sollten wir versuchen, Miguel und die anderen zu finden.«
    Rileys Kopf fuhr hoch. Es lag etwas Beunruhigendes in seiner Stimme. Sie holte tief Luft, hustete und bedeckte ihren Mund. »Ich glaube, ich kann sie aufspüren«, erbot sie sich mit einem schnellen Blick auf Ben.
    »Natürlich kannst du das. Du kannst Höhlen bauen und Vulkanausbrüche stoppen. Ich vermisse nur noch die hohen Stiefel und das Cape«, erwiderte er grinsend und wackelte mit den Augenbrauen.
    Trotz der Klemme, in der sie steckten, lachte Riley. »Ich wünschte, ich hätte mein Cape. Dann würde ich uns alle hier herausfliegen.«
    Gary übernahm die Führung, Riley und Ben schlossen sich ihm an, und Jubal bildete die Nachhut, als sie den Abstieg antraten. Die Asche lag dick wie Puder auf dem Boden und rieselte von Bäumen und Blattwerk, bis sie fast darin ertranken. Sie banden sich Hemden um Mund und Nase und gingen beharrlich weiter.
    Bei der dichten Aschendecke in der Luft, die jedes Anzeichen von Licht verdeckte, war es unmöglich zu sagen, wie nahe die Morgendämmerung war, aber auf ihrer Uhr sah Riley, dass sie noch ein paar Stunden vor sich hatten, bevor es hell wurde. Normalerweise hätte das keine Rolle gespielt, doch falls tatsächlich ein waschechter Vampir in der Gegend herumstreunte, sollte die Sonne doch besser so schnell wie möglich aufgehen.
    Riley räusperte sich. »Gary, was ist, wenn diese Asche über dem Regenwald hängen bleibt und ihn auch weiterhin verdunkelt? Wird dann der …« Das Wort Vampir laut auszusprechen, musste sich einfach lächerlich anhören. Sie konnte Bens Zweifel verstehen, selbst angesichts der Beweise, dass irgendeine Macht des Bösen ihre Reisegruppe heimsuchte und den Träger dazu getrieben hatte, ihre Mutter zu ermorden.
    Gary blickte sich mit ernster Miene um. »Ich weiß, es ist schwer zu glauben, dass es solche Kreaturen gibt. Aber eine von ihnen ist hier draußen, und sie ist eine regelrechte Tötungsmaschine. Ein Vampir kann sich nicht in der Sonne aufhalten, das zumindest trifft auf sie zu. Sie begeben sich bei Tag unter die Erde und schützen ihre Schlafstätte mit Schutzzaubern. Falls dieser hier Hunderte von Jahren in einem Vulkan eingeschlossen war, ohne an Blut heranzukommen, um sich zu ernähren, muss er ein äußerst mächtiges Wesen sein.«
    »Und ein sehr hungriges«, murmelte Riley. »Erzähl mir mehr über sie! Alles, was dir einfällt!«
    Gary blickte auf. Furcht und Panik huschten über sein Gesicht, als er nach Worten suchte. Bevor Riley aufschauen konnte, sprach er jedoch schon.
    »Später. Jetzt müssen wir die Beine in die Hand nehmen, Leute.« Er wirkte erstaunlich ruhig im Vergleich zu Riley selbst, als sie plötzlich riesige rote Drachenflügel sah, die auf die andere Seite des Berges zuflatterten.
    Sie rannten los, stürmten zwischen Bäumen und Gestrüpp hindurch, sprangen über umgestürzte Baumriesen und Geröll, ohne die vielen kleinen Schnitte und Prellungen zu beachten, die sie sich an Zweigen, Ästen und Dornen zuzogen. Als sie das erste Mal das

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